Veranstaltungsarchiv
- Freitag, 28. März 2025 - 20:30Matthias (Albrecht Schuch), Inhaber der Agentur „My Companion“, ist ein Meister seines Fachs. Benötigen Sie einen „kultivierten Freund“, um Ihre Bekannten zu beeindrucken? Einen „perfekten Sohn“ zum Herzeigen bei der 60er-Party? Oder vielleicht einfach einen Sparringspartner, um einen Ehekrach zu proben? Matthias ist Ihr Mann! Obwohl er sich darin auszeichnet, täglich jemand anderes zu sein, besteht die wahre Herausforderung für ihn darin, einfach er selbst zu sein. Als seine Freundin Sophia (Julia Franz Richter) ihn wegen allumfassender Gefühllosigkeit allein im stylischen Domizil zurücklässt, muss Matthias in die Gänge kommen – und löst auf dem Weg zur Selbsterkenntnis eine Kettenreaktion von zunehmend absurdem Ausmaß aus. Mann-Sein als Tragikomödie: Der österreichische Filmemacher Bernhard Wenger geht in seinem Langfilmdebut PFAU – BIN ICH ECHT? dem Alltag im „late capitalism“ mit subtilem Humor und präzisem Blick für den Wahnsinn des „Normalen“ auf den Grund. Er arrangiert und verfremdet zwischenmenschliche Beziehungen, bis sie Versatzstücke vor schönster Kulisse sind – das Resultat: Die Darstellung einer Gesellschaft, „bis zur Wiedererkennbarkeit entstellt“. Bereits Wengers Kurzfilm „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ lief auf über 120 Festivals und hat mehr als 40 Preise gewonnen, darunter den Max-Ophüls Publikumspreis 2018 und den Österreichischen Filmpreis 2019. PFAU – BIN ICH ECHT? entwickelte Wenger 2020 in Paris als Teilnehmer der „Cinéfondation Residence“ des prestigeträchtigen Festivals de Cannes. Weltpremiere feiert PFAU – BIN ICH ECHT? im Wettbewerb der Settimana Internazionale della Critica auf den 81. Internationalen Filmfestspielen von Venedig. In der Hauptrolle als Multitalent Matthias brilliert Albrecht Schuch, mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet für seine Rollen in „Systemsprenger“, „Lieber Thomas“, „Berlin Alexanderplatz“ sowie in der vierfach Oscar-prämierten Produktion „Im Westen nichts Neues“. Schuch findet hinter der glatten Fassade des perfekten Lebens die gruselige Leere, füllt sie mit widerständigem Witz, Anmut in der Erkenntnis und einer tiefen Sehnsucht nach Trost. Denn Regisseur Bernhard Wenger weiß: Am Ende ist es die Kunst, die uns rettet. In weiteren Rollen spielen u.a. Julia Franz Richter, Maria Hofstätter, Anton Noori, Branko Samarovski, Brigitte Kren. ========================================= Fazit: „Pfau – Bin ich echt?“ erzählt von einem Mann, der beruflich immer wieder zu jemand anderem wird und dabei verlernt hat, er selbst zu sein. Die Tragikomödie macht durch absurde Situationen mit Hang zur Satire Spaß und gibt auch Denkanstöße mit auf den Weg. (Film-Rezensionen.de)
- Donnerstag, 27. März 2025 - 19:30Kategorien: Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Schwarz-Weiß-Film, 24Bilder, Flat, 1,78 : 1, 2025Im 19. Jahrhundert will ein betrunkener Apfelschnaps-Verkäufer zum Helden werden, indem er sich zum größten Pelzjäger Nordamerikas hocharbeitet. Doch Wölfe, Waschbären und Biber machen ihm das Leben schwer. Der in Schwarz-weiß gedrehte Film vereint klassische Stummfilm-Ästhetik mit Cartoon- und Videospielelementen und präsentiert mit enormer Sorgfalt und Detailverliebtheit hemmungslosen Nonsens. Für diese Art von ultraschnellem, substanzlosem Humor ist die surreale Komödie etwas lang geraten, belohnt aber mit einem bombastischen Finale, das vor Ideenreichtum aus allen Nähten platzt. ======================================= Fazit Eine furiose, mosaikartige Slapstick-Symphonie in Schwarz-Weiß, die mit jeder sorgfältig durchkomponierten Szene beweist, dass es im Kino immer noch Überraschungen gibt. Ein Highlight der vergangenen Jahre. (Adrian Gmelch) ======================================= Der Film nimmt zudem Anleihen bei Cartoons, wenn tote Tiere ein X auf den Augen haben, zitiert Buster Keatons Werke und nutzt die Erzählmuster von Videogames der Jump’n’Run-Kategorie. Herausgekommen ist ein 108 Minuten langer Film, der keine Sekunde langweilig ist, erst nach 33 Minuten die Stabsangaben und nach 76 Minuten den Titel zeigt. Nichts an „Hundreds of Beavers“ ist auch nur im Entferntesten gewöhnlich. Gerade das macht ihn aber so außergewöhnlich. Weil er zwar Männer in Maskottchen-Kostümen zeigt, aber zugleich weit teurer aussieht, als er war, und das nicht zuletzt wegen der Dreharbeiten im Winter von Wisconsin – bei bis zu minus 10 Grad kein Zuckerschlecken für alle Beteiligten. Gelohnt haben sich alle Mühen, denn „Hundreds of Beavers“ ist der vielleicht beste Film des Jahres, auf jeden Fall der mutigste. Eine derartige Geschichte in dieser Form zu erzählen, muss man sich erstmal trauen. (Peter Osteried – Gilde deutscher Filmkunsttheater)
- Freitag, 14. März 2025 - 20:30Unkonventionelle Gerichtskomödie um eine Schweizer Anwältin, die einen Hund vor Gericht verteidigt, der nach tätlichen Angriffen eingeschläfert werden soll. (Filmdienst) ========================== Ein Hund wird angeklagt – und soll sich selbst vor Gericht dafür verantworten. Das Regiedebüt der Schauspielerin Laetitia Dosch ist eine Promenadenmischung aus Satire und Gegenwartsporträt (EPD-Film) ========================== Ein Hund hat drei Frauen gebissen, weil die ihn ungefragt gestreichelt hatten, und soll deshalb eingeschläfert werden. Eine leidenschaftliche, aber recht chaotische und vor allem erfolglose Rechtsanwältin will das Tier vor Gericht verteidigen. Doch sie hat nicht mit der öffentlichen Aufmerksamkeit gerechnet, die der Fall erregt. Eine surreal-skurrile, ungemein erfrischende Komödie, die ernsthafte Fragen nach der Beziehung zwischen Mensch und Tier stellt. Stilistisch setzt der Film auf überraschende Einfälle, die auf eigenwillig-freche Art unterhalten. In der Hauptrolle engagiert und mit perfekter Körperbeherrschung gespielt. (Filmdienst 4 von 5 Sternen) ========================== Hundschuldig war in Cannes für den Hauptpreis der Sektion Un certain regard sowie für die Caméra d’Or nominiert. Der im Film eingesetzte Hund Kodi, ein Mischling aus belgischem Malinois, Epagneul Breton, Pudel und Husky, wurde mit dem Palm Dog Award geehrt.
- Sonntag, 09. März 2025 - 17:00Kategorien: Komoedie, US-amerikanischer Film, Feel-Good-Movie, Warner, ScopeIn Zach Braffs (Scrubs) Komödie spielen Morgan Freeman, Michael Caine und Alan Arkin die lebenslangen Freunde Willie, Joe und Al, die das Rentnerdasein in den Wind schießen und erstmals im Leben vom Pfad der Tugend abweichen. Der Grund: Ihr früherer Arbeitgeber schließt alle US-Standorte, verlagert die Produktion nach Asien, streicht ihre Firmenrenten – und ihre Hausbank wickelt alles ab. Als die drei die Rechnungen nicht mehr bezahlen können, setzen sie alles auf eine Karte und planen einen halsbrecherischen Coup, um eben jene Bank abzuzocken, die sich ihr Altenteil unter den Nagel gerissen hat.
- Donnerstag, 06. März 2025 - 19:00Kategorien: Goldene Palme, Oscar, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Filmkunst, Liebesfilm, tmdU, UPI, Scope, 2025Ein mit Dollars um sich werfender junger Russe engagiert in New York eine Stripperin für eine ganze Woche, fliegt mit ihr nach Las Vegas und heiratet sie aus einer Laune heraus. Das ruft nicht nur die Handlanger seiner Eltern, sondern auch diese selbst auf den Plan. Der Versuch, die Ehe schnellstmöglich wieder zu annullieren, mündet in eine wilde Verfolgungsjagd voller absurder Komik und romantischer Intermezzi. Die energiegeladene Tragikomödie mit märchenhaftem Überschwang entfaltet in langen, präzise auserzählten Sequenzen eine fieberhafte Dynamik, bei der es weniger um Sexarbeit als um die Abhängigkeit vom (russischen) Geld geht. Die Konzentration auf den Augenblick und die bloße Gegenwart erzeugt eine große Nähe zu den Figuren, die mit viel Sympathie und einem großen Humanismus gezeichnet werden. – Sehenswert ab 16. ================================== Laut Greta Gerwig, Juryvorsitzende des Hauptwettbewerbs von Cannes, hatte Anora etwas, das die Jury „an einen Klassiker erinnerte“. Auch hob sie den Aufbau hervor, ================================== Der Gewinn der Goldenen Palme in Cannes war nach eigener Aussage das große Ziel, auf das Sean Baker hingearbeitet hat. Geschafft hat er es mit einem Werk, das eine Kulmination seines bisherigen Schaffens darstellt. (EPD-Film)
- Freitag, 21. Februar 2025 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Filmagentin, Scope, FRDE, 2025Der deutsche Titel führt in die Irre, er ist zu poetisch, zu pathetisch für einen Film, der spielerisch diskret und angenehm spröde von einer Jugend in der französischen Provinz erzählt, zwischen weidenden (und kalbenden) Kühen und Milchtankwagen, tuckernden Traktoren und Stockcar-Rennen. „Vingt dieux“ (so der Originaltitel: zwanzig Götter) ist im Französischen ein gebräuchlicher Ausruf der Überraschung, aus Freude oder aus Schreck, so etwas wie „Gütiger Himmel“ oder „Heiliger Strohsack“ oder „Holy Cow“ – dies der englische Titel. (Süddeutsche Zeitung) ========================= Totone ist jung, temperamentvoll, unbekümmert. Seine Zeit verbringt er am liebsten mit seinen Kumpels, geht tanzen und flirten. Bis die Realität ihn einholt. Plötzlich muss er Verantwortung für seine kleine Schwester und den runtergekommenen, elterlichen Hof im französischen Jura übernehmen. Um für den Lebensunterhalt zu sorgen, schmiedet er einen Plan: Er will den besten Comté-Käse herstellen. Immerhin winken dem Jahrgangssieger außer einer Goldmedaille 30.000 Euro Preisgeld. Unterstützt wird Totone von seinen Freunden, seiner Schwester und von seiner großen Liebe Marie-Lise. Auch wenn die nicht immer ganz exakt in die fragwürdigen Methoden von Totone eingeweiht ist. KÖNIGE DES SOMMERS ist eine hinreißende Komödie der französischen Regisseurin Louise Courvoisier. Ein Film über die Liebe, das Landleben in all seiner Schönheit, aber auch all seiner Rauheit. Ohne kitschige Überhöhung und mit großer Empathie für seine wunderbaren Charaktere, zeichnet KÖNIGE DES SOMMERS ein authentisches Bild vom Leben auf dem Land – und den Tücken, einen guten Käse herzustellen. Für ihren Debütfilm wurde Louise Courvoisier 2024 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit dem den "Prix de la Jeunesse" in der Reihe Un Certain Regard ausgezeichnet. ========================= Fazit: „Könige des Sommers“ erzählt von einem Jugendlichen, der sich nach dem Tod des Vaters um seine kleine Schwester kümmern muss und an einem großen Käsewettbewerb teilnehmen will. Die Coming-of-Age-Tragikomödie ist charmant und witzig, gefällt auch durch ihre lebensbejahende Art, wenn vor sommerlicher Kulisse die Welt zu einem Ort der Abenteuer und neuen Möglichkeiten wird. (Oliver Armknecht) ========================= Fazit: Louise Courvoisier gelingt mit einfachen Mitteln und einem authentischen Laien-Cast eine charmante Tragikomödie über Freundschaft, Zusammenhalt und die erste Liebe. Selten schmeckt und riecht man das Landleben so intensiv wie in diesem Film. Danach hat wohl jeder Lust auf einen guten Comté. (Susanne Gietl ) ========================= Fazit: Louise Courvoisier liefert mit ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm ein erstaunlich reifes Debüt ab. Neben einer bewegenden und tragikomischen Geschichte über eine Familientragödie, Freundschaften und eine erste große Liebe liegt das vor allem daran, dass die 1994 geborene Regisseurin weiß, wovon sie erzählt. In einem Dorf im französischen Jura aufgewachsen, ist ihr Coming-of-Age-Film eine zu gleichen Teilen authentische, liebenswerte und entwaffnende Würdigung des Landlebens. (Falk Straub)
- Sonnabend, 01. Februar 2025 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Roadmovie, Literaturverfilmung, Drama, Filmagentin, 2025Paula (Luna Wedler) durchlebt eine tiefe Trauerphase, nachdem ihr kleiner Bruder Tim in Triest im Meer ertrunken ist. Von Schuldgefühlen geplagt, scheint ihr Lebenswille erloschen. Als sie auf den alten Griesgram Helmut (Edgar Selge) trifft, der die Urne seiner Ex-Frau nach Italien fahren will, sieht sie endlich wieder einen Hoffnungsschimmer: Nach Triest fahren, an den Strand, an dem ihr Bruder gestorben ist. Nur dort wird sie sich ihm endlich wieder nahe fühlen können. Während der abenteuerlichen Reise entwickelt sich mit Helmut eine unerwartete Freundschaft =============================== "Marianengraben basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Jasmin Schreiber. Die 1984 geborene Regisseurin Eileen Byrne hat ihn fürs Kino adaptiert. Ihr Spielfilmdebüt ist in vieler Hinsicht ein besonderer Film." (Süddeutsche Zeitung)
- Freitag, 24. Januar 2025 - 20:00Kategorien: Europaeischer Filmpreis, Krimi, Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, Archiv, Golden Globe, Musical, Cannes - Grosser Preis der Jury, Cannes - Beste Darstellerin, Frankreich, Neue Visionen, Central, Scope, 2025Ein berüchtigter mexikanischer Kartell-Boss heuert eine Anwältin als Helferin für einen außergewöhnlichen Dienst an: Der insgeheim transsexuelle Verbrecher will eine geschlechtsangleichende Operation durchführen lassen, seinen Tod vortäuschen und fortan sorglos als Frau leben. Tatsächlich gelingt der Plan. Doch die gewaltsame Vergangenheit bleibt auch in der neuen Identität nicht außen vor. Die skurrile Geschichte schlägt erzählerisch zahlreiche melodramatische Haken, bleibt im Einbezug der Kartellgewalt aber realistisch grundiert und gleitet auch nicht dadurch ins Märchenhafte ab, dass die Handlung durch zahlreiche Gesangs- und Tanzeinschübe als Musical präsentiert wird. Im Kern kreist der formal beeindruckende Film durchaus fatalistisch um die Unmöglichkeit, dem eigenen Schicksal zu entfliehen.– Sehenswert ab 16.
- Freitag, 10. Januar 2025 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Neue Visionen, Scope, FRDE, 30 Jahre achteinhalb, Jubiläumswoche, 2025Thibaut ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. In der Mitte seines Lebens erfährt er, dass er adoptiert wurde und dass er auch einen jüngeren Bruder hat, Jimmy, der in einer Schulküche arbeitet und Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt spielt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Nur in einer Sache sind sie sich einig: ihrer Liebe zur Musik. Thibaut ist beeindruckt vom musikalischen Talent seines Bruders. Er will die Ungerechtigkeit ihres Schicksals begleichen, seinem Bruder die eine Chance geben, die er nie hatte: sein Talent zu entfalten, seinem Herzen zu folgen und mit dem kleinen Orchester einen nationalen Wettbewerb zu gewinnen. Jimmy beginnt, von einem ganz anderen Leben zu träumen... Ein Kino der Superlative hat Regisseur Emmanuel Courcol mit diesem Film geschaffen: eine Geschichte, die sowohl im Kleinen als auch im Großen, im Privaten wie im Politischen überwältigt, berührt und vor allem unterhält. Benjamin Lavernhe (BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL) und Pierre Lottin (EIN TRIUMPH) sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung von zwei Männern, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen. ===================================== Publikumspreise zuhauf für den jüngsten Filmhit aus Frankreich: Das Publikum, besonders auch in Deutschland, liebt diesen Film. Auf Festivals und Filmtagen konnte Courcols Werk bereits zahlreiche Publikumspreise abräumen. Dieser Erfolg ist verdient und beweist, wie sehr das Arthousepublikum zeitgenössische Stoffe mag, die etwas über das Leben erzählen, wie es wirklich ist, und damit zugleich die Gefühle ansprechen. (Bianka Piringer)
- Freitag, 03. Januar 2025 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Screwball-Komoedie, Archiv, Seniorenkino, Frankreich, Neue Visionen, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2025
- Freitag, 06. Dezember 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Liebesfilm, Filmagentin, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Eigentlich wollte der erfolgreiche Londoner Unternehmer Andrew Blake Urlaub in Frankreich machen, wo er einst seine Frau Diana kennenlernte und glückliche Tage verbrachte. Doch der Empfang in der Ferienresidenz ist nicht sehr freundlich und statt als Gast findet er sich irrtümlich von der Hausherrin als Butler auf Probe eingestellt. Andrew spielt mit. Bald serviert er unter der strengen Aufsicht der exzentrischen Haushälterin Odile der verwitweten Gutsherrin das Frühstück, beantwortet ihre Post und macht sich bei Arbeiten im Haus nützlich. In seiner neuen Komödie verfilmt Regisseur Gilles Legardinier seinen Bestsellerroman. Mit trockenem Humor und leiser Melancholie inszeniert er John Malkovich, der als Monsieur Blake die Kostbarkeit des Lebens neu entdeckt. Einfach wunderbar ist das Wiedersehen mit Fanny Ardant, der Grande Dame des französischen Films. „Die Begegnung Ardant-Malkovich entpuppt sich als exzellente Idee.“ – Femme Actuelle
- Freitag, 29. November 2024 - 20:00Kategorien: Goldene Palme, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Filmkunst, Liebesfilm, tmdU, UPI, Scope, 2024Ein mit Dollars um sich werfender junger Russe engagiert in New York eine Stripperin für eine ganze Woche, fliegt mit ihr nach Las Vegas und heiratet sie aus einer Laune heraus. Das ruft nicht nur die Handlanger seiner Eltern, sondern auch diese selbst auf den Plan. Der Versuch, die Ehe schnellstmöglich wieder zu annullieren, mündet in eine wilde Verfolgungsjagd voller absurder Komik und romantischer Intermezzi. Die energiegeladene Tragikomödie mit märchenhaftem Überschwang entfaltet in langen, präzise auserzählten Sequenzen eine fieberhafte Dynamik, bei der es weniger um Sexarbeit als um die Abhängigkeit vom (russischen) Geld geht. Die Konzentration auf den Augenblick und die bloße Gegenwart erzeugt eine große Nähe zu den Figuren, die mit viel Sympathie und einem großen Humanismus gezeichnet werden. – Sehenswert ab 16. ================================== Laut Greta Gerwig, Juryvorsitzende des Hauptwettbewerbs von Cannes, hatte Anora etwas, das die Jury „an einen Klassiker erinnerte“. Auch hob sie den Aufbau hervor, ================================== Der Gewinn der Goldenen Palme in Cannes war nach eigener Aussage das große Ziel, auf das Sean Baker hingearbeitet hat. Geschafft hat er es mit einem Werk, das eine Kulmination seines bisherigen Schaffens darstellt. (EPD-Film)
- Freitag, 22. November 2024 - 20:30Krise als Chance, das ist das Motto dieses Wohlfühlfilms aus Schweden, in dem eine betrogene Ehefrau noch einmal das Beste aus ihrem Leben macht. ============================== Axel Timo Purr: "Annika Appelin tariert in ihrer Wohlfühlkomödie überzeugend die Chancen aus, die man als Ü-60-Frau im Leben noch hat. Das ist nicht nur im Vergleich zu amerikanischen und französischen Pendants sehr erfrischend." ============================== Anke Sterneborg: "Anders als ihr Kollege Thomas Vinterberg nutzt Annika Appelin das Familienfest nicht als Katalysator für einen existenziellen Schlagabtausch, sondern eher verspielt und sinnlich als Karussell neuer Möglichkeiten, als kleiner Schubs aus den festgefahrenen Bahnen des Lebens: Man könnte ja noch mal was ganz Neues probieren, alte und neue Leidenschaften wiederentdecken." ============================== Bianka Piringer: Ausgerechnet am 40. Hochzeitstag entdeckt die Hauptfigur dieser schwedischen Komödie, dass ihr Gatte untreu ist. Ihre Leidenschaft für das Kochen, ihre Freundinnen und ein interessanter Mann bewahren sie jedoch vor langem Kummer. Das geerdete, natürliche Spiel Marie Richardsons und die Leichtigkeit der Inszenierung sorgen für angenehme Unterhaltung. ============================== Ehe und Familie waren 40 Jahre lang der Mittelpunkt im Leben der Schwedin Karin. Schlagartig wird ihr bewusst, dass dieser Weg in eine Sackgasse geführt hat. Doch statt Trübsal zu blasen, besucht sie mit Freundinnen einen Kochkurs, verliebt sich und will ein Unternehmen gründen. Die Regisseurin Annika Appelin und ihre Hauptdarstellerin Marie Richardson lassen die leichte Komödie auch realitätsnah und geerdet wirken.
- Freitag, 01. November 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Paramount, Flat, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Verliebt, verlobt, verheiratet. Die ganz große Liebe. Für immer. So beginnt es. Aber wieso endet es meist anders? Dass das schönste Gefühl der Welt, diese Musik im Herzen, so oft vergeht und vergessen wird? Marianne und Günter, seit über 50 Jahren verheiratet, wissen es nicht. Die Kinder sind aus dem Haus, geblieben ist freudlose Routine und eine gewisse Resignation. Und dann ist da noch die Sache mit ihrem Gedächtnis: in letzter Zeit scheinen sie zunehmend vergesslicher zu werden. So wie Günter offenbar heute ihren Hochzeitstag vergessen hat. ============================== »Weißt du noch« ist ein Kammerspiel, in dem ununterbrochen geredet wird, zunächst ganz beiläufig alltäglich, dann zunehmend anregend und prickelnd. Das Wunder dieses Films besteht darin, wie Senta Berger und Günther Maria Halmer, die über diverse Serien und Filme hinweg auch schon eine lange Zeit fiktiv verheiratet waren, diese kleine, große Geschichte zum Strahlen bringen. »Weißt du noch?«, beginnen sie einander zu fragen, und die Erinnerungen wecken den alten Zauber, vom Urlaub an der Amalfi-Küste, von der Reise in die Champagne. Und dann zieht Marianne das rote Kleid an, in dem sie beim Segeln zum ersten Mal mit Günther tanzte, und man fragt sich, ob es dasselbe sein könnte, von dem Senta Berger mal beim deutschen Filmpreis mit Stolz erzählte, dass es ihr immer noch passe. Die Kinomagie und die Realität, sie verbinden sich hier aufs Allerschönste.(EPD-Film) =========================================== Fazit: "Weißt du noch" funktioniert, weil sich seine einzelnen Komponenten - allesamt auf hohem Niveau - zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen: Ein intelligentes Drehbuch mit Tiefe, eine clevere Regie und zwei äußert talentierte und spielfreudige Hauptdarsteller machen den Film zu einem sehenswerten Porträt des Alters und des "Gemeinsam-alt-Werdens". (Christian Klosz)
- Freitag, 25. Oktober 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Liebesfilm, Frankreich, 24Bilder, Scope, 2024Alain (Franck Dubosc) ist wie am ersten Tag in Diane (Karin Viard) verliebt und schafft ohne Krise die Fünfziggrenze. Auch den Auszug der Kinder hat er gut verkraftet. Bei Diane ist das weniger der Fall. … Sie erlebt diese Zeit mit dem Gefühl, dass sie vor Langeweile oder Angst sterben könnte. Für Alain, der zum ersten Mal erkennt, wie seine Beziehung ins Wanken gerät, ist es an der Zeit, sich den wesentlichen Fragen zu stellen und nach 30 Jahren des Zusammenlebens ein großes Risiko einzugehen: Diane allein zu lassen, damit die Liebe und der Wunsch, wieder zusammen zu sein, wieder entfacht werden. Oder alles zu verlieren. Komödie über ein Paar, das sich nach dreißig Jahren Ehe trennt und neue Beziehungen eingeht, aber immer wieder an die gemeinsamen Bindungen erinnert wird.
- Freitag, 18. Oktober 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Feel-Good-Movie, Sommerkomoedie, Frankreich, Paramount, Scope, 2024Fazit: Dem Comedian Artus ist ein hervorragendes Regiedebüt gelungen, das sich in Frankreich bereits zum sensationellen Kassenerfolg entwickelte. Er spielt einen Juwelendieb, der mit seinem Vater in einer Reisegruppe behinderter Menschen untertaucht und so tun soll, als benötige er Betreuung. Sein Zimmernachbar durchschaut ihn, aber die Ferien auf dem Lande lassen sich dennoch vielversprechend an. Die Komödie überzeugt mit Ideenreichtum, Spielfreude, frechen und treffsicheren Dialogen und einer herzlichen Atmosphäre. ( Bianka Piringer) =============================== „Un p’tit truc en plus“ von Artus ist eine erfrischende Komödie, die frischen Wind in das französische Kino bringt. Der Film zeichnet sich durch seinen subtilen Humor und seine aufrichtige Herangehensweise an menschliche Beziehungen aus und schafft es, das Publikum von Anfang bis Ende zu fesseln und zu unterhalten. (Brayan Dunou)
- Freitag, 11. Oktober 2024 - 20:30Halberstadt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) kennen und lieben sich seit ihrer Kindheit. Eher zufällig finden sie in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten. Die Drei schmuggeln Rucksäcke voll Geld heraus. Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Denn wenn man jetzt ein bisschen schlau ist, kann dieser Sommer nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch der endgültige Wendepunkt in ihrem Leben sein. Für ihre sommerliche Komödie konnte Regisseurin Natja Brunckhorst (ALLES IN BESTER ORDNUNG) auf wahre Geschehnisse zurückgreifen: Millionen von Mark der DDR wanderten zur Währungsunion in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Sicher ist, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde. Bis heute weiß niemand genau, um welche Summe es tatsächlich ging. Aus dieser Vorlage entwickelte Natja Brunckhorst ihre Geschichte: ein humorvolles Abenteuer in einer Zeit, in der alles möglich schien. Dabei geht es um Geld und Gerechtigkeit – und um das, was wirklich zählt im Leben: Freundschaft und Familie.
- Freitag, 04. Oktober 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, England, Warner, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Philippa (Sally Hawkins) hat es nicht leicht: in ihrem Agenturjob wird sie ständig übersehen, ihre Söhne gehen langsam eigene Wege und sie steckt mitten in der Scheidung von John (Steve Coogan), mit dem sie sich eigentlich ganz gut versteht. Nach einem Theaterbesuch entwickelt sie eine Faszination für König Richard III. und setzt sich zum Ziel, seine verschollenen, sterblichen Überreste zu finden. Sie will nicht wahrhaben, dass der umstrittene Monarch wirklich ein so verachtenswertes Monster war, wie ihn Shakespeare darstellte. Ihre Suche ist der Ausgangspunkt für eine abenteuerliche Reise, auf der die unscheinbare Philippa gegen große Widerstände ihrer Intuition folgt und es mit angesehenen Historikern aufnimmt, um der Welt die wahre Geschichte von Richard III. zu erzählen.
- Freitag, 13. September 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, Screwball-Komoedie, Archiv, Frankreich, Neue Visionen, Scope, 2024, FRDEAls François herausfindet, dass seine Frau ihn vor 40 Jahren betrogen hat, will er ihren ehemaligen Liebhaber, der jetzt in Nizza lebt, zur Rede stellen. „Liebesbriefe aus Nizza“ ist eine leichte Komödie über schmerzhafte Lebensschicksale und erzählt, wie man nach 50 Jahren Ehe mit Enttäuschungen und verpassten Chancen umgeht. (Rüdiger Suchsland) ============================================ LIEBESBRIEFE AUS NIZZA ist eine umwerfende Sommerkomödie über eine so wilde wie wahnwitzige Vendetta an der Côte d'Azur. Mit herrlichen Pointen entfaltet Regisseur Ivan Calbérac („Frühstück bei Monsieur Henri“) eine grandiose und sehr romantische Screwball-Komödie über den dritten und den vierten Frühling im Leben. Eine Revanche à trois voller Situationskomik, die mit viel Humor zeigt, dass kein Alter vor frischer Verliebtheit und später Rache schützt.
- Freitag, 06. September 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Frankreich, 24Bilder, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Alice ist durch ihre Tätigkeiten als Bürgermeisterin und Lehrerin im kleinen Dorf Kerguen eine viel beschäftigte Frau. Als unerwartet ein neuer Schüler, der 60-jährige Emile, in ihrer Klasse auftaucht, droht ihr Alltag endgültig unkontrollierbar zu werden. Während sie dem älteren Mann Lesen und Schreiben beibringen möchte, muss sie zusätzlich noch ihr Dorf retten.
- Freitag, 21. Juni 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Frankreich, Studiocanal, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Der französische Komiker, Schauspieler und Filmemacher Dany Boon erlangte internationale Bekanntheit mit beschwingten, oft auf Slapstick setzenden Humorarbeiten wie „Willkommen bei den Sch’tis“. Dass er nicht nur den Clown geben, sondern auch ernste und leise Töne anschlagen kann, beweist er nun unter der Regie von Christian Carion in der Tragikomödie Im Taxi mit Madeleine. Was recht beschaulich und unverfänglich beginnt, bekommt auf einmal einen unerwartet abgründigen Dreh, ohne dass der Film vollends ins Schwermütige kippen würde. Die Balance zwischen bedrückenden und heiter-warmen Momenten gelingt – vor allem dank Boon und seiner stark aufspielenden Kollegin Line Renaud. (Christopher Diekhaus) =============================== Fazit: Eine Taxifahrt durch Paris als Rückblick auf ein ganzes Leben. Das funktioniert erstaunlich gut dank der beiden großartigen Darsteller Line Renaud und Dany Boon, die perfekt aufeinander eingespielt sind. Sie sorgen für eine beinahe heitere Stimmung in einem Film, in dem es um ein bewegendes Frauenschicksal geht. Eine so anrührende wie humorvolle Reise durch ein Menschenleben (Gaby Sikorski) =============================== Aus seinem vierten gemeinsamen Film mit dem großen französischen Altstar Line Renaud macht Dany Boon eine Hommage nicht nur an die 94-Jährige persönlich, sondern an ihre ganze Generation (Birgit Roschy)
- Freitag, 07. Juni 2024 - 20:30Alice ist durch ihre Tätigkeiten als Bürgermeisterin und Lehrerin im kleinen Dorf Kerguen eine viel beschäftigte Frau. Als unerwartet ein neuer Schüler, der 60-jährige Emile, in ihrer Klasse auftaucht, droht ihr Alltag endgültig unkontrollierbar zu werden. Während sie dem älteren Mann Lesen und Schreiben beibringen möchte, muss sie zusätzlich noch ihr Dorf retten. ===================================== Fazit: Die gelungene Komödie hat mit ihrem liebevollen Humor genau die richtige Message für alle, die sich im Alltag für andere aufopfern: Es lohnt sich, ein netter Mensch zu sein. Ein Film, der wahrscheinlich jedem Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, und das tut richtig gut. Wohlfühlkino à la bonheur, vier Sterne und fünf Herzchen. (Gaby Sikorski) ===================================== Fazit: Nach "Roxane" (2019) spielt auch der neue Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Mélanie Auffret in der Provinz. Dieses Mal steht ein ganzes Dorf im Zentrum ihrer leichtfüßig erzählten Komödie. Mit einem tollen Gespann in den Hauptrollen besetzt, überzeugt "Es sind die kleinen Dinge" durch seine unverstellte Art. (Falk Straub)
- Freitag, 17. Mai 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, Tragikomoedie, Archiv, OmdU, Oesterreich, Paramount, 2024Tragikomödie um eine Polizistin aus Niederösterreich, die den Unfalltod ihres Exmanns verursacht und sich um einen unbedarften Alkoholiker bemüht, der sich für den Unfall verantwortlich glaubt. =================================== Er ist der Thermomix des Komischen. Josef Hader beherrscht dieses Genre so grandios wie kaum ein anderer im deutschsprachigen Raum. Seine hochkarätigen Kabarett-Programme sind mit allen wichtigen Preisen geadelt. Die Auftritte als Ermittler Brenner in vier Verfilmungen der bitterbösen Wolf Haas-Krimis haben Kult-Faktor. Nach seinem gelungenen Regiedebüt „Wilde Maus“ folgt nun der nächste Streich als Regisseur, Koautor und Hauptdarsteller. Ein Verkehrsunfall hat dramatische Folgen der lakonisch komischen Art. Famos schrullige Figuren. Situationskomik vom Feinsten. Pointenreiche Dialoge. Schuld und Sühne in Niederösterreich. Gut. Besser. Hader! (Dieter Oßwald für Programmkinio.de)
- Freitag, 10. Mai 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Liebesfilm, Frankreich, Weltkino, Flat, Krimikomoedie, 2,00:1, 2024Fanny und Jean sind das perfekte Ehepaar – beide haben Erfolg im Beruf, leben in einer prächtigen Wohnung in einem exklusiven Viertel von Paris und scheinen noch genauso verliebt zu sein wie am ersten Tag. Doch als Fanny zufällig ihren ehemaligen Klassenkameraden Alain trifft, ist sie hin und weg. Bald darauf sehen sie sich wieder und kommen sich immer näher … In seinem 50. Film EIN GLÜCKSFALL schickt Woody Allen die französischen Schauspielstars Lou de Laâge, Valérie Lemercier, Melvil Poupaud und Niels Schneider in ein höchst amüsantes Labyrinth aus Zufall und Glück. ================================= Eine junge Frau betrügt ihren Ehemann mit einem ehemaligen Schulkameraden und stellt daraufhin ihr bisheriges Leben infrage. Ihr Gatte kommt ihr auf die Schliche, hat aber nicht mit der ihm bislang wohlgesonnenen Schwiegermutter gerechnet. Der 50. Film von Woody Allen ist sein erster, der ausschließlich mit französischen Darstellern gedreht wurde und in französischer Originalsprache erscheint. Zwar gerät der Blick auf Paris dabei mitunter oberflächlich, doch die spannende Geschichte liefert einen unterhaltsamen Kriminalfilm und eine Milieustudie der französischen Oberklasse gleich mit. (FAZ) ================================= Fazit: „Ein Glücksfall“ sieht zunächst wie ein typischer Film von Woody Allen aus, wenn neurotische Ehemänner, Großstadtflair, ein Künstler und die Liebe zusammenkommen. Die vermeintlich austauschbare Liebeskomödie nimmt mit der Zeit aber einige Kurven, wechselt das Genre und macht auch wegen des Ensembles Spaß, das kein Problem damit hat, sich lächerlich zu machen. (Oliver Armknecht) ================================= Woody Allens Kriminalkomödie "Ein Glücksfall" ist selbst einer. Es ist sogar der beste Allen-Film seit langer Zeit. (Die Zeit) ================================= Woody Allens bester Film seit Jahren (Die Süddeutsche Zeitung)
- Freitag, 03. Mai 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Frankreich, Neue Visionen, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Eine begnadete französische Rosenzüchterin kommt mit ihrer kleinen Gärtnerei kaum mehr über die Runden, will ihren Hof in Burgund aber nicht einem Großbetrieb in den Rachen werfen. Dafür akzeptiert sie sogar Hilfskräfte, die ihr das Sozialamt zur Resozialisierung schickt, und schreckt zur Not auch vor kriminellen Mitteln nicht zurück.
- Freitag, 26. April 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, England, Studiocanal, Flat, 2024In einem beschaulichen englischen Küstenstädtchen wird in den 1920er-Jahren eine gottesfürchtige Frau mit obszönen Briefen bombardiert. Der Verdacht fällt unmittelbar auf die Außenseiterin in der Gemeinde, die sich bald auf der Anklagebank im Gericht wiederfindet. Erst als eine emanzipierte Polizistin auf eigene Faust ermittelt, kommt die ganze Scheinheiligkeit der sich ehrbar gebenden Gesellschaft zum Vorschein. Basierend auf einem historischen Fall erzählt die Komödie ein frühes Kapitel der Kommunikationsmediengeschichte. ==================================== Fazit: „Diese Geschichte ist wahrer, als man meinen würde“, heißt es zu Beginn des Films, der sich dank der herausragenden Darstellerinnen Olivia Colman, Jessie Buckley und Anjana Vasan immer stärker in Richtung Charakterkomödie entwickelt. Schon bald geht es nicht mehr darum, dass der oder die Schuldige für die anonymen Obszönitäten gefunden wird, mit denen sich die ehrbare Bevölkerung von Littlehampton herumschlagen muss. Es geht um mehr, nämlich um eine heuchlerische, autoritätshörige Gesellschaft, in der das Vorurteil wichtiger ist als das Urteil. (Gaby Sikorski) ========================= Fazit: Exzellent gespielt, wunderbar gefilmt, und mit viel Gefühl für Komik und Tragik inszeniert. „Kleine schmutzige Briefe“ ist ein sehr amüsanter Film mit zwei ganz großen Schauspielerinnen in den Hauptrollen. (Peter Osteried)
- Freitag, 19. April 2024 - 20:30Der Originaltitel des Films lautet "Cocorico". "Cocorico ist der Tierlaut des Hahns auf Französisch. Der Hahn ist eines der Symbole Frankreichs. In Frankreich sagt man es, um Stolz auszudrücken oder wenn etwas im Land gelungen ist. Man kann es auch ironisch verwenden. Typische Frage: Warum ist der Hahn unser Symbol? Das ist das einzige Tier, das noch singen kann, wenn es bis zum Hals im Mist steckt." (von Pascal aus Celle) ==================================== Hehre Filmkunst ist mit 'Oh la la' nicht beabsichtigt, aber bestes Unterhaltungskino ist gelungen, das übertriebenen Patrioten den Spiegel vorhält. (Blickpunkt Film) =================================================== Die komödiantischen Schwergewichte Clavier und Bourdon, shrappen souverän an der Karikatur vorbei. Bei ihrer ersten filmischen Zusammenarbeit setzen sie mit fiesen Sticheleien immer noch einen drauf. Oben gegen unten, adeliger Weinliebhaber gegen proletarischen Autoliebhaber, gesellschaftliche Polarisierung im Kleinen. Lachen mit ein bisschen schlechtem Gewissen ist schön. (RND/HAZ/CZ) ==================================== Ist das Claude-Franchise mit dem 2021 erschienen dritten Teil Monsieur Claude und sein großes Fest nach starkem Start inzwischen etwas ausgelatscht und überflüssig, besitzt Hervés Komödie nicht nur durch seine angenehm kurzen 91 Minuten eine erfrischende Knackigkeit. Das liegt zum einen an den hervorragenden und vor allem immer wieder politisch völlig inkorrekten Dialogen, die von Anfang an – einer eindrücklichen Szene in einem Autohaus – durch ein auffälliges Deutschland-Bashing überzeugen. Und gleichzeitig an der Kunst mit wenigen Pinselstrichen die Borniertheit des französischen Mittelstands zu skizzieren. ... Das sieht sich nicht nur wie eine lustvolle Breitseite gegen alle identitären Bewegungen unserer verkorksten politischen Gegenwart aus, sondern macht auch als »Familienfilm« Spaß, weil Hervé nebenbei auch etwas über alte und neue Liebesbeziehungen zu erzählen hat. Vor allem aber gefällt Hervés burlesker Diskurs über das, was Identität ist. Damit orientiert sich Oh la la in Ansätzen zwar an Culture-Clash-Formaten wie dem eingangs schon erwähnten Monsieur Claude, geht aber letztendlich noch einen Schritt weiter, weil es am Ende nicht die Herkunft, sondern der Glaube an die Herkunft ist, der entscheidet, wie wir uns verhalten. (Axel Timo Purr) ================================= Die Ergebnisse von DNA-Tests führen bei der Begegnung zweier Elternpaare aus unterschiedlichen Schichten zur Entlarvung von Vorurteilen und Ressentiments. Süffige, köstliche und dialogsichere Boulevard-Komödie mit Christian Clavier und Didier Bourdon als Vollblutkomiker. (Hans Gerhold) =============================================== Der gesamte Plot beruht auf dem Spiel mit Vorurteilen: gute Franzosen auf der einen Seite, auf der anderen Seite der Rest der Welt, angeführt von den Deutschen. Der französische Nationalismus – und damit auch jeder andere – wird hier erst zum Äußersten getrieben und dann ad absurdum geführt. Das ist oft ganz wunderbar überzogen und herrlich komisch. Die knallige Komödie ist schon allein wegen der strahlenden Performance der beiden Starkomiker und wegen seines Anspruchs, jede Form von Chauvinismus lächerlich zu machen, auf jeden Fall sehenswert. (Programmkino.de)
- Freitag, 05. April 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Tragikomoedie, Archiv, Seniorenkino, Roadmovie, Daenemark, mindjazz, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Eine schizophrene Frau reist mit ihrer Schwester und deren Mann auf einer geführten Tour mit dem Bus nach Paris, wo sie dreißig Jahre zuvor eine unvergessliche Zeit verbrachte. Unterwegs und vor Ort mischt sie mit ihrer schonungslosen Offenheit die Mitreisenden auf, es kommt aber auch zu unerwarteten Annäherungen. Ein tragikomisches Road Movie, grandios gespielt und behutsam inszeniert, das zwischen Empathie und Pathos, Klischees und Wahrhaftigkeit die Balance wahrt. Ebenso berührendes wie verstörendes Wohlfühlkino. (Filmdienst) ================================================== Denn „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“ ist einfach alles. Mal lustig, mal traurig, mal ernst, mal komisch, mal voller Esprit und dann wieder melancholisch. Kurz gesagt: Niels Arden Oplev versteht es als Autor und Regisseur sehr gut, das Leben abzubilden. Sicherlich ist Ellen anders als ihre Mitreißenden und wohl auch die meisten Zuschauer, aber was sie und ihre Familie erleben, ist dann doch wieder sehr normal. Und so stürzt Oplev das Publikum in einen Reigen des Gefühls. Am Ende erweist sich der Film als höchst befriedigend, weil man das Gefühl hat, etwas Leichtherziges, aber auch Profundes gesehen zu haben." (Programmkino.de) ============================================= Die bewegende Komödie von BAFTA-Preisträger Niels Arden Oplev ("Verblendung") trifft mitten ins Herz. Mit einer gelungenen Mischung aus Drama und Komödie wurde ROSE in Skandinavien zum Überraschungshit an den Kinokassen. In der Hauptrolle brilliert die großartige dänische Schauspielerin Sofie Gråbøl, bekannt als Kommissarin Lund. Diese Busreise wird so schnell niemand vergessen. Denn als Inger ihre Schwester Ellen und deren Mann Vagn im Herbst 1997 auf einen Kurztrip nach Paris begleitet, läuft nicht alles nach Plan. Inger fällt unter den anderen Reisenden auf. Offen erklärt sie ihre psychologische Situation: sie ist schizophren. Dies zeigt sich vor allem in ihrer Unverblümtheit, die nicht allen gefällt. Schnell gerät die Familie zwischen Unverständnis und Vorurteile. Doch in Paris angekommen wird klar, dass alle so ihr Päckchen mit sich rumtragen. Während eines der mitreisenden Paare in einer Ehekrise steckt, freundet sich Inger mit deren Sohn an, der fasziniert ist von ihrer Direktheit. Und so verwickelt Inger die kleine Reisegruppe in ihr ganz eigenes Abenteuer, dass sie schon bald vor die Wohnungstür einer verschollenen Liebe führt.
- Freitag, 29. März 2024 - 20:30Ein Berliner Kleinfamilie mit zwei Kindern kämpft mit der Work-Life-Balance, weil der Vater als Mitarbeiter der UN ständig unterwegs und die halbtags beschäftigte Mutter am Ende ihrer Kräfte ist. Zudem entwickelt sich die Tochter langsamer als andere Kinder. Bis diese sich eine Million gemeinsamer Minuten wünscht und alle vier zu einer zweijährigen Weltreise aufbrechen, bei der Job und Privatleben besser zusammenfinden sollen. Das klappt allerdings nur in der Theorie. Die prominent besetzte Bestseller-Verfilmung registriert vor pittoresker Ferienkulisse sehr genau die Widersprüche eines solchen Unterfangens.
- Freitag, 01. März 2024 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Golden Globe, UPI, Flat, 2024Nachdenklich, bittersüß und urkomisch taucht der turbulente Film «The Holdovers» von Regisseur Alexander Payne («About Schmidt», «Sideways», «Paris je t’aime», «The Descendants» ) in das Leben eines allseits unbeliebten Lehrers und anderer ein und erkundet dabei Licht und Schatten des Daseins. Der so kluge wie unterhaltsame Film über die Schönheit des Mensch-Seins mit Paul Giamatti in der Hauptrolle gilt als einer der Favoriten für die anstehende Oscar-Verleihung 2024. (dpa) ===================== Die mitreißende Tragikomödie The Holdovers lässt ihre Figuren nach Werten in einer erkalteten, stillstehenden Welt suchen. (Janick Nolting für artechock film) ===================== Fazit: „The Holdovers“ ist ein wunderbares Comeback von Alexander Payne. Sicher, originell ist die Tragikomödie um mehrere Menschen, die über Weihnachten in einem Internat gefangen sind, nicht, der Ablauf ist vorhersehbar. Aber das hervorragende Ensemble und die kluge Geschichte, die viele zeitlose Themen anspricht, macht das wett. Dazu gibt es ein schön altmodisches 1970er Setting. (Oliver Armknecht für Filmrezensionen.de) ===================== Zu Recht einer der großen Oscar-Kandidaten (Jan Küveler für die Welt)
- Freitag, 01. März 2024 - 15:30Kategorien: Kooperationspartner, Komoedie, Archiv, Seniorenkino, Frankreich, Neue Visionen, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2024Ein einzelgängerischer Busfahrer in den Fünfzigern beschließt nach einem Herzinfarkt, den Kontakt zu seiner Tochter zu suchen, die er zuletzt als Kind gesehen hat. Da es ihm schwerfällt, sich ihr zu offenbaren, will er an einem Kurs der Tanzlehrerin teilnehmen, muss dafür allerdings erst einmal die Grundlagen des Gesellschaftstanzes lernen. Eine sympathische, gut gespielte Komödie um den Versuch, in der zweiten Hälfte des Lebens die Fehler der ersten auszubügeln. Die Furcht vor Ablehnung und Einsamkeit nimmt der Film ernsthaft, wenngleich auch mit satirischem Biss auf, während vor allem das Verstellungsspiel eines tanzenden Tanzverächters für originelle Pointen sorgt. ====================================== Eigentlich müsste diese melancholische Komödie um einen aus der Zeit gefallenen Macho, der spät väterliche Gefühle entwickelt, ein Starvehikel für Frank Dubosc sein. Aber der Hauptdarsteller, Regisseur und Autor überlässt die trefflichsten Gags seinen Leinwandpartnern; namentlich dem Schriftsteller Michel Houellebecq, der in der Rolle eines Kardiologen als vergnügter Schwarzmaler glänzt.
- Freitag, 26. Januar 2024 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Liebesfilm, Filmagentin, 2024Eigentlich wollte der erfolgreiche Londoner Unternehmer Andrew Blake Urlaub in Frankreich machen, wo er einst seine Frau Diana kennenlernte und glückliche Tage verbrachte. Doch der Empfang in der Ferienresidenz ist nicht sehr freundlich und statt als Gast findet er sich irrtümlich von der Hausherrin als Butler auf Probe eingestellt. Andrew spielt mit. Bald serviert er unter der strengen Aufsicht der exzentrischen Haushälterin Odile der verwitweten Gutsherrin das Frühstück, beantwortet ihre Post und macht sich bei Arbeiten im Haus nützlich. In seiner neuen Komödie verfilmt Regisseur Gilles Legardinier seinen Bestsellerroman. Mit trockenem Humor und leiser Melancholie inszeniert er John Malkovich, der als Monsieur Blake die Kostbarkeit des Lebens neu entdeckt. Einfach wunderbar ist das Wiedersehen mit Fanny Ardant, der Grande Dame des französischen Films. „Die Begegnung Ardant-Malkovich entpuppt sich als exzellente Idee.“ – Femme Actuelle
- Freitag, 05. Januar 2024 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, 24Bilder, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, AustralienDie junge Millie (Danielle Macdonald) ist eine brillante Fondsmanagerin. Dennoch gibt sie ihren Job auf, kehrt ihrem Freund und London den Rücken, um ihren Lebenstraum zu verwirklichen: Millie möchte unbedingt Opernsängerin werden! Dafür reist sie in die einsamen schottischen Highlands, um bei der renommierten, aber gefürchteten Gesangslehrerin und ehemaligen Operndiva Meghan (Joanna Lumley) intensiven Gesangsunterricht zu nehmen. Dort lernt Millie auch Max kennen, einen weiteren Schüler von Meghan, der ebenfalls für den bevorstehenden Gesangswettbewerb trainiert.
- Donnerstag, 14. Dezember 2023 - 19:30Kategorien: Stefan, Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, OmdU, Migration, Schwarz-Weiß-Film, Flat, Academy (4:3 =1.37:1), 2023, trigonKomödie um eine Afghanin, die in Afghanistan für die US-Army als Übersetzerin gearbeitet hat und jetzt in Kalifornien für eine chinesische Kleinbäckerei Sprüche für Glückskekse (z.B.: "Wenn das Leben Dir einen Korb gibt, dann geh damit einkaufen.") entwirft. =========================== Stefan Eichardt: Andrea, eine kinobegeisterte Journalistin aus Köln mit der ich mich regelmäßig über Kinofilme austausche, schrieb mir am 2. Dezember: "Dieser Film ist ein Kleinod. Schwarz-weiß, 4:3, alles im goldenen Schnitt und ich könnte dir jetzt noch einen Roman über das Sound Design erzählen. Die Hauptdarstellerin ist großartig und ganz und gar authentisch. Es gibt zahlreiche Filme, die von erlittenen Traumata, Krieg, Verlust von Heimat, Einsamkeit und Depressionen erzählen, aber dieser hier lässt dich nicht hilf- und hoffnungslos zurück, sondern verspricht die Aussicht auf künftiges Glück. Er ist wunderbar komisch, absurd und mitunter anachronistisch langsam. Ich fühlte mich an Jarmusch und Kaurismäki erinnert, vielleicht aber auch nur, weil er schwarz-weiß ist. Dieser Film ist sein eigener Glückskeks. Und für mich jetzt noch vor "Anatomie eines Falls" der Film des Jahres." Und am 5. Dezember schrieb sie mir nach Lesen unserer Webseite: "Die Filmkritik von Michael Ranze ist wunderbar und wird dem Film ganz und gar gerecht. (Sind Jarmusch und Kaurismäki wirklich Jalalis Vorbilder? Echt jetzt?) Deine Schwester sollte den Film auch gucken. Ich erwäge, ihn mir ein zweites Mal anzusehen. Das habe ich lange nicht getan." Nach Andreas Mail vom 2. Dezember stand für mich fest, dass ich den Film so schnell wie möglich sehen muss, rief bei Trigon-Film in Ennetbaden (Schweiz) an und zurrte alles fest.
- Freitag, 01. Dezember 2023 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, US-amerikanischer Film, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Literaturverfilmung, UPI, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023Fazit verschiedener Filmkritiken, die sich alle dem märchenhaften Charme dieses Geschichte nicht entziehen können: ================================= Mut zu altmodisch naiver Unterhaltung. Mit Inbrunst hebt die Geschichte einer Londoner Putzfrau der 1950er Jahre, die sich in Paris ein Haute-Couture-Kleid von Dior kaufen will, in die Gefilde eines wahr werdenden Wunschtraums ab. Lesley Manville spielt die Hauptfigur überzeugend als reines Klischee einer herzensguten, einfachen Frau, der die Sympathien zufliegen. Isabelle Huppert glänzt in der Rolle der Directrice des Modehauses, die der unwillkommenen Kundin die kalte Schulter zeigt. ================================= Dies ist ein enorm charmanter Film, der zum Teil in Budapest gedreht wurde, das für Paris herhalten musste, da die Stadt an der Seine von ihrer Architektur zum Teil schon zu modern geworden ist. Nichts an diesem Film ist wirklich überraschend, aber das macht ihn auch so heimelig. Ein Film, bei dem man sich wohlfühlen kann, der von einer Welt erzählt, die es so vielleicht nie gegeben hat, die aber ein gewisses märchenhaftes Flair ausstrahlt. ================================= Der Film ist warmherzig, aber nicht naiv. Er bewegt sich in den klassischen Bahnen des Erzählkinos mit einer vertrauten Heldinnenreise und ist dabei doch nie langweilig und reizlos, sondern voller Charme und Empathie. ================================= „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ erzählt die Geschichte der beliebten Romanreihe neu, ohne etwas an dieser oder dem Setting zu ändern. Die Tragikomödie um eine englische Putzfrau, die nach Paris reist, um dort ein Dior-Kleid zu kaufen, ist hübsch anzusehendes und sehr gut besetztes Zuckerwatte-Kino mit wenig Inhalt oder Sinn für Realismus, dafür aber einem hohen Wohlfühlfaktor. ================================= Fazit: Eine in der Hauptrolle großartig gespielte und im besten Sinne altmodische Dramödie mit einer märchenhaften Story, die von der Erfüllung eines Traums erzählt.
- Freitag, 24. November 2023 - 20:30Philippa (Sally Hawkins) hat es nicht leicht: in ihrem Agenturjob wird sie ständig übersehen, ihre Söhne gehen langsam eigene Wege und sie steckt mitten in der Scheidung von John (Steve Coogan), mit dem sie sich eigentlich ganz gut versteht. Nach einem Theaterbesuch entwickelt sie eine Faszination für König Richard III. und setzt sich zum Ziel, seine verschollenen, sterblichen Überreste zu finden. Sie will nicht wahrhaben, dass der umstrittene Monarch wirklich ein so verachtenswertes Monster war, wie ihn Shakespeare darstellte. Ihre Suche ist der Ausgangspunkt für eine abenteuerliche Reise, auf der die unscheinbare Philippa gegen große Widerstände ihrer Intuition folgt und es mit angesehenen Historikern aufnimmt, um der Welt die wahre Geschichte von Richard III. zu erzählen. Nach ihrem Publikumserfolg PHILOMENA haben sich der gefeierte Regisseur Stephen Frears (DIE QUEEN, HIGH FIDELITY), Jeff Pope (Drehbuch) und Steve Coogan (Drehbuch und Darsteller) erneut zusammengefunden, um mit typisch britischem Humor die wahre und bewegende Geschichte einer ungewöhnlichen Frau zu erzählen: die zweifach Oscar-Nominierte Sally Hawkins (SPENCER, SHAPE OF WATER) spielt Philippa Langley, die 2012 die verschollenen sterblichen Überreste von König Richard III. fand und damit die Geschichtsschreibung veränderte. THE LOST KING erzählt mit britischem Humor Philippas Suche als zutiefst menschliche Reise, als Triumph einer Frau, die sich von der männerdominierten akademischen Welt nicht von ihrem Weg abbringen lässt und damit eine unglaubliche Entdeckung macht.
- Freitag, 10. November 2023 - 20:30Verliebt, verlobt, verheiratet. Die ganz große Liebe. Für immer. So beginnt es. Aber wieso endet es meist anders? Dass das schönste Gefühl der Welt, diese Musik im Herzen, so oft vergeht und vergessen wird? Marianne und Günter, seit über 50 Jahren verheiratet, wissen es nicht. Die Kinder sind aus dem Haus, geblieben ist freudlose Routine und eine gewisse Resignation. Und dann ist da noch die Sache mit ihrem Gedächtnis: in letzter Zeit scheinen sie zunehmend vergesslicher zu werden. So wie Günter offenbar heute ihren Hochzeitstag vergessen hat. ============================== »Weißt du noch« ist ein Kammerspiel, in dem ununterbrochen geredet wird, zunächst ganz beiläufig alltäglich, dann zunehmend anregend und prickelnd. Das Wunder dieses Films besteht darin, wie Senta Berger und Günther Maria Halmer, die über diverse Serien und Filme hinweg auch schon eine lange Zeit fiktiv verheiratet waren, diese kleine, große Geschichte zum Strahlen bringen. »Weißt du noch?«, beginnen sie einander zu fragen, und die Erinnerungen wecken den alten Zauber, vom Urlaub an der Amalfi-Küste, von der Reise in die Champagne. Und dann zieht Marianne das rote Kleid an, in dem sie beim Segeln zum ersten Mal mit Günther tanzte, und man fragt sich, ob es dasselbe sein könnte, von dem Senta Berger mal beim deutschen Filmpreis mit Stolz erzählte, dass es ihr immer noch passe. Die Kinomagie und die Realität, sie verbinden sich hier aufs Allerschönste.(EPD-Film) =========================================== Fazit: "Weißt du noch" funktioniert, weil sich seine einzelnen Komponenten - allesamt auf hohem Niveau - zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen: Ein intelligentes Drehbuch mit Tiefe, eine clevere Regie und zwei äußert talentierte und spielfreudige Hauptdarsteller machen den Film zu einem sehenswerten Porträt des Alters und des "Gemeinsam-alt-Werdens". (Christian Klosz)
- Freitag, 03. November 2023 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, Kooperation, Tragikomoedie, Archiv, Seniorenkino, Liebesfilm, Literaturverfilmung, Studiocanal, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023Für ein Mädchen, das behütet in einem Dorf im Westerwald bei seiner Großmutter aufwächst, ändert sich das Leben an jenem Tag, nachdem seine Oma von einem Okapi geträumt hat. Jahre später verliebt sie sich als junge Frau, trägt aber die Last der Vergangenheit weiter in sich. Um diese Kerngeschichte herum drapiert die Romanverfilmung zahlreiche schrullige Figuren und entfaltet dank einer sorgsamen Inszenierung kongenial die Balance aus Ironie und Intimität. Mit pointierten Dialogen und sparsamer Musikuntermalung demonstriert der Film, wie ungeschönt und schwerelos sich von Tod und Liebe erzählen lässt. – Sehenswert ab 14.
- Freitag, 27. Oktober 2023 - 20:30Die junge Millie (Danielle Macdonald) ist eine brillante Fondsmanagerin. Dennoch gibt sie ihren Job auf, kehrt ihrem Freund und London den Rücken, um ihren Lebenstraum zu verwirklichen: Millie möchte unbedingt Opernsängerin werden! Dafür reist sie in die einsamen schottischen Highlands, um bei der renommierten, aber gefürchteten Gesangslehrerin und ehemaligen Operndiva Meghan (Joanna Lumley) intensiven Gesangsunterricht zu nehmen. Dort lernt Millie auch Max kennen, einen weiteren Schüler von Meghan, der ebenfalls für den bevorstehenden Gesangswettbewerb trainiert. ============================================== Fazit: Gegensätze ziehen sich an, was eine von Danielle Macdonald gespielte Fondsmanagerin nicht nur in die Welt der Oper zieht, sondern auch ihr Herz für einen von Hugh Skinner verkörperten Eigenbrötler höherschlagen lässt. Überhaupt bietet Ben Lewins "Verrückt nach Figaro" viel fürs Herz. Eine romantische Wohlfühlkomödie bei schönstem schottischen Schmuddelwetter. (Falk Straub)
- Freitag, 20. Oktober 2023 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Komoedie, Tragikomoedie, Archiv, Roadmovie, Daenemark, mindjazz, Scope, 2023Eine schizophrene Frau reist mit ihrer Schwester und deren Mann auf einer geführten Tour mit dem Bus nach Paris, wo sie dreißig Jahre zuvor eine unvergessliche Zeit verbrachte. Unterwegs und vor Ort mischt sie mit ihrer schonungslosen Offenheit die Mitreisenden auf, es kommt aber auch zu unerwarteten Annäherungen. Ein tragikomisches Road Movie, grandios gespielt und behutsam inszeniert, das zwischen Empathie und Pathos, Klischees und Wahrhaftigkeit die Balance wahrt. Ebenso berührendes wie verstörendes Wohlfühlkino. (Filmdienst) ================================================== Denn „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“ ist einfach alles. Mal lustig, mal traurig, mal ernst, mal komisch, mal voller Esprit und dann wieder melancholisch. Kurz gesagt: Niels Arden Oplev versteht es als Autor und Regisseur sehr gut, das Leben abzubilden. Sicherlich ist Ellen anders als ihre Mitreißenden und wohl auch die meisten Zuschauer, aber was sie und ihre Familie erleben, ist dann doch wieder sehr normal. Und so stürzt Oplev das Publikum in einen Reigen des Gefühls. Am Ende erweist sich der Film als höchst befriedigend, weil man das Gefühl hat, etwas Leichtherziges, aber auch Profundes gesehen zu haben." (Programmkino.de) ============================================= Die bewegende Komödie von BAFTA-Preisträger Niels Arden Oplev ("Verblendung") trifft mitten ins Herz. Mit einer gelungenen Mischung aus Drama und Komödie wurde ROSE in Skandinavien zum Überraschungshit an den Kinokassen. In der Hauptrolle brilliert die großartige dänische Schauspielerin Sofie Gråbøl, bekannt als Kommissarin Lund. Diese Busreise wird so schnell niemand vergessen. Denn als Inger ihre Schwester Ellen und deren Mann Vagn im Herbst 1997 auf einen Kurztrip nach Paris begleitet, läuft nicht alles nach Plan. Inger fällt unter den anderen Reisenden auf. Offen erklärt sie ihre psychologische Situation: sie ist schizophren. Dies zeigt sich vor allem in ihrer Unverblümtheit, die nicht allen gefällt. Schnell gerät die Familie zwischen Unverständnis und Vorurteile. Doch in Paris angekommen wird klar, dass alle so ihr Päckchen mit sich rumtragen. Während eines der mitreisenden Paare in einer Ehekrise steckt, freundet sich Inger mit deren Sohn an, der fasziniert ist von ihrer Direktheit. Und so verwickelt Inger die kleine Reisegruppe in ihr ganz eigenes Abenteuer, dass sie schon bald vor die Wohnungstür einer verschollenen Liebe führt.
- Freitag, 13. Oktober 2023 - 20:30Das Spielfilmdebüt von Charly Hübner! Nach einer unruhigen Nacht klingelt es bei Reiner an der Tür. Davor steht Morten de Sarg, der eigentlich sein Tod ist. Zu seiner Verwunderung gelingt es ihm nicht, Reiner sterben zu lassen, stattdessen klingelt es erneut. Sophia ist mit ihrem Ex-Freund zum Geburtstag seiner Mutter Lore verabredet. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, die sie schliesslich zu Reiners sieben Jahre alten Sohn Johnny führt, den er seit Ewigkeiten nicht gesehen hat. – Das alles unter der strengen Aufsicht von Gott und Erzengel Michaela. SOPHIA, DER TOD UND ICH ist eine irrsinnige, lustige, berührende und anrührende Geschichte über all das, was im Leben wirklich zählt. Mit Dimitrij Schaad, Anna Maria Mühe, Marc Hosemann, Lina Beckmann, Charly Hübner · Rocko Schamoni und Johanna Gastdorf. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman des Musikers Thees Uhlmann. ====================================== Fazit: Eine zutiefst sympathische Literaturverfilmung, die den Stoff mit originellen Einfällen und einem tollen Ensemble auf die Leinwand bringt. (Andreas Köhnemann) ======================================= Fazit: Charly Hübner setzt mit seinem Spielfilm-Regiedebüt direkt ein Ausrufezeichen! Der „Mittagsstunde“-Star würzt die eh schon lebensklug-komische Romanvorlage von Thees Uhlmann mit jeder Menge trockenem norddeutschen Humor, einer makabren Melancholie sowie inszenatorischen Ambitionen, die man aus dem deutschen Komödien-Kino ansonsten nicht unbedingt gewöhnt ist. (Christoph Petersen) ===================================== Stell dir vor, du besuchst mit deiner Ex und dem Tod deine Mutter. „Sophia, der Tod & ich“ macht aus dieser kuriosen Anfangssituation ein tragikomisches Roadmovie, das mal völlig überzogen ist, mal ganz nah am menschlichen Alltag. Wer sich auf diese starken Schwankungen einlassen kann, findet hier einen wunderbaren Film, wie man ihn im deutschen Kino zu selten zu sehen bekommt. (Oliver Armknecht)
- Freitag, 06. Oktober 2023 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Schweiz, Filmagentin, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023Ausschlafen möchte er, Fahrrad fahren und vegan leben. Das sind die Pläne des Neu-Pensionärs Peter (Stefan Kurt), seine Frau kommt darin leider nicht vor: Alice (Esther Gemsch) hat andere Träume, sie möchte endlich etwas erleben, ausgehen und die Welt erkunden. Die beiden Mittsechziger aus der Zürcher Mittelschicht sind seit Ewigkeiten verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder, ausgerechnet im Ruhestand wird es aber unruhig. Während er seinen besten Kumpel mit auf eine romantische Kreuzfahrt nimmt, tanzt sie alleine zu Siebzigerjahre-Discohits. Als es zur Aussprache kommt und er einen ehelichen Nichtangriffspakt schließen will, sagt sie: "Ich will aber nicht in Ruhe gelassen werden!" (Süddeutsche Zeitung) =========================== Als Zuschauer ist man blendend unterhalten, weil man sich wiedersieht in den Figuren, egal wie alt man selbst sein mag.
- Freitag, 01. September 2023 - 20:30Paula lebt als Nebendarstellerin in einer streng hierarchisch organisierten Filmfiguren-Welt, in der die Menschen in Hauptfiguren, Nebendarsteller und Menschen, deren Szenen als Filmfehler dem Schnitt zum Opfer fielen, unterteilt werden. Paula hat nur limitierte Dialoge ohne wirkliche Emotionen und möchte ein Leben mit einer eigenen Story, mit aufregenden Szenen und voller Musik. Paula besucht daher die Schule für Hauptfiguren. Dort ist sie die Klassenbeste – beherrscht Dinge wie Zeitlupe und panisches Schreien perfekt. In der Abschlussprüfung muss sie nun beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat.
- Freitag, 25. August 2023 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Neue Visionen, Scope, 2023, FRDEEin einzelgängerischer Busfahrer in den Fünfzigern beschließt nach einem Herzinfarkt, den Kontakt zu seiner Tochter zu suchen, die er zuletzt als Kind gesehen hat. Da es ihm schwerfällt, sich ihr zu offenbaren, will er an einem Kurs der Tanzlehrerin teilnehmen, muss dafür allerdings erst einmal die Grundlagen des Gesellschaftstanzes lernen. Eine sympathische, gut gespielte Komödie um den Versuch, in der zweiten Hälfte des Lebens die Fehler der ersten auszubügeln. Die Furcht vor Ablehnung und Einsamkeit nimmt der Film ernsthaft, wenngleich auch mit satirischem Biss auf, während vor allem das Verstellungsspiel eines tanzenden Tanzverächters für originelle Pointen sorgt. ====================================== Eigentlich müsste diese melancholische Komödie um einen aus der Zeit gefallenen Macho, der spät väterliche Gefühle entwickelt, ein Starvehikel für Frank Dubosc sein. Aber der Hauptdarsteller, Regisseur und Autor überlässt die trefflichsten Gags seinen Leinwandpartnern; namentlich dem Schriftsteller Michel Houellebecq, der in der Rolle eines Kardiologen als vergnügter Schwarzmaler glänzt.
- Freitag, 30. Juni 2023 - 20:30Dank fein austarierter Dialoge und bezaubernd nuancierter Spiellust wird eine legere Einladung zum Apero unter Nachbarn zum vergnüglich bösen, dezent komischen, brillant getimten und immer wahrhaftigen Paartherapietheater, und das so melancholisch nachdenkliche wie befreiend lustige Schweizer Remake einer spanischen Erfolgskomödie zum erfrischenden Vergnügen. ================================= Fazit: Sabine Boss' neue Komödie ist in der Schweiz bereits ein Hit. Nun bekommt auch das deutsche Kinopublikum die Gelegenheit, hautnah mitzuerleben, was zwei Schweizer Paare in ihrem Schlafzimmer umtreibt. Eine höchst vergnügliche Bettgeschichte über pikante Angebote und frustlösende Veränderungen (Falk Straub)
- Freitag, 09. Juni 2023 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Literaturverfilmung, Frankreich, Scope, 2023, SEPeter Osteried für Programmkino.de: "Mit mehr als 2 Jahren Verzögerung kommt er in die deutschen Kinos. Angesichts der immensen Qualität des Films kann man sich nur fragen, wieso das so lange gedauert hat. Denn die Romanverfilmung ist ausgesprochen spritzig, rasant erzählt und wartet mit ein paar amüsanten Wendungen auf. „Meine Schwester, ihre Hochzeit und ich“ ist eine echte, kleine Perle – ein Film, bei dem man aus dem Schmunzeln und Lachen nicht mehr rauskommt." ===================================================== Eine kreativ gestaltete, sympathisch gespielte Literaturverfilmung mit einem facettenreichen Protagonisten. Meine Schwester, ihre Hochzeit & ich zudem eine schöne romantische Komödie mit reichlich Dialogwitz und einer stimmigen Chemie zwischen dem Leinwandpaar. (Andreas Köhnemann)
- Freitag, 02. Juni 2023 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Weltkino, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023
- Freitag, 19. Mai 2023 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Studiocanal, Scope, 2023, SEDer französische Komiker, Schauspieler und Filmemacher Dany Boon erlangte internationale Bekanntheit mit beschwingten, oft auf Slapstick setzenden Humorarbeiten wie „Willkommen bei den Sch’tis“. Dass er nicht nur den Clown geben, sondern auch ernste und leise Töne anschlagen kann, beweist er nun unter der Regie von Christian Carion in der Tragikomödie Im Taxi mit Madeleine. Was recht beschaulich und unverfänglich beginnt, bekommt auf einmal einen unerwartet abgründigen Dreh, ohne dass der Film vollends ins Schwermütige kippen würde. Die Balance zwischen bedrückenden und heiter-warmen Momenten gelingt – vor allem dank Boon und seiner stark aufspielenden Kollegin Line Renaud. (Christopher Diekhaus) =============================== Fazit: Eine Taxifahrt durch Paris als Rückblick auf ein ganzes Leben. Das funktioniert erstaunlich gut dank der beiden großartigen Darsteller Line Renaud und Dany Boon, die perfekt aufeinander eingespielt sind. Sie sorgen für eine beinahe heitere Stimmung in einem Film, in dem es um ein bewegendes Frauenschicksal geht. Eine so anrührende wie humorvolle Reise durch ein Menschenleben (Gaby Sikorski) =============================== Aus seinem vierten gemeinsamen Film mit dem großen französischen Altstar Line Renaud macht Dany Boon eine Hommage nicht nur an die 94-Jährige persönlich, sondern an ihre ganze Generation (Birgit Roschy)
- Freitag, 05. Mai 2023 - 15:30
- Freitag, 14. April 2023 - 15:30
- Freitag, 24. März 2023 - 20:30Kategorien: Familienkomoedie, Komoedie, Archiv, Frankreich, 24Bilder, Scope, 2023Seit sich Thierry Hamelin aus den Berufsleben zurückgezogen hat und die Kinder aus dem Haus sind, hat er nur noch eine Obsession − tausende alte Familienfotos zu digitalisieren. Thierry ist von der Idee begeistert, seine Familie hingegen genervt. Alle haben ohnehin mit sich selbst genug zu tun: Die Tochter als überlastete Anwältin, der Sohn immer noch Suchend nach dem Weg im Leben. Ein Familienurlaub soll helfen... ======================================= Fazit: "Akropolis Bonjour" ist eine handwerklich gut gemachte französische Komödie, die Leichtigkeit mit durchaus ernsthaftem Interesse an den Figuren und ihren Problemen verbindet. Einige Lacher, Feelgood-Vibe und ein gutes Gespür für Zwischenmenschliches machen den Film zwar nicht außergewöhnlich, aber zu einem soliden Exemplar, das gute Unterhaltung bietet, ohne dabei in Kitsch oder Klamauk abzudriften. (Christian Klosz) ============================ Ein französischer Rentner und seine Familie unternehmen einen sentimentalen Ferientrip nach Griechenland, um an einen glücklichen Sommerurlaub im Jahre 1998 anzuknüpfen. Insgeheim will der Mann seine scheidungswillige Ehefrau auf dieser Reise wieder zurückerobern. Die kurzweilige Wohlfühlkomödie variiert versiert die erzählerischen Schablonen des romantischen Ferienfilms und streut einige originelle Gags in die kuriose Mischung aus Slapstick, temporeichen Dialogen und platten Witzen. Die recht vorhersehbare Dramaturgie wird durch ein spielfreudiges Ensemble aufgefangen.
- Freitag, 10. März 2023 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Komoedie, Archiv, Golden Globe, Irland, Walt Disney, Scope, 2023Martin McDonagh (Regisseur von "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri") erzählt in der einzigartigen Landschaft der irischen Árainn Islands eine märchenhafte Fabel über Freundschaft, Verrat und Einsamkeit. . ============================= Golden Globe für die beste Komödie/Drehbuch/Hauptdarsteller – insgesamt 127 Filmpreise plus 329 Nominierungen.
- Freitag, 03. März 2023 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Tanz, Studiocanal, Flat, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023
- Freitag, 03. Februar 2023 - 20:30Kategorien: Komoedie, Tragikomoedie, Archiv, Liebesfilm, Literaturverfilmung, Studiocanal, Scope, 2023Für ein Mädchen, das behütet in einem Dorf im Westerwald bei seiner Großmutter aufwächst, ändert sich das Leben an jenem Tag, nachdem seine Oma von einem Okapi geträumt hat. Jahre später verliebt sie sich als junge Frau, trägt aber die Last der Vergangenheit weiter in sich. Um diese Kerngeschichte herum drapiert die Romanverfilmung zahlreiche schrullige Figuren und entfaltet dank einer sorgsamen Inszenierung kongenial die Balance aus Ironie und Intimität. Mit pointierten Dialogen und sparsamer Musikuntermalung demonstriert der Film, wie ungeschönt und schwerelos sich von Tod und Liebe erzählen lässt. – Sehenswert ab 14.
- Freitag, 03. Februar 2023 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Warner, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023
- Freitag, 20. Januar 2023 - 20:30Kategorien: Europaeischer Filmpreis, Komoedie, Frankreich, Filmwelt, Scope, 2023Ein arbeitsloser Schauspieler übernimmt einen Theaterkurs für Gefängnishäftlinge. Diese präsentieren sich erst wenig motiviert, bis der neue Kursleiter „Warten auf Godot“ mit ihnen einstudiert, mit dessen Plot um die Absurdität des Daseins sie sich identifizieren können. Was als Gefängnisprojekt beginnt, bringt der Truppe auch Einladungen an renommierte Bühnen ein, doch droht ihr der Erfolg bald zu Kopf zu steigen. Eine optimistisch-warmherzige, bodenständig bleibende Komödie mit sorgfältig gezeichneten rauen Figuren. Der aus der Reibung der Charaktere entstehende Wortwitz begeistert ebenso wie die enthusiastische Leidenschaft fürs Theaterspiel. – Sehenswert ab 14.
- Freitag, 06. Januar 2023 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Literaturverfilmung, Spanien, 24Bilder, Scope, Seniorenbeirat der Stadt Celle, 2023Sara wird die perfekte Wohnung angeboten: geräumig, sehr hell, luxuriös und so preiswert. Es gibt nur ein Problem: Sie kann erst einziehen, wenn die derzeitige Besitzerin, die ältere Lola, stirbt. ======================= Eine Geschäftsfrau, die eine Trennung von ihrem Mann erwägt, findet in Sevilla eine sehr günstige Wohnung. Der Haken daran ist, dass die alte Besitzerin nach dem Verkauf bis zu ihrem Tod dort wohnen bleiben will. Die beiden charakterlich sehr unterschiedlichen Frauen reiben sich anfangs aneinander, kommen einander aber zusehends doch näher. In den Hauptrollen ausgezeichnet gespielte Tragikomödie, die mit feiner Melancholie von Wohnungsnot, Existenzängsten in Wirtschaftskrise und Leistungsgesellschaft, Einsamkeit und Vereinzelung erzählt. Der Schauplatz Sevilla erscheint dabei realistisch und ohne pittoreske Klischees. ======================= Der Verfilmung des Theaterstücks »100 m²« sieht man seinen Ursprung zwar noch an, doch die scharfen Dialoge zwischen zwei Frauen aus zwei Generationen verfangen ebenso auf der Leinwand wie auf der Bühne.
- Donnerstag, 15. Dezember 2022 - 19:00Kategorien: Berlinale-Baer, Science-Fiction-Film, Guenter-Rohrbach-Filmpreis, Eintritt frei, Komoedie, Archiv, Demokratie leben, Diskussion, Moderation, Liebesfilm, Literaturverfilmung, Deutscher Filmpreis - Lola, Bayerischer Filmpreis, Filosofie, Paramount, Flat, externer Referent/Referentin, 2022, Philosophisches Kino – Mensch und neue TechnologienPhilosophisches Kino heißt: Vortrag durch Dr. Achim Sohns, der die philosophische Struktur des Films offenlegt – Film sehen – Film diskutieren (Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.). ================================================== Was bedeutet es für das menschliche Selbstbewusstsein, seine Selbstwahrnehmung, wenn sich Maschinen in selbstreferentiellen Prozessen autonom entwickeln, anfangen autonom mit ihm zu kommunizieren, und wenn Menschen künstliche von Maschinen oder rein gentechnisch gefertigte Bestandteile, Maschinenteile, in sich tragen? Wird der emphatische Homo ludens, der spielende Mensch, überflüssig oder bilden die neuen Verbindungen eine neue Realität und Qualität? ================================================== "Ich bin dein Mensch" behandelt die Frage, ob sich ein Mensch in eine Künstliche Intelligenz verlieben kann. Philosophisch: Wie weit die allgegenwärtigen neuen Techniken das alltägliche Empfinden der Menschen durchdringen und verändern werden. ================================================== Eine ebenso intelligente wie sarkastische Archäologin aus Berlin wird ausgewählt, um drei Wochen lang mit einem humanoiden Roboter zusammenzuleben, der als ihr idealer Partner programmiert wurde. Sie soll beurteilen, ob Maschinenwesen künftig Bürgerrechte erhalten können. Ein ebenso stiller wie feinsinniger Science-Fiction-Film mit leisem Humor. Mit einer sorgfältigen, auf kleinste Gesten, Blicke, Körperhaltungen und Sätze konzentrierten Inszenierung kreist er um die Frage, wo die Grenze zwischen Mensch und Maschine verläuft und findet unerwartete Antworten.
- Freitag, 09. Dezember 2022 - 20:30Ausschlafen möchte er, Fahrrad fahren und vegan leben. Das sind die Pläne des Neu-Pensionärs Peter (Stefan Kurt), seine Frau kommt darin leider nicht vor: Alice (Esther Gemsch) hat andere Träume, sie möchte endlich etwas erleben, ausgehen und die Welt erkunden. Die beiden Mittsechziger aus der Zürcher Mittelschicht sind seit Ewigkeiten verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder, ausgerechnet im Ruhestand wird es aber unruhig. Während er seinen besten Kumpel mit auf eine romantische Kreuzfahrt nimmt, tanzt sie alleine zu Siebzigerjahre-Discohits. Als es zur Aussprache kommt und er einen ehelichen Nichtangriffspakt schließen will, sagt sie: "Ich will aber nicht in Ruhe gelassen werden!" (Süddeutsche Zeitung) =========================== Als Zuschauer ist man blendend unterhalten, weil man sich wiedersieht in den Figuren, egal wie alt man selbst sein mag. (Blickpunkt:Film)
- Freitag, 02. Dezember 2022 - 20:30Kategorien: Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Literaturverfilmung, UPI, Scope, 2022Fazit verschiedener Filmkritiken, die sich alle dem märchenhaften Charme dieses Geschichte nicht entziehen können: ================================= Mut zu altmodisch naiver Unterhaltung. Mit Inbrunst hebt die Geschichte einer Londoner Putzfrau der 1950er Jahre, die sich in Paris ein Haute-Couture-Kleid von Dior kaufen will, in die Gefilde eines wahr werdenden Wunschtraums ab. Lesley Manville spielt die Hauptfigur überzeugend als reines Klischee einer herzensguten, einfachen Frau, der die Sympathien zufliegen. Isabelle Huppert glänzt in der Rolle der Directrice des Modehauses, die der unwillkommenen Kundin die kalte Schulter zeigt. ================================= Dies ist ein enorm charmanter Film, der zum Teil in Budapest gedreht wurde, das für Paris herhalten musste, da die Stadt an der Seine von ihrer Architektur zum Teil schon zu modern geworden ist. Nichts an diesem Film ist wirklich überraschend, aber das macht ihn auch so heimelig. Ein Film, bei dem man sich wohlfühlen kann, der von einer Welt erzählt, die es so vielleicht nie gegeben hat, die aber ein gewisses märchenhaftes Flair ausstrahlt. ================================= Der Film ist warmherzig, aber nicht naiv. Er bewegt sich in den klassischen Bahnen des Erzählkinos mit einer vertrauten Heldinnenreise und ist dabei doch nie langweilig und reizlos, sondern voller Charme und Empathie. ================================= „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ erzählt die Geschichte der beliebten Romanreihe neu, ohne etwas an dieser oder dem Setting zu ändern. Die Tragikomödie um eine englische Putzfrau, die nach Paris reist, um dort ein Dior-Kleid zu kaufen, ist hübsch anzusehendes und sehr gut besetztes Zuckerwatte-Kino mit wenig Inhalt oder Sinn für Realismus, dafür aber einem hohen Wohlfühlfaktor. ================================= Fazit: Eine in der Hauptrolle großartig gespielte und im besten Sinne altmodische Dramödie mit einer märchenhaften Story, die von der Erfüllung eines Traums erzählt.
- Freitag, 02. Dezember 2022 - 15:30
- Freitag, 25. November 2022 - 20:30Eine ältere Frau hat alle Freude am Leben verloren, seitdem ihr Mann sie verlassen hat. Das ändert sich, als ein polnischer Arbeiter aushilfsweise den Job der Putzfrau übernimmt. Obwohl sie ohne ihn bald verkümmern würde, behandelt sie ihn nicht immer wohlwollend und kann sich nicht gegen das Stirnrunzeln ihrer Umgebung zur Wehr setzen. Erst als der Mann nach einer Demütigung den Kontakt abbricht, beginnt bei ihr ein Erkenntnisprozess. Das mit lakonischem Humor gespickte Porträt einer vernachlässigten Frau balanciert perfekt zwischen Stimmungslagen und Selbstbehauptung, wobei sich Satire und Gesellschaftsporträt, Vorurteile, Lebensdrama und saturierte Wohlstandsgefälligkeit die Waage halten. =============================================================== „Da kommt noch was“ ist eine wunderbar leise Komödie, die ihr Pulver nicht vorschnell verschießt, sondern den Biss der Satire nur sanft zwicken lässt. Insofern ist es ganz sinnig, dass der eigentlich plausible Originaltitel „Monday um zehn“ zum Filmstart in eine vieldeutigere und verheißungsvollere Version umgedichtet wurde. Damit ist nicht zu viel versprochen.-- =============================================================== Der Film erfasst das Umfeld seiner Protagonistin präzise und mit klugem Witz. Von den Dialogen über die Figurenzeichnung bis hin zur Interpretation von Ulrike Willenbacher und Zbigniew Zamachowski ist alles vollauf gelungen!
- Freitag, 18. November 2022 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Archiv, Frankreich, 24Bilder, Scope, 2022, FRDEDie Energie dieser burlesken Komödie, in der ein IT-Experte, eine Friseurin und ein blinder Archivar auf der Suche nach einem adoptierten Kind unfreiwillig den Staat herausfordern, zieht einen in ihren Bann. =========== „Was dein Herz dir sagt – Adieu ihr Idioten!“ war ein riesiger Kassenerfolg in Frankreich und erhielt zahlreiche Kritikerpreise. Und doch ist die Tragikomödie um eine sterbende Mutter auf der Suche nach ihrem verlorenen Sohn und einen lebensmüden Programmierer kein Crowdpleaser. Da trifft absurder Humor auf herzzerreißende Tragik, eine unwirkliche Welt auf ein menschliches Zentrum, das einen bis zum Schluss gefangen hält – und darüber hinaus. =================================================== Albert Dupontels burleske Tragödie ist eine einfallsreiche Hommage an Terry Gilliams »Brazil« und wurde 2021 mit sieben Césars ausgezeichnet ========================== ADIEU IHR IDIOTEN! mit Virginie Efira in der Hauptrolle wurde im Jahr 2021 mit sechs Césars ausgezeichnet (u.a. Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Beste Kamera) und hatte in Frankreich über 2 Millionen Besucher. ========================0 Eine gelungene Satire auf die moderne Welt mit einem Hauch von Bonnie & Clyde, ein Road Movie steckt auch noch drin und eine Buddystory mit ein paar Slapstick-Elementen um drei vollkommen gegensätzliche Personen, die das Schicksal zusammenbringt: die Friseurin Suze, der IT-Nerd JB und der blinde Archivar Blin. Zu dritt machen sie sich auf die Suche nach Suzes verlorenem Sohn, verfolgt von der Polizei und von dem Wissen, dass sie eigentlich Versager sind. Die erfreulich durchgeknallte Tragikomödie ist vieles, z. B. ziemlich anspruchsvoll, aber eines ganz gewiss nicht: langweilig. Virginie Efira („Birnenkuchen und Lavendel“) führt das brillante Darstellerensemble an, Albert Dupontel als JB und Nicholas Marié als Blin sind ihre Partner in einem gagreichen Film voller Überraschungen, mit prachtvoll coolen Dialogen und vielen wunderbar fiesen, kleinen Details. Dafür gab es einen regelrechten Preisregen bei der César-Vergabe u. a. für Regie, Drehbuch und den Film insgesamt.
- Montag, 24. Oktober 2022 - 19:30Kategorien: Eintritt frei, Komoedie, deutscher Film, Archiv, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Migration im Film, Camino, 2022Wer glaubt, dass man das Thema der sozialen Ghettos in Deutschland nicht mehr variieren kann, sollte sich diesen Film ansehen, der eine queere Thematik ohne jede Verrenkung damit verbindet. (EPD-Film) =================== Sehr lässig, sehr komisch – und damit ein seltenes Ereignis im deutschen Kino: Das Debüt des Regisseurs Florian Dietrich zeigt einen jungen Mann, der seine Freiheit gegen deutsche Behörden behaupten muss. (DER SPIEGEL 38/2021) =================== Nominierung Deutscher Filmpreis für Farba Dieng in der Katgorie "Beste männliche Hauptrolle"
- Freitag, 14. Oktober 2022 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Tanz, Frankreich, Studiocanal, Flat, 2022Als die Karriere einer Ballerina nach einem Unfall auf Eis liegt und vor dem Aus steht, muss eine junge Französin ihr Leben neu ausrichten. In einem Kulturzentrum in der Bretagne schließt sie sich zögerlich einer modernen Tanzcompagnie an und beginnt eingefahrene Vorstellungen zu hinterfragen. Der heitere Film handelt von einer Selbstsuche, bei der die ernsten Themen mit humoristischen Einlagen und skurrilen Nebenfiguren aufgelockert werden. Zwar bleibt die solide Inszenierung überwiegend auf vertrautem Terrain, überzeugt aber mit der Entscheidung, von der langsamen Veränderung der Hauptfigur mit fesselnden Tanzszenen zu erzählen. – Ab 14. ================================================ Elise wird bei einem Auftritt im Alter von 26 Jahren verletzt. Obwohl man ihr sagt, dass sie nicht mehr tanzen kann, versucht sie, eine neue Richtung im zeitgenössischen Tanz zu finden. ============================ Fazit: Auch Cédric Klapischs neue Tragikomödie ist ein waschechter Wohlfühlfilm und noch dazu ein ausgezeichneter. Anders als andere Tanzfilme ist Klapischs Annäherung an diese Kunstform weder düster noch intrigant, sondern bleibt bis zur letzten Minute leichtfüßig. Hofesh Shechters Musik und Choreografien sind Weltklasse, und Hauptdarstellerin Marion Barbeau ist eine Entdeckung. Ein Tanzfilm über das Leben, die Liebe und Leidenschaft. Umwerfend und urkomisch! Falk Straub – Spielfilm.de ============================== In Frankreich war „Das Leben ein Tanz“ ein großer Kinoerfolg. Cédric Klapisch hat in Interviews vermutet, das könnte daran liegen, dass das Publikum nach zwei Corona-Jahren besonders gierig auf Geschichten über Bewegung und Begegnung sei. Aber „En corps“ ist einfach ein sehr guter Film. FAZ =========================================================================== So hat man Ballett lange nicht im Kino gesehen. Der Film „Das Leben ein Tanz“ vom französischen Regisseur Cédric Klapisch vibriert regelrecht. Tagesspiegel
- Freitag, 07. Oktober 2022 - 20:30Sara wird die perfekte Wohnung angeboten: geräumig, sehr hell, luxuriös und so preiswert. Es gibt nur ein Problem: Sie kann erst einziehen, wenn die derzeitige Besitzerin, die ältere Lola, stirbt. ======================= Eine Geschäftsfrau, die eine Trennung von ihrem Mann erwägt, findet in Sevilla eine sehr günstige Wohnung. Der Haken daran ist, dass die alte Besitzerin nach dem Verkauf bis zu ihrem Tod dort wohnen bleiben will. Die beiden charakterlich sehr unterschiedlichen Frauen reiben sich anfangs aneinander, kommen einander aber zusehends doch näher. In den Hauptrollen ausgezeichnet gespielte Tragikomödie, die mit feiner Melancholie von Wohnungsnot, Existenzängsten in Wirtschaftskrise und Leistungsgesellschaft, Einsamkeit und Vereinzelung erzählt. Der Schauplatz Sevilla erscheint dabei realistisch und ohne pittoreske Klischees. ======================= Der Verfilmung des Theaterstücks »100 m²« sieht man seinen Ursprung zwar noch an, doch die scharfen Dialoge zwischen zwei Frauen aus zwei Generationen verfangen ebenso auf der Leinwand wie auf der Bühne.
- Freitag, 30. September 2022 - 20:30Der Leiter eines Schweizer Bestattungsunternehmens fährt bei einer Fahrt nach Montpellier auf einer Landstraße einen Fahrradlieferanten an und wird ihn von da an nicht mehr los. Der Mann leidet an zerebraler Kinderlähmung, entpuppt sich trotz seiner unkoordinierten Bewegungen aber als Hobby-Philosoph, der ständig ein passendes Zitat auf den Lippen hat. Tragikomödie über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, bei der sich die Figuren durch ihre unterschiedliche Beschäftigung mit dem Tod näherkommen. Der charmante und anspruchsvolle Film kreist auch um die Frage, was Glück und ein erfülltes Leben ausmachen, und überzeugt auch in den Nebenepisoden. – Sehenswert ab 14
- Freitag, 23. September 2022 - 20:30Kategorien: Gesellschaftssatire, Komoedie, Archiv, Spanien, Studiocanal, Scope, 2022Funkensprühende Dialoge, perfektes Timing, Penélope Cruz und Antonio Banderas in selbstironischer Höchstform – in dieser herrlich überdrehten Metakomödie über das Filmemachen stimmt einfach alles.
- Freitag, 16. September 2022 - 20:30Kammerspiel um eine der wichtigsten Fragen des Lebens: Wie komme ich zu gutem Sex? Emma Thompson spielt eine pensionierte Lehrerin, die sich nach Jahrzehnten einer frustrierten Ehe einen Callboy leistet. Wichtiger als der Sex erweist sich dabei einmal mehr das Reden von Frau zu Mann – nicht nur über Sex. Obwohl in diesem Film um eine pensionierte Lehrerin und einen Callboy mehr gesprochen als gekuschelt wird, ist er ungeheuer erregend.
- Freitag, 08. Juli 2022 - 20:30Kategorien: Komoedie, romantische Liebeskomoedie , Archiv, Frankreich, Neue Visionen, 2022
- Freitag, 01. Juli 2022 - 20:30Kategorien: FIPRESCI-Preis, Oscarnominierung, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Komoedie, Archiv, Cannes - Beste Darstellerin, Norwegen, Studiocanal, Flat, 2022, SEEine junge Norwegerin tut sich schwer damit, ihren Platz im Leben zu finden, hat ihr Studium abgebrochen und arbeitet in einer Buchhandlung. Auch in Beziehungen ist sie sprunghaft, sodass die Bindung an einen älteren Comiczeichner sie überfordert und zu einem Mann ihres Alters treibt, dessen Energie wiederum eigene Probleme hervorbringt. Ein sanft ironisches, leicht erzähltes, dabei aber tiefgründiges und prägnantes Drama um die Selbstfindung einer jungen Frau in einer undurchsichtigen Welt. Mit großer Sensibilität arbeitet der Film den Einfluss technologischer und sozialer Umbrüche auf die Figuren heraus, verfällt dabei aber nicht in Kulturpessimismus, sondern bleibt lebensbejahend und voller untergründigem Humor. – Sehenswert ab 14.
- Freitag, 24. Juni 2022 - 20:30Kategorien: Berlinale-Baer, Komoedie, Archiv, Biopic, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Pandora, 2022Fünf Jahre lang dauerte der Kampf der Bremer Hausfrau Rabiye Kurnaz, bis ihr Sohn Murat, der kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 als Terrorist verdächtigt und ohne Anklage im Gefangenenlager Guantanamo interniert wurde, wieder freikam. Das beherzte Drama zeichnet mit viel Esprit und Verve das Ringen der couragierten Frau mit dem lockeren Mundwerk nach, wobei der Film in ihrem trockenen Rechtbeistand einen humorvollen Kontrapunkt findet und überdies das Versagen der deutschen Behörden anprangert. In den Hauptrollen überwältigend gespielt. – Filmdienst ===================================================================================== Die Süddeutsche Zeitung titelt: "Meisterwerk" ("dem das Kunststück gelingt, ein vom Schicksal zusammengewürfeltes Paar aus dem wirklichen Leben in ein Traumpaar des Kinos zu verwandeln.")
- Freitag, 10. Juni 2022 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Archiv, Cannes - Queer Palm, Frankreich, Filmagentin, Scope, 2022Im Chaos einer Notaufnahme treffen ein Gelbwesten-Demonstrant und eine wohlsituierte Zeichnerin aufeinander: In einem Wahnsinnstempo thematisiert Catherine Corsini Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft. (Britta Schmeis) =========== Gesellschaft in der Druckkammer: Politisches Kino, wie man es in Deutschland gar nicht kennt. (Rüdiger Suchsland) =========== Catherine Corsinis Krankenhauskomödie ist ein höchst vergnügliches und hellsichtiges Kammerspiel über die französischen Zerwürfnisse (Dunja Bialas)
- Freitag, 22. April 2022 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Historienfilm, Frankreich, Neue Visionen, 2022, SE, FRDEUnter der Regie von Éric Besnard (Birnenkuchen mit Lavendel) wird die Geschichte eines leidenschaftlichen Kochs am Vorabend der Revolution von 1789 zum Fest für die Sinne. Grégory Gadebois spielt den wortkargen, fleißigen Mann vom Lande auf fesselnde Weise als Verliebten, der sich in Zurückhaltung üben muss. Denn die Frau, die ihm in der Küche zur Seite steht, ist auf Abstand bedacht und verfolgt eigene Pläne. Die zarte Romantik und die genussvolle Inszenierung der Kochkunst vor dem Hintergrund eines Epochenwandels sind die Zutaten eines lohnenden Kinoerlebnisses. (Bianka Piringer) ========================== Französisches Flair pur, spürbare Passion für gute Küche und eine köstliche Wohlfühl-Erzählhaltung: „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ ist ein wahrlich genüsslicher Film. (Antje Wessels)
- Freitag, 18. März 2022 - 20:30Kategorien: Episodenfilm, Komoedie, Archiv, Warner, 2022Karoline Herfurth gelingt mit „Wunderschön“ ein Kaleidoskop der inneren Zufriedenheit, die oft, aber nicht immer mit dem Äußeren zu tun hat. Damit löst sich die Regisseurin thematisch passend von der puren Fixierung auf Körperästhetik und fasst das Thema wesentlich größer auf. Hierfür kreiert sie lebensechte Charaktere und packt sie in bisweilen absichtlich filmisch überhöhte Alltagssituationen, die ebenso lustig wie traurig sein können. Das Endergebnis ist ein sich aufrichtig, authentisch und leidenschaftlich anfühlender Mix aus Komödie und Drama, der viele Menschen zum Lachen und Weinen bringen wird. – Antje Wessel
- Freitag, 17. Dezember 2021 - 20:30Kategorien: Episodenfilm, Komoedie, Archiv, Historienfilm, Walt Disney, Flat, Academy (4:3 =1.37:1), 2021In einer fiktiven französischen Stadt ist der Redaktionssitz des Magazins „The French Dispatch“, des europäischen Ablegers eines US-amerikanischen Blattes. Nach dem Tod des Gründers und Chefredakteurs im Jahr 1975 soll das Magazin eingestellt werden. Unterschiedliche Journalisten lassen in kuriosen Storys, bei denen es u.a. um die Exzentrik der Kunstszene und die Studentenunruhen der 1968er geht, für die finale Ausgabe ein letztes Mal den Geist des Magazins hochleben. Eine nostalgische Hommage an eine liberale Form der Welterkenntnis und Weltaneignung, den feuilletonistischen Blick und den Qualitätsjournalismus, spielerisch umgesetzt durch ein spielfreudiges Star-Ensemble und ein wahres Füllhorn an poetischen Angeboten in der visuellen Gestaltung. ----------------------------------- Rüdiger Suchsland: Die ist ein großartiger, sehr lustiger und perfekt gemachter Film. Dieses Meisterwerk des Episodischen beweist auch: Anderson ist eben nicht nur manierierte Oberfläche, auf die auch viele Verteidiger Andersons seine Filme gerne reduzieren. Sondern er formuliert in diesem Fall sogar eine politische Botschaft: Die Verteidigung von Freiheit und Ineffizienz, von Ennui und Blasiertheit. Dieser Film ist ein einziger Genuss!
- Freitag, 03. Dezember 2021 - 20:30Kategorien: Berlinale-Baer, Komoedie, Archiv, Frankreich, Warner, Scope, 2021In seiner grotesken Komödie beschäftigt sich das französische Filmemacherduo Gustave Kervern/Benoît Delépine mit dem Fluch des Internets: Dafür gab es auf der Berlinale 2020 einen Silbernen Bären und zahlreiche Publikumspreise ------------- Drei Nachbarn aus einer Wohnsiedlung haben sich in den Fallstricken der digitalen Welt verfangen und geraten immer tiefer in finanzielle und psychische Abhängigkeiten. Um ihre ärgsten Probleme aus der Welt zu schaffen, beschließen sie, ihre Daten bei den großen Internetkonzernen zu löschen, stoßen bei der Umsetzung ihres Plans jedoch auf schier unüberwindliche Schwierigkeiten. Eine durch eine Vielzahl von gelungenen Gags und spielfreudige Darsteller sehr unterhaltsame Satire auf digitale Hörigkeit und die Auswüchse des Online-Konsums.
- Freitag, 26. November 2021 - 20:30Kategorien: Komoedie, deutscher Film, Archiv, Camino, 2021Wer glaubt, dass man das Thema der sozialen Ghettos in Deutschland nicht mehr variieren kann, sollte sich diesen Film ansehen, der eine queere Thematik ohne jede Verrenkung damit verbindet. (EPD-Film) ------------------ Sehr lässig, sehr komisch – und damit ein seltenes Ereignis im deutschen Kino: Das Debüt des Regisseurs Florian Dietrich zeigt einen jungen Mann, der seine Freiheit gegen deutsche Behörden behaupten muss. (DER SPIEGEL 38/2021)
- Freitag, 19. November 2021 - 20:30Kategorien: Komoedie, deutscher Film, Archiv, Liebesfilm, Filmwelt, Scope, 2021Romantische Tragikomödie um ein Paar in den Dreißigern, das sich den entscheidenden Fragen stellt: Zusammenbleiben, Kind, Heirat. ------------- „Nö“: So heißt die hinreißende neue Kinokomödie von Dietrich Brüggemann, Mitinitiator der Aktion „Allesdichtmachen“. Und obwohl das Skript älter ist als das Coronavirus, geht es sogar ums Impfen. Und um eine Liebe zwischen Grün und Gelb. (Kritik von Hanns-Georg Rodek in der Welt) ------------------------------------ Nach Heil nun Nö: Wieder gelingt Dietrich Brüggemann ein elektrisierend aktuelles Deutschlandpanorama. Auf unnachahmlich unerschrockene Weise nimmt der gebürtige Münchner und Mit-Initiator von #allesdichtmachen stets die ganze Gesellschaft samt ihrer Talkshow-, Geschlechtsdefinitions- und sonstigen Neurosen in den Fokus. »Nö«, antwortet die Schauspielerin Dina – gespielt von Anna Brüggemann, die mit ihrem Bruder auch das Drehbuch schrieb – ihrem Freund, dem Chirurgen Michael (Alexander Khuon), auf die Frage, ob sie sich nicht doch lieber trennen wollten. Er habe nämlich das Gefühl, sagt er im Halbdunkel des Bettes, »wir ziehen hier ein Programm durch, was eine schweigende imaginäre Gruppe von uns erwartet«. In 15 Tableaus, die mit überbordender Spielfreude ins Surreale abheben, entwirft Brüggemann den Lebenslauf einer Liebe. Diese bewährt sich durch vielerlei Krisen hindurch, ausgelöst vom gefühlskalten Schwiegervater (Hanns Zischler gibt einen grandiosen Patriarchen) und seiner gefühlsduseligen Frau (Isolde Barth), einem erwachenden und prompt moralisierenden Patienten auf dem OP-Tisch oder einem Kindergeburtstag im Kletterparadies, bei dem der kleine Ottokar keine Getreideprodukte verträgt. Es ist genau dieser freche Freigeist, der dem aktuellen deutschen Kino so not- wie wohltut. (Katrin Hillgruber - artechock film)
- Freitag, 05. November 2021 - 20:30Kategorien: Krimi, Komoedie, Archiv, Politthriller, Deutscher Filmpreis - Lola, Filmwelt, Flat, 2021Historischer Hintergrund: Der Deckname "Curveball" steht bis heute für eine gewaltige Blamage. Rafed Aljanabi erzählte dem Bundesnachrichtendienst Lügen über Massenvernichtungswaffen im Irak. Die USA benutzten diese Aussagen, um 2003 den Krieg zu rechtfertigen. ---- Film: Wie eine Hintergrund-Reportage zum Afghanistan-Abzug: Das aberwitzige Lügengebäude, das der BND vor dem Irakkrieg 2003 auftürmte, nimmt Regisseur Johannes Naber genüsslich auseinander. Als brillante Polit-Satire & schwarzhumorige Geheimdienst-Farce – die leider nur allzu wahr ist.
- Freitag, 29. Oktober 2021 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Neue Visionen, 2021Eine begnadete französische Rosenzüchterin kommt mit ihrer kleinen Gärtnerei kaum mehr über die Runden, will ihren Hof in Burgund aber nicht einem Großbetrieb in den Rachen werfen. Dafür akzeptiert sie sogar Hilfskräfte, die ihr das Sozialamt zur Resozialisierung schickt, und schreckt zur Not auch vor kriminellen Mitteln nicht zurück.
- Freitag, 15. Oktober 2021 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Neue Visionen, 2021„Erwachsener“ Coming-of-Age-Film über einen vereinsamten Herrenschneider, der mangels Nachfrage in der Wirtschaftskrise seinen Laden in Athen aufgeben muss. Notgedrungen fertigt der 50-Jährige mit Hilfe einer handwerklich talentierten Nachbarin preiswerte Brautkleider und gewinnt so in den ärmeren Vorstädten Athens neue Kundschaft. Vor dem Hintergrund der schweren Wirtschaftskrise schildert der charmante Debütspielfilm in leisen komödiantischen Szenen den Aufbruch eines Außenseiters, der sich noch einmal neu erfindet, wobei er teils märchenhafte Töne anschlägt. ––––– 4 von 5 Sternen (Filmdienst) =========================================================================== Der kleine Film aus Griechenland behandelt zwar nur das Schicksal eines Schneiders in Krisenzeiten, ist gleichzeitig aber ein tiefgreifendes Porträt von großer allgemeiner Bedeutung. ––––– 4 von 5 Sternen (EPD-Film)
- Freitag, 24. September 2021 - 20:30Kategorien: Europaeischer Filmpreis, Oscar, Cesar-Filmpreis, Komoedie, Archiv, Daenemark, Weltkino, Scope, 2021Vier Lehrer an einer dänischen Schule lassen sich von der Idee eines natürlichen Alkoholdefizits anstecken und versuchen ihre verbrauchte Lebensenergie mit Wein und anderen Aufputschmitteln wieder anzufachen. Das geht zumindest anfangs auf, steigert sich aber schnell bis zum Delirium. Die schwarze Komödie seziert facettenreich die Bedingungen des Alkoholismus in Wohlstandsgesellschaften und wahrt dabei gleichermaßen Abstand zur sentimentalen Buddy-Komödie wie zum moralinsauren Drama. Eine glänzend inszenierte und gespielte Tragikomödie über die sozialen und gesundheitlichen Gefahren des Alkohols. -— Sehenswert ab 14.
- Freitag, 17. September 2021 - 20:30Kategorien: Berlinale-Baer, Science-Fiction-Film, Komoedie, Archiv, Liebesfilm, Literaturverfilmung, Paramount, Flat, 2021
- Freitag, 10. September 2021 - 20:30Kategorien: Krimi, Komoedie, Archiv, Literaturverfilmung, Constantin, 2021Siebter Teil der Filmreihe um den niederbayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer, bei dem die kriminalistische Handlung – der Mord an einem lokalen Erotik-Webcam-Girl – erneut nur eine untergeordnete Rolle spielt. Im Zentrum stehen die Irrungen und Wirrungen im Leben des tiefenentspannten Ermittlers, die einmal mehr durch Freunde und Familie munter vorangetrieben werden. Der vergnügliche Film ist ein Glanzstück in der Reihe nach den Kriminalromanen von Rita Falk. Neben dem pointensicheren Drehbuch und der flotten Inszenierung überzeugt einmal mehr das hervorragend aufeinander eingespielte Ensemble. – Sehenswert ab 14.
- Donnerstag, 26. August 2021 - 15:00 bis - 16:25Kategorien: Familienfilm, Eintritt frei, Komoedie, Kooperation, Jugendfilm, Literaturverfilmung, Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle, Niederlande, farbfilm, Ferienpass, Stadtarchiv Celle, 2021Sam fährt mit seiner Familie in den Ferien ans Meer. Statt Sonne, Strand und Eis hat er aber ganz anderes im Kopf: Als Jüngster der Familie wird er sehr wahrscheinlich länger leben als seine Eltern und sein Bruder. Und um auf diese Situation vorbereitet zu sein, will er in den Ferien ein Alleinsein-Training absolvieren. Doch sein Plan wird gleich am ersten Tag durchkreuzt: Sam lernt die lebhafte Tess kennen und würde eigentlich lieber mit ihr über die Insel ziehen. Ein ebenso witzig-leichter wie tiefsinniger Film, der aus der Perspektive von Sam und Tess schöne Antworten auf große Lebensfragen gibt.
- Donnerstag, 19. August 2021 - 15:00 bis - 16:40Kategorien: Familienfilm, Eintritt frei, Komoedie, Kooperation, Archiv, Jugendfilm, Literaturverfilmung, Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle, Central, Scope, Ferienpass, 2021Die ehrgeizige Tochter des Teufels will endlich die in der Hölle erlernte Theorie in die Praxis umsetzen und wird von ihrem Vater ins Umfeld einer Öko-Familie auf dem Land versetzt, wo sie die brave Tochter zu Missetaten anstiften soll. Dabei gerät die Nachwuchsteufelin selbst bald in emotionale Nöte, als sie sich in den Schulrebellen verliebt und das mit aller Macht zu unterdrücken versucht. Eine trefflich besetzte, mit authentisch-altersgerechten Dialogen glänzende Teenie-Komödie, die trotz ihrer Konzepthaftigkeit als charmante Abwandlung des Mephisto-Motivs in Bann zu ziehen versteht. – FSK: ab 6 - pädagogische Empfehlung des Filmdienst: ab 12 Kathrin Häger für den Filmdienst
- Dienstag, 10. August 2021 - 15:00Kategorien: Eintritt frei, Komoedie, Kooperation, Animationsfilm, Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle, Belgien, Central, Ferienpass, 2021Der verhätschelte Lieblingshund der britischen Königin fällt einer Intrige zum Opfer und landet in einem Tierheim. Mit einer Bande von Straßenkötern macht er sich jedoch alsbald daran, seinen angestammten Platz im Buckingham-Palast zurückzuerobern. Farbenprächtiges Animationsabenteuer, das mit einfachem Slapstick-Humor ebenso begeistert wie mit aufwändigen Actionsequenzen, feinem Wortwitz und frechen Filmzitaten. Neben den fotorealistischen Hintergründen zeichnen sich auch die Figuren durch Tiefe aus.
- Freitag, 09. Oktober 2020 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Studiocanal, 2020Die französische Filmdiva Fabienne (Catherine Deneuve) mimt in ihren Memoiren vortrefflich die Rolle der hingebungsvollen, liebenden Mutter. Ihre Tochter Lumir (Juliette Binoche) hingegen hat ganz andere Erinnerungen an die Kindheit mit einer Frau, die sich stets im Licht der Öffentlichkeit sonnte. Als die Drehbuchautorin mit Ehemann Hank (Ethan Hawke) und dem gemeinsamen Kind aus New York nach Paris zurückkehrt, versucht sie, ihre Mutter mit den verdrehten Wahrheiten in deren Autobiographie zu konfrontieren. Ein emotionales Familiendrama mit feinem Humor – der neue Film von Hirokazu Koreeda (Shoplifters – Familienbande, Like Father, Like Son, Unsere kleine Schwester).
- Dienstag, 06. Oktober 2020 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Krimi, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Kooperation, Archiv, Seniorenkino, Biopic, DCM, 2020, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleDie Geschichte eines alten Ganoven im ländlichen Texas der 1980er-Jahre, der nonchalant und nicht ohne Mitgefühl für seine Opfer Banken ausraubt und 17 Mal aus Gefängnissen ausgebrochen ist. In seinem angeblich letzten Film entwirft der US-Schauspieler Robert Redford das facettenreiche Porträt eines charismatischen Gauners, dem sogar die von ihm Bestohlenen zugestehen, dass er immer ein Gentleman gewesen sein. Ein zwischen hintersinniger Komik und lyrisch akzentuiertem Realismus schwebendes Alterswerk, das sehr gelungen den Redford-Mythos vom Sundance Kid in einer seinem Alter und der Zeit angepassten Form wiederbelebt. (von Franz Everschor – Filmdienst) –––––––––––––––––––––––––––– Eine Geschichte, die man nicht erfinden könnte. Tatsächlich ist sie in den Achtzigerjahren ungefähr so auch passiert: Forrest Tucker (Robert Redford) ist ein Bankräuber, und nicht einmal, als er sich in Jewel (Sissy Spacek) verliebt, kann er den Kreislauf seines Lebens durchbrechen - Banken ausrauben, geschnappt werden, aus dem Knast ausbrechen. David Lowerys leise, nostalgische Komödie lebt vom charmanten, minimalistischen Spiel Robert Redfords, der schon angekündigt hat, dies werde sein sein letzter Auftritt auf der Leinwand sein. (von Susan Vahabzadeh – Süddeutsche Zeitung)
- Dienstag, 01. September 2020 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Bayerischer Filmpreis, Deutscher Schauspielerpreis, DCM, 2020, Seniorenbeirat der Stadt CelleOst-Berlin, im Jahr 1989. Die junge, schwangere Anne ist fest entschlossen, durch einen Trick illegal, aber trotzdem ganz "offiziell" aus der DDR auszureisen: Ein gefälschter West-Pass soll ihr das Tor in die Bundesrepublik öffnen. Zu diesem Zweck reist sie mit ihrem rebellischen Freund August zur Montagsdemonstration nach Leipzig – sehr zum Unmut ihres Vaters Otto, seines Zeichens ein berühmter DDR-Staatsschauspieler. Als Otto erfährt, dass dieses Mal Soldaten mit Gewalt gegen die Proteste vorgehen sollen, will er das Schlimmste verhindern. Da er ein begnadeter Erich-Honecker-Imitator ist, verkleidet er sich kurz entschlossen als Regierungschef Honecker und will ins Zentralkomitee spazieren, um den Schießbefehl zurückzunehmen. Aber es kommt anders: Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet er in Wandlitz bei Margot Honecker. Zwar gelingt es ihm, mit seiner Maskerade sogar die Honecker-Gattin zu täuschen, allerdings muss er nun schleunigst einen Weg finden, um aus der Sache wieder herauszukommen.
- Freitag, 06. März 2020 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Constantin, 2020, Scope„So kann es mit den Eltern einfach nicht weitergehen!“, denkt sich Maxime (Michaël Cohen). Sein Vater Victor (Daniel Auteuil) wird zunehmend zu einer Nervensäge, die mit sich, der Welt und dem Alter über Kreuz liegt. Seine Frau Marianne (Fanny Ardant) ist das genaue Gegenteil. Victors ewige schlechte Laune wird ihr schließlich zu viel. Sie setzt ihn kurzerhand vor die Tür. Victor braucht definitiv Hilfe! Und Maxime hat eine Idee. Sein Freund Antoine (Guillaume Canet) hat eine Firma, „Time Travellers“, die gut betuchten Kunden ermöglicht, in einem raffiniert eingerichteten Filmstudio in eine Zeit ihrer Wahl zu reisen. Victor willigt ein. Er entscheidet sich für das Jahr 1974, den exakten Tag, an dem er sich in seine Frau Marianne verliebt hatte. Anfangs skeptisch, lässt er sich immer mehr in den Bann der Erinnerungen ziehen. Und die Kulisse aus Neonlichtern, Schlaghosen und Zigarettenrauch wird zu einer Reise, in der die betörende Schauspielerin Margot (Doria Tillier) die Grenze zwischen damals und heute verschwimmen lässt …
- Freitag, 07. Februar 2020 - 20:30Kategorien: NY Critics Circle Award, Krimi, Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, Satellite Award, National Board of Review, Washington DC Area Film Critics Association Awards, Concorde, 2020, Flat, alle Veranstaltungen anzeigenWie eine Agatha-Christie-Verfilmung auf Speed – „Knives Out“ ist eine phänomenal besetzte Krimifarce, die das Genre zu gleichen Teilen bedient und ad absurdum führt. Das macht Spaß, lädt zum Mitraten ein und wird von Rian Johnson obendrein in hochelegante Bilder gekleidet, in der nicht nur der fantastische Cast bestens zur Geltung kommt, sondern auch die vielen Twists und Wendungen in einem perfekten Licht erstrahlen. (Antje Wessels) ––––––– Krimis sind enorm beliebt, nur im Kino gibt es sie kaum. «Knives Out» ist die brillante Ausnahme. (Denise Bucher – Neue Züricher Zeitung)
- Freitag, 31. Januar 2020 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Neue Visionen, 2020, Scope, alle Veranstaltungen anzeigen, SEWer war's? In dieser Krimikomödie geht ein Literaturkritiker auf die Suche nach dem wahren Autor eines zufällig entdeckten Meisterwerks In dieser konventionell inszenierten Adaption wird anhand der Suche eines Literaturkritikers nach einem Autor auf amüsante Weise Aspekte rund um die Beziehung zwischen Buch und Leser abgehandelt: Ein snobistischer Literaturkritiker aus Paris will unbedingt aufdecken, dass der posthum erschienene Erfolgsroman eines bretonischen Pizzabäckers von einem Ghostwriter geschrieben wurde. Gemeinsam mit der Tochter des Toten begibt er sich in der französischen Provinz auf Spurensuche. Der komödiantische Krimi sitzt im Spanungsfeld zwischen den Generationen und Geschlechtern vielen falschen Fährten auf, ist kurzweilig, aber auch etwas bieder inszeniert, und handelt davon, wie Literatur und Leben einander wechselseitig beeinflussen. - Ab 14. Komödiantischer Krimi, in dem ein snobistischer Literaturkritiker aus Paris einen posthum erschienenen Erfolgsroman als Werk eines Ghostwriters enttarnen will. -- 26. Mai
- Dienstag, 07. Januar 2020 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Familienfilm, Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Familiendrama, Bayerischer Filmpreis, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Deutscher Schauspielerpreis, Warner, 2020, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleDas Komische ist bekanntlich eine ernste Sache, davon erzählt Hape Kerkeling in seiner Autobiografie. Oscar-Preisträgerin Caroline Link hat das Buch ganz wunderbar verfilmt, komisch und traurig, in Wirtschaftswunderfarben. Liebevoll malt sie die Atmosphäre im Ruhrpott der Sechziger- und Siebzigerjahren aus und das Nest einer Großfamilie mit gleich zwei tollen Großmüttern. Darin das selbstbewusste Pummelchen Hans-Peter (Hape), der ein Talent hat, andere Menschen zum Lachen zu bringen. Das braucht er auch, als seine Mutter depressiv wird: Er singt und tanzt und blödelt um ihr Leben. Von Martina Knoben (Süddeutsche Zeitung) - 54/3.786.091
- Freitag, 20. Dezember 2019 - 20:30Im ersten Eindruck ist sie gewöhnungsbedürftig, diese Schlagerseligkeit und Traumschiffgeschäftigkeit, doch dann ergibt man sich gerne dem Schwung der Choreografien und dem Überschwang der Gefühle. Die Einzelnummern des erfolgreichen Udo Jürgens-Musicals hat Philipp Stölzl in den Fluß einer Geschichte gebracht und lustvoll mit dem bunten Glanz eines Hollywood-Musicals versetzt. (Anke Sternborg - EPD.Film; 4 von 5 Sternen)
- Dienstag, 03. Dezember 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Roadmovie, Sony, 2019, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleNach 20 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg und Christian auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung: Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter. Während sie schräge Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben, stellen sie nach und nach fest, dass es bei ihrem Trip nicht alleine darum geht, einmal quer durch Deutschland zu fahren, sondern den Weg zurück zueinander zu finden.
- Freitag, 08. November 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Piffl, 2019, Scope, SEVier Sozialarbeiterinnen betreiben in einer grauen und von Armut geprägten Provinzstadt im Norden Frankreichs ein Tagesheim für obdachlose Frauen und setzen sich dafür ein, dass die Besucherinnen eine warme Dusche, ein warmes Essen, ein wenig menschliche Zuwendung und die notwendige Berufsorientierung erhalten. Aber wegen angeblich zu geringer Wiedereingliederungsquoten hat die Gemeinde beschlossen, die Einrichtung zu schließen. Daraufhin üben sich die Sozialarbeiterinnen in zivilem Ungehorsam und führen das Heim heimlich in einem Versteck weiter, damit „ihre Mädchen“ dort übernachten können, während sie tagsüber üben, selbstbewußte Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Mit einer bunten Besetzung landete Regisseur Louis-Julien Petit einen Überraschungserfolg, der über eine Million Zuschauer/innen in die französischen Kinos lockte. Ein Teil der Rollen ist mit Frauen besetzt, die tatsächlich auf der Straße leben. ============================================================= In einer nordfranzösischen Stadt soll ein Tageszentrum für obdachlose Frauen wegen angeblicher Ineffektivität geschlossen werden. Die Sozialarbeiterinnen setzen deshalb alles daran, um ihren Schützlingen doch noch einen Weg zurück in die Gesellschaft zu ebnen und wecken tatsächlich den lange unterdrückten Willen zum Aufbruch. Herzliche, flott und pointiert inszenierte Sozialkomödie, deren überwiegend von Laien gespielte Figuren eine große Wahrhaftigkeit ausstrahlen. Nachdrücklich sensibilisiert der Film für die Aufmerksamkeit gegenüber Ausgegrenzten und würdigt zugleich Einsatz, Mut und Kreativität der Sozialhelferinnen. – Sehenswert ab 12.
- Dienstag, 05. November 2019 - 15:30Kategorien: Familienfilm, Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Familiendrama, Bayerischer Filmpreis, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Warner, 2019, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleDas Komische ist bekanntlich eine ernste Sache, davon erzählt Hape Kerkeling in seiner Autobiografie. Oscar-Preisträgerin Caroline Link hat das Buch ganz wunderbar verfilmt, komisch und traurig, in Wirtschaftswunderfarben. Liebevoll malt sie die Atmosphäre im Ruhrpott der Sechziger- und Siebzigerjahren aus und das Nest einer Großfamilie mit gleich zwei tollen Großmüttern. Darin das selbstbewusste Pummelchen Hans-Peter (Hape), der ein Talent hat, andere Menschen zum Lachen zu bringen. Das braucht er auch, als seine Mutter depressiv wird: Er singt und tanzt und blödelt um ihr Leben. Von Martina Knoben (Süddeutsche Zeitung)
- Freitag, 25. Oktober 2019 - 20:30Ein kapitalismuskritischer Paketbote muss herausfinden, was er mit einer ihm zufällig in die Hände geratenen reichen Beute macht: In Denys Arcands neuem Spielfilm tun sich ein Philosoph, ein Ex-Knackie und ein Escortgirl zusammen, um das System auszutricksen. ----------------------------------- Der neue Film des mit dem Oscar ausgezeichneten Regisseurs Denys Arcand handelt von dem Kapitalismusgegner Pierre-Paul, der auf einmal an ganz viel Geld kommt. Als Paketbote wird er Zeuge einer Schießerei zwischen Gangstern. Was davon übrig bleibt sind zwei Taschen voll mit Geld. Plötzlich ist er reich, und damit beginnen die Probleme und die aufdringlichen Fragen: Wohin damit? Was mit dem Geld anfangen? Denn nicht nur die Mafia und das Finanzamt, sondern auch zwei gewiefte Polizisten haben ein verdächtig großes Interesse an seinem neuen Reichtum. Doch mithilfe eines gerade erst aus dem Knast entlassenen Finanzgenies, eines Offshore-Bankers und einer neuen teuren Freundin gelingt es ihm, ein System auszutricksen, in dem alles nur auf Erfolg und Geld ausgerichtet ist. -------------- Das Geld fliegt dem Kurierfahrer Pierre-Paul (Alexandre Landry) sozusagen zu. Der eigentliche Heist beginnt danach, wenn es darum geht, zwei große Reisetaschen voller Geldscheinen unter den Augen misstrauischer Polizisten, skrupelloser Gangster und wachsamer Steuerfahnder in Sicherheit zu bringen. Aus dem Glauben ans Gute im Menschen und dem Wissen ums Schlechte im Kapitalismus webt der Frankokanadier Denys Arcand einen Mafia-Thriller, der zugleich luftige Gesellschaftssatire und romantische Komödie um die Liebe zwischen einem Luxuscallgirl und einem Botenjungen ist. Und weil der in Wirklichkeit Philosophieprofessor ist, sind die Screwball-Dialoge mit Weisheiten von Epikur, Marc Aurel, Nietzsche und Wittgenstein gewürzt. (von Anke Sterneborg – Süddeutsche Zeitung)
- Freitag, 18. Oktober 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, Coming of Age, Sommerkomoedie, Frankreich, Central, 2019, ScopeEine 17-jährige Schülerin aus Paris verbringt die Sommerferien bei ihrer ein Jahr jüngeren Cousine in Cannes und genießt es, mit ihren lasziven Reizen reiche Männer auf sich aufmerksam zu machen. Das stiftet auch die stillere Verwandte zu einem offensiveren Verhalten an, die sich ihr auch äußerlich immer mehr annähert. Der nur oberflächlich freizügige Film konfrontiert mit einer Reihe komplexer Figuren, deren Beziehungen untereinander ambivalent bleiben. Im Spiel mit Blicken, Rollenbildern und scheinbaren Abhängigkeitsverhältnissen etabliert die Inszenierung eine Projektionsfläche, an der sich unterschiedliche Formen von Begehren realisieren und als Wechselspiel persönlicher Freiheit sichtbar werden. – Sehenswert – ab 16.
- Dienstag, 01. Oktober 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Filmreihe, europaeischer Film, England, Filmagentin, 2019, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleEin Buchhalter in der Midlife-Krise erfährt Beistand im Kreise einer Männer-Wasserballett-Gruppe. Regisseur Parker erfüllt seine Geschichte mit großer Herzenswärme und erfreulich klischeefreien Bildern von Männern, die Gefühle nicht nur haben, sondern auch zeigen dürfen: »Swimming with Men«
- Freitag, 13. September 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, tmdU, Filmagentin, 2019, Flat, IsraelEin intelligenter Kommentar zu den israelisch-palästinensischen Beziehungen vor dem Hintergrund einer fiktionalen Soap. Salam, ein charmanter dreißigjähriger Palästinenser, lebt in Jerusalem, arbeitet jedoch als Praktikant für die äußerst beliebte palästinensische Soap Tel Aviv on Fire in Ramallah. Auf dem Weg zur Arbeit im Fernsehstudio muss Salam jeden Tag einen israelischen Kontrollpunkt passieren. Eines Tages trifft er dabei auf den Armeeoffizier Assi, dessen Frau ein Riesenfan der Sendung ist. Um sie zu beeindrucken drängt Assi Salam dazu einige seiner eigenen Ideen in die Soap einfließen zu lassen und den Plot zu ändern. Salam merkt schnell, dass Assis Ideen ihm selbst eine Beförderung zum Drehbuchautor einbringen könnten. Dank Assis Ideen beschleunigt sich Salams Karriere zusehends, bis dass Assis Idee wie die Soap enden soll dramatisch von den Vorstellungen der Geldgeber der Sendung abweicht. Unter dem beidseitigen Druck des israelischen Offiziers und der arabischen Finanziers, sieht Salam sich in einer ausweglosen Situation gefangen aus der ihn nur ein letzter Geniestreich retten kann.
- Freitag, 06. September 2019 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Studiocanal, 2019, ScopeEin depressiver Mann ohne Arbeit schließt sich einer Synchronschwimmer-Gruppe an. Als die vom Leben nicht verwöhnten Männer an der Weltmeisterschaft teilnehmen wollen, erweist sich das ehrgeizige Ziel als enorme Herausforderung, aber auch als Startschuss für ihr Zusammenwachsen. Die einfallsreiche, leicht melancholische Ensemble-Komödie begegnet ihren sorgfältig konturierten Figuren mit Ernst, Sympathie und Mitgefühl. Eine einfühlsame Inszenierung und überzeugende Darsteller sorgen für eine außergewöhnliche Anteilnahme an dem Plot, der mit abwechslungsreichem Humor von der Entdeckung neuen Lebensmutes erzählt.
- Dienstag, 03. September 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Constantin, 2019, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleEin mehr als ungewöhnlicher Vorname ist Auslöser eines Familienstreits, der im Lauf eines Abendessens immer extremer wird. Basierend auf dem gleichnamigen französischen Film haben Sönke Wortmann und seine vier Hauptdarsteller viel Spaß, sich in „Der Vorname“ allerlei Bosheiten an den Kopf zu werfen, mit denen Scheinheiligkeiten und Vorurteile entlarvt werden.
- Freitag, 23. August 2019 - 20:30Kategorien: Heike, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Concorde, 2019Krimikomödie um drei Arbeiterinnen einer nordfranzösischen Konservenfabrik, die sich nach dem gewaltsamen Ableben ihres übergriffigen Chefs angesichts seiner prallen Geldtasche plötzlich reich wähnen. Allerdings geraten die drei nicht nur ins Visier der Polizei, sondern müssen sich auch einer belgischen Gangster-Truppe und deren französischen Mittelsmanns erwehren. Der selbstbewusste Debütfilm glänzt mit wunderbaren Bildideen, sprühendem Wortwitz, einer souveränen feministischen Haltung und gutem Gespür für Rhythmus, Timing und Slapstick. Hinzu kommen drei umwerfend komische Hauptdarstellerinnen, die sich perfekt ergänzen.
- Freitag, 16. August 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Komoedie, Screwball-Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Filmagentin, 2019, FlatWährend ein französischer Verleger damit beschäftigt ist, sein Unternehmen den digitalen Zeiten anzupassen, greift einer seiner Autoren auf das bewährte Konzept zurück, vergangene Liebschaften für ein neues Buch zu verarbeiten. Eine seiner Romanfiguren besitzt denn auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Frau des Verlegers (Juliette Binoche). Zwischen diesen und weiteren Figuren spannt sich ein recht bewegliches Beziehungsgeflecht mit doppeltem Boden. Der kurzweilige Film vermisst auf höchst debattierfreudige Weise den durch die Digitalisierung herausgeforderten Pariser Literaturbetrieb. So spielt der Film ebenso vergnüglich wie elegant auch auf die Umbrüche der Kinolandschaft an. – Esther Buss für den Filmdienst
- Donnerstag, 01. August 2019 - 15:00Kategorien: Kinderfilm, Familienfilm, Komoedie, Kooperation, Animationsfilm, Abenteuerfilm, Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle, Walt Disney, FerienpassFortsetzung des Animationsfilms „Ralph reicht's“, in der die Welt der digitalen Figuren durcheinandergewirbelt wird, als der Betreiber der Spielhalle einen Internetzugang einrichtet. Auf ihrer Erkundungstour durch das Netz erkennt die Rennfahrerin Vanellope, wie sehr sie sich nach mehr Freiheit sehnt, während ihr Freund Randale-Ralph die altvertrauten Strukturen seines bisherigen Lebens schätzt und braucht. Die humorvolle Auseinandersetzung mit Mechanismen der Online-Welt verwandelt sich darüber zu einer berührend-klugen Geschichte über Freundschaft und wie viel Nähe und Übereinstimmung sie braucht. – FSK ab 6 Jahre – pädgogische Empfehlung des Filmdienst: ab 12 Jahre
- Dienstag, 23. Juli 2019 - 15:00Kategorien: Familienfilm, Komoedie, Kooperation, Jugendfilm, Literaturverfilmung, Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle, Central, Scope, Ferienpass, Auswahl-FerienpassDie ehrgeizige Tochter des Teufels will endlich die in der Hölle erlernte Theorie in die Praxis umsetzen und wird von ihrem Vater ins Umfeld einer Öko-Familie auf dem Land versetzt, wo sie die brave Tochter zu Missetaten anstiften soll. Dabei gerät die Nachwuchsteufelin selbst bald in emotionale Nöte, als sie sich in den Schulrebellen verliebt und das mit aller Macht zu unterdrücken versucht. Eine trefflich besetzte, mit authentisch-altersgerechten Dialogen glänzende Teenie-Komödie, die trotz ihrer Konzepthaftigkeit als charmante Abwandlung des Mephisto-Motivs in Bann zu ziehen versteht. – FSK: ab 6 - pädagogische Empfehlung des Filmdienst: ab 12 Kathrin Häger für den Filmdienst
- Dienstag, 04. Juni 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Bayerischer Filmpreis, Deutscher Schauspielerpreis, DCM, 2019, Seniorenbeirat der Stadt CelleOst-Berlin, im Jahr 1989. Die junge, schwangere Anne ist fest entschlossen, durch einen Trick illegal, aber trotzdem ganz "offiziell" aus der DDR auszureisen: Ein gefälschter West-Pass soll ihr das Tor in die Bundesrepublik öffnen. Zu diesem Zweck reist sie mit ihrem rebellischen Freund August zur Montagsdemonstration nach Leipzig – sehr zum Unmut ihres Vaters Otto, seines Zeichens ein berühmter DDR-Staatsschauspieler. Als Otto erfährt, dass dieses Mal Soldaten mit Gewalt gegen die Proteste vorgehen sollen, will er das Schlimmste verhindern. Da er ein begnadeter Erich-Honecker-Imitator ist, verkleidet er sich kurz entschlossen als Regierungschef Honecker und will ins Zentralkomitee spazieren, um den Schießbefehl zurückzunehmen. Aber es kommt anders: Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet er in Wandlitz bei Margot Honecker. Zwar gelingt es ihm, mit seiner Maskerade sogar die Honecker-Gattin zu täuschen, allerdings muss er nun schleunigst einen Weg finden, um aus der Sache wieder herauszukommen.
- Freitag, 10. Mai 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Literaturverfilmung, Prix Lumieres, Venedig - Goldener Loewe, Frankreich, Central, 2019, Scope, unser Film des Monats, eigener Text, Westerneigener Text Kino achteinhalb: Lassen Sie sich bitte nicht vom Genre "Western" abschrecken. Es ist auch ein französischer Western. Von Regisseur Jacques Audiard liefen im achteinhalb mit der "Der Geschmack von Rost und Knochen" und " Dämonen und Wunder" zwei tiefsinnige Filme. Werfen Sie einen Blick auf die Kritiken, Sie finden nicht eine, die dem Film nicht ihre Anerkennung zollt. Sehen Sie am besten die 4-minütige FAZ-Videokritik und die 6-minütige Kritik des ARD Kulturmagazins "ttt – titel, thesen, temperamente". – Schauspieler John C. Reilly sehen wir übrigens in 5 Wochen in "Stan & Ollie" wieder.
- Freitag, 03. Mai 2019 - 20:30Kategorien: Krimi, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, Biopic, National Board of Review, DCM, 2019, ScopeDie Geschichte eines alten Ganoven im ländlichen Texas der 1980er-Jahre, der nonchalant und nicht ohne Mitgefühl für seine Opfer Banken ausraubt und 17 Mal aus Gefängnissen ausgebrochen ist. In seinem angeblich letzten Film entwirft der US-Schauspieler Robert Redford das facettenreiche Porträt eines charismatischen Gauners, dem sogar die von ihm Bestohlenen zugestehen, dass er immer ein Gentleman gewesen sein. Ein zwischen hintersinniger Komik und lyrisch akzentuiertem Realismus schwebendes Alterswerk, das sehr gelungen den Redford-Mythos vom Sundance Kid in einer seinem Alter und der Zeit angepassten Form wiederbelebt. (von Franz Everschor – Filmdienst) –––––––––––––––––––––––––––– Eine Geschichte, die man nicht erfinden könnte. Tatsächlich ist sie in den Achtzigerjahren ungefähr so auch passiert: Forrest Tucker (Robert Redford) ist ein Bankräuber, und nicht einmal, als er sich in Jewel (Sissy Spacek) verliebt, kann er den Kreislauf seines Lebens durchbrechen - Banken ausrauben, geschnappt werden, aus dem Knast ausbrechen. David Lowerys leise, nostalgische Komödie lebt vom charmanten, minimalistischen Spiel Robert Redfords, der schon angekündigt hat, dies werde sein sein letzter Auftritt auf der Leinwand sein. (von Susan Vahabzadeh – Süddeutsche Zeitung)
- Freitag, 19. April 2019 - 20:30Kategorien: Oscar, NY Critics Circle Award, Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Biopic, Historienfilm, Golden Globe, British Film Awards, Washington DC Area Film Critics Association Awards, DCM, 2019, Scope, unser Film des Monats, eigener Texteigener Text kino achteinhalb: "Vice" ist ein geniales Biopic, das mit leichter Hand ein filmisches Füllhorn kreativer Einfälle ausgießt. Die Ideendichte von "Vice" ist geradezu schwindelerregend. "Vice" unterhält, ist bestes Entertainment und zugleich geniales Infotainment. "Vice" amüsiert, lässt einen lachen (nicht zuletzt über die Banalität des Bösen) und macht einen zugleich fassungslos. Ruft einem längst vergessene Fakten ins Gedächtnis zurück, informiert über weitere Puzzleteile, die weitestgehend unbekannt sind, und präsentiert einem so Zusammenhänge, die unter den republikanischen Regierungen dazu dienten, die Welt gehörig umzukrempeln und der Macht des Weißen Hauses unterzuordnen und heute – verdrängt, vergessen, partikularisiert – bereits der Normalität überantwortet worden sind. Aus der Menge der Werke des inzwischen inflationären Genres Biopic ragt "Vice" heraus. Es offenbart mit seinen ironischen-doppelbödigen Montagen eine Ästhetik des Politischen zwischen gesellschaftlicher Rolle und hemmungslosem Geschacher von Partikularinteressen. Man muss dieses phantastische Stück kinematografisch aufgearbeiteter Zeitgeschichte mit zu den Spitzen seines Genres zählen. Es zeugt von großem Mut und aufklärerischem Selbstbewusstsein seines Regisseurs Adam McKay. ––––– Hauptfigur des Films ist Dick Cheney (* 30. Januar 1941 in Nebraska, später Wyoming). Cheney ist keineswegs als gewissenloser Machtpolitiker geboren, sondern in eine skrupellose Politwelt hineingewachsen. Anfänglich Studienabbrecher, zweimal wegen Trunkenheit am Steuer bestraft. 1969 erstmals im Weißen Haus als besserer Botenjunge von Donald Rumsfeld unter der Regierung Nixon, wo er anfangs noch dachte, man glaube als Politiker an Werte und propagiere sie nicht nur, arbeitete er sich in Perioden republikanischer Präsidentschaften auf der Beamtenleiter geduldig nach oben. 1975 Stabschef unter der Regierung Gerald Ford. 1989 bis 1993 Verteidigungsminister unter der Regierung George Bush senior. Während der Amtszeit Bill Clintos war Cheney Aufsichtsratsvorsitzender des Ölkonzerns Halliburton. 2001 bis 2009 Vizepräsident unter George W. Bush, der dank Cheneys Mithilfe 2000 gegen Al Gore denkbar knapp auf umstrittene Art und Weise die Präsidentschaft errang. ––––– Unter Cheneys Ägide wurde durch zahlreiche Entscheidungen – erst durch Kampagnen und Fälschungen noch verborgen – der Weg frei gemacht für einen unverhüllten Zynismus der Macht, der unter Trump zur vollen öffentlichen Blüte gelangt ist. Im Wesentlichen hat er die Gewaltenteilung aufgeweicht, indem er die exekutive Gewalt von demokratischen Kontrollen entkoppelt hat. Als Lobbyist der Konzerne fossiler Energien hat er diese mit zahlreichen Vergünstigungen von Steuererleichterungen, Subventionen bis hin zu Milliardenaufträgen bedacht - allein nach dem Irakkrieg stiegen die Aktien von Halliburton um 500 %. Generell wurde unter seiner Ägide die Steuerlast der Vermögenden gesenkt. Folterpraktiken (erweiterte Befragung) wurden legalisiert bzw. jeglicher Kontrolle entzogen. Der Afghanistankrieg sowie der Irakkrieg mit all seinen verheerenden Folgen bis heute (u. a. Destabilisierung des Nahen Ostens, Bildung des IS) gehen auf das Konto Cheneys. ––––– Der Titel des Films bezieht sich nicht nur auf das höchste Staatsamt in Cheneys Karriere, sondern auch auf seine Rolle als Strippenzieher hinter den Kulissen – "Vice" bedeutet übersetzt auch Laster/Untugend. ––––– McKay gelingt es, all ihre Verstrickungen, ihr Übervorteilen der oberen Zehntausend und ihre Aushöhlung des Rechtsstaats verständlich und trotzdem unterhaltsam auf die Leinwand zu bringen. Viel mehr kann Kino nicht leisten. Wenn ein Qualitätsmerkmal von Film ist, wie lange man nach dem Verlassen des Kinos noch an ihn denkt – diese 130-minütige Geschichtsstunde McKays wird man als Publikum so schnell nicht vergessen. ––––– Der Film endet mit einem Monolog Cheneys. McKay sagt hierzu im Interview mit dem Tagesspiegel: "Ich wollte das Publikum ein allerletztes Mal mit dem manipulativen Charakter Cheneys konfrontieren, wenn er erklärt, dass er Amerika Sicherheit gegeben habe. Dieses Machtspiel einer autoritären Vaterfigur hat er in 30 Jahren Washington erlernt. Und es gab bei Testvorführungen tatsächlich Leute, die danach meinten: „Irgendwie hatte er ja recht!“ Es ist der älteste Trick, aber er scheint immer noch zu funktionieren. Cheney sagt: „Ich bin stolz, gedient zu haben.“ Doch er spricht nicht zu Amerika, er spricht zur Macht selbst, mit Tränen in den Augen. Ich finde den Monolog erschreckend."
- Freitag, 12. April 2019 - 20:30Kategorien: NY Critics Circle Award, Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Biopic, Nominierung British Film Awards, LA Critics Association Awards, Satellite Award, Independent Spirit Award, National Board of Review, Alliance of Women Film Journalists, Fox, 2019, Scope, eigener Texteigener Text Kino achteinhalb: "Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber" dieser legendäre Ausspruch von Dorothy Parker steht exemplarisch für den Charme der Komödie und Biopics "Can you ever forgive me?" Der Filmtitel ist zugleich der Buchtitel der Memoiren von Lee Israel (gespielt von Melissa McCarthy, die hierfür eine Oscarnominierung erhielt), der kongenialen Fälscherin der teuer gehandelten Briefe Dorothy Parkers. – Nebenbei bemerkt, das Filmplakat ist denkbar unzutreffend.
- Freitag, 05. April 2019 - 20:30Kategorien: Familienfilm, Komoedie, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Familiendrama, Bayerischer Filmpreis, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Deutscher Schauspielerpreis, Warner, 2019, ScopeDas Komische ist bekanntlich eine ernste Sache, davon erzählt Hape Kerkeling in seiner Autobiografie. Oscar-Preisträgerin Caroline Link hat das Buch ganz wunderbar verfilmt, komisch und traurig, in Wirtschaftswunderfarben. Liebevoll malt sie die Atmosphäre im Ruhrpott der Sechziger- und Siebzigerjahren aus und das Nest einer Großfamilie mit gleich zwei tollen Großmüttern. Darin das selbstbewusste Pummelchen Hans-Peter (Hape), der ein Talent hat, andere Menschen zum Lachen zu bringen. Das braucht er auch, als seine Mutter depressiv wird: Er singt und tanzt und blödelt um ihr Leben. Von Martina Knoben (Süddeutsche Zeitung)
- Dienstag, 02. April 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, Central, 2019, eigener Text, Seniorenbeirat der Stadt Celleeigener Text Kino achteinhalb: Bloß nicht vom deutschen Verleihtitel (Madame Aurora und der Duft von Frühling) abschrecken lassen. Diese vergnügliche „Coming-out-of-age“- Komödie wartet hinter der Fassade des französischen Feel-Good-Kinos mit einem überraschend realistischen Bild der Nöte einer Frau um die 50 auf. Die Wechselbäder des Lebens werden keineswegs auf die leichte Schulter genommen, jedoch mit viel Humor, Esprit und Optimismus gezeigt. Auroras Beziehungen zu ihren beiden Töchtern, zu ihrer besten Freundin sowie ihre Arbeit in einer Seniorinnen-WG weiten den Blick sogar zu einem Panorama weiblicher Probleme und Lösungsansätze dies- und jenseits eingespielter Muster und gesellschaftlich konformer Rollen.
- Freitag, 15. März 2019 - 20:30Kategorien: Oscar, Komoedie, US-amerikanischer Film, Tragikomoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Roadmovie, Feel-Good-Movie, Biopic, Buddy-Movie, Golden Globe, tmdU, Fox, 2019, FlatPeter Farrellys leichtfüssig inszenierte Tragikomödie lebt vom Gegensatz der Protagonisten und von ihren zwei formidablen, für den Oscar nominierten Darstellern: Der überaus ungehobelte italoamerikanische Türsteher und Gelegenheitsmafiosi Tony Lip (Viggo Mortensen) wird in den 1960er Jahren vom hochkultivierten schwarzen Konzertpianisten Don Shirley (Mahershala Ali) als Assistent angeheuert. Toni chauffiert Don auf dessen Tournee durch die Südstaaten, mit dem «Green Book» als Kompass, einem Führer für Afroamerikaner im rassistischen Süden. Die gemeinsame Reise im metallicblauen Strassenkreuzer führt das ungleiche Duo auch auf einen Weg zueinander. So wird das ernsthafte Grundthema zur Basis eines brillant unterhaltenden Feel-Good-Movies, das das Publikum des Zurich Film Festival schon im letzten Herbst als Eröffnungsfilm begeisterte. (von Urs Bühler für die Neue Züricher Zeitung) –––––––––––––––– Zum Titel des Films: The Negro Motorist's Green Book war ein Reiseführer mit einem speziellen Zielpublikum: Autofahrer "of color" erfuhren hier, wo sie in Amerika ein Quartier zum Absteigen oder ein Abendessen nach einem Tag auf der Straße finden konnten. Einen Bedarf für diese Hinweise gab es natürlich nur deswegen, weil Rassentrennung damals gang und gäbe war: Viele Etablissements waren exklusiv für Weiße. In anderen konnten die Schwarzen unter sich sein. Ihnen versprach das grüne Buch "vacation without aggravation": Urlaub ohne Erschwernisse.
- Montag, 04. März 2019 - 21:53Kategorien: Stefan, Komoedie, US-amerikanischer Film, Literaturverfilmung, FoxTucker Crowe ist ein geheimnisvoller US-Rockstar. Vor mehr als 20 Jahren hatte Tucker mit einem einzigen Album „Juliet“ Erfolg, war dann aber plötzlich abtaucht. Nun hängt der frühere Musiker in der umgebauten Garage seiner Ex-Frau im ländlichen Pennsylvania ab und kümmert sich um seinen kleinen Sohn. Der Brite Duncan zählt zu einer kleinen Gruppe von fanatischen Fans, die den Musiker anhimmeln. Als Duncans genervte Partnerin Annie eine eher verhaltene Kritik über Crowes Musik veröffentlicht, meldet sich der verschwundene Star plötzlich höchstpersönlich per E-Mail und pflichtet ihr zudem auch noch bei. Und damit beginnt eine heiße, transatlantische Online-Freundschaft, die das Leben der Drei auf den Kopf stellt ... Warmherzig, mit schrägem Humor und Fingerspitzengefühl hat der US-Regisseur Jesse Peretz („Our Idiot Brother“) die Buchvorlage des britischen Bestseller-Autors Nick Hornby verfilmt. Mit Ethan Hawke als der ausgebrannte Tucker Crowe, Rose Byrne als die neugierige Annie und Chris O‘Dowd als verbissener Fan ist die romantische Komödie hervorragend besetzt..
- Freitag, 01. März 2019 - 20:30Kategorien: Komoedie, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Constantin, 2019, ScopeEin mehr als ungewöhnlicher Vorname ist Auslöser eines Familienstreits, der im Lauf eines Abendessens immer extremer wird. Basierend auf dem gleichnamigen französischen Film haben Sönke Wortmann und seine vier Hauptdarsteller viel Spaß, sich in „Der Vorname“ allerlei Bosheiten an den Kopf zu werfen, mit denen Scheinheiligkeiten und Vorurteile entlarvt werden.
- Freitag, 15. Februar 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, LUX-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Island, Pandora, 2019, Scope, OekothrillerDie Isländerin Halla führt als Chorleiterin nach außen hin ein ruhiges Leben, kämpft aber im Geheimen als Umweltaktivistin gegen die lokale Aluminiumindustrie, um die Landschaft ihrer Heimat zu retten. Plötzlich erhält sie die Nachricht, dass sie ein Kind adoptieren darf. Bevor sie Mutter wird, möchte die Guerilla-Kämpferin noch ein Ding durchziehen, wobei Zwillingsschwester Asa ihr zu Hilfe kommt. Erlingssons kauziger Film beginnt als Thriller, entwickelt sich zunehmend zur Komödie und hat auch einige bewegende Momente. Ein echter Crowd-pleaser. (falter.at)
- Freitag, 18. Januar 2019 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Central, 2019, ScopeEin schönes kleines Genrestück aus Frankreich, melancholisch und boshaft, manchmal chaotisch und überdreht. Das Genre ist das Jaoui-Bacri-Kino. Filme, die das Paar Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri zusammen machen, seit "Lust auf Anderes" vor fast zwanzig Jahren, sie schreiben das Drehbuch und spielen (für und gegen einander) und Jaoui inszeniert. Als TV-Produzentin weiht sie ihr Haus auf dem Land ein, Bacri ist einer ihrer Starmoderatoren. Es gibt alle möglichen Probleme, die alten - Nachbarn, die sich über den Lärm beschweren - und neue - die schreckliche Selfiesucht. Auch den Leiden eines Chauffeurs wird wieder gebührende Aufmerksamkeit gewidmet. (Fritz Götzler - Süddeutsche Zeitung)
- Freitag, 21. Dezember 2018 - 20:30Nach 20 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg und Christian auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung: Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter. Während sie schräge Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben, stellen sie nach und nach fest, dass es bei ihrem Trip nicht alleine darum geht, einmal quer durch Deutschland zu fahren, sondern den Weg zurück zueinander zu finden.
- Freitag, 26. Oktober 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, tmdU, Concorde, 2018, Flat, alle Veranstaltungen anzeigenDer Bürgermeister eines von der Agrarkrise hart getroffenen normannischen Dorfes wittert eine Gelegenheit für mediale Aufmerksamkeit, als ein berühmter amerikanischer Fotograf ein Feld des Ortes als Motiv auswählt. Da er stets mit Nackten als Foto-Modellen arbeitet, gilt es, die eigensinnigen Dorfbewohner vom Nutzen der Aktion zu überzeugen. Dabei stößt der Bürgermeister jedoch auf breiten Widerstand. Eine von viel Sympathie für die Notlagen der französischen Bauern getragene Tragikomödie, deren Humor etwas zahm ausfällt. Recht gemächlich inszeniert, vermag der Film vor allem durch seine überwiegend gut getroffenen Dorfcharaktere zu unterhalten und auch zu berühren.
- Freitag, 19. Oktober 2018 - 20:30Wie hart, milchbefleckt und unglamourös Mutterschaft sein kann, sieht man in Hollywood nie? Doch, hier schon. Charlize Theron scheut als Dreifach-Mom mit Neugeborenem weder Augen- noch Hüftspeckringe. Dagegen steht die Sexyness von Tully (Mackenzie Davis), ihrer neuen Nanny. Diese wirkt zu perfekt, um wahr zu sein, also verdächtig! Wer aber einen billigen Psycho- Zickenkrieg erwartet, liegt daneben. Diablo Cody hat einmal mehr einen verrückten Trip ins Herz der Weiblichkeit geschrieben, inszeniert von ihrem genialen Regiepartner Jason Reitman (Tobias Kniebe in der Süddeutschen Zeitung). 30Nov
- Donnerstag, 18. Oktober 2018 - 19:30Kategorien: Eintritt frei, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, Demokratie leben, Filmreihe, Diskussion, Moderation, Frankreich, Filmwelt, 2018, Islam im FilmEin iranischer Student, der unter dem Schah im Gefängnis landete, eckt auch mit dem Mullah-Regime an und flieht 1984 mit Frau und Kind nach Frankreich, wo sie in einer Banlieue im Großraum Paris eine neue Heimat finden. Auch hier engagieren sich der Mann und seine Frau gegen Ungerechtigkeit und kämpfen um die Integration von an den Rand gedrängten Menschen. In seinem autobiografischen Familiendrama erzählt der Komiker Kheiron mit Witz, Verstand und ironischen Zwischentönen die Geschichte seiner Eltern. Pendelnd zwischen humoristisch gebrochener Historie und optimistischer Sozialutopie, setzt der vorzüglich gespielte Film Themen wie Flucht, Vertreibung, soziales Engagement und familiärer Zusammenhalt und mit großer Leidenschaft um. Sehenswert ab 14.
- Freitag, 12. Oktober 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Constantin, 2018, FlatProvinzpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) wird neuen, nervenzerfetzenden Belastungen ausgesetzt: Er wird nach München »strafversetzt«. Das bedeutet für ihn Wohngemeinschaft mit seinem eigenwilligen Kumpel Rudi (Simon Schwarz) und seine Widersacherin Thin Lizzy (Nora Waldstätten) als strenge Chefin. Kein Wunder, dass Franz zurück will nach Niederkaltenkirchen. Dort wartet die größte Herausforderung auf ihn: Karl-Heinz Fleischmann (Gedeon Burkhard), früher der pickelige »Fleischi« und nun erfolgreicher Geschäftsmann, ist wieder aufgetaucht und macht sich an seine Susi (Lisa Maria Potthoff) ran. Diesmal gibt es keinen Ausweg: Franz ist seiner ewigen On-Off-Freundin den längst überfälligen Heiratsantrag schuldig. Zum Glück findet sich bald eine Frauenleiche im Kofferraum vom Papa (Eisi Gulp), die den Eberhofer zurück in die Heimat und an Omas (Enzi Fuchs) Kochtöpfe führt. Die Aufklärung erledigt der Franz so lässig wie immer, die abführende Wirkung von Sauerkraut lässt er besser Rudi ausprobieren, wenn es aber darum geht, bei der Susi einen ordentlichen Heiratsantrag zu vollstrecken, stößt er doch an seine Grenzen.
- Freitag, 21. September 2018 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Fox, 2018, ScopeRhetorik-Professor Mazard (gespielt von Daniel Auteuil - übrigens 1950 in Algier geboren) lehrt in Paris und ist ein eitles, reaktionäres Arschloch der alten Schule. Als die islamische Studentin Neila fünf Minuten zu spät zur seiner Vorlesung kommt, wird Mazard gegenüber der jungen Frau mit algerischen Wurzel ausfällig. Der haltlose Rassismus Mazards kommt nicht gut an und um nicht seine Professur zu verlieren, muss er die Studentin für die übers ganze Land verstreuten Rhetorikwettbewerbe trainieren.
- Freitag, 07. September 2018 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, England, Filmagentin, 2018, ScopeEin Buchhalter in der Midlife-Krise erfährt Beistand im Kreise einer Männer-Wasserballett-Gruppe. Regisseur Parker erfüllt seine Geschichte mit großer Herzenswärme und erfreulich klischeefreien Bildern von Männern, die Gefühle nicht nur haben, sondern auch zeigen dürfen: »Swimming with Men«
- Freitag, 31. August 2018 - 20:30Kategorien: 1SE, NY Critics Circle Award, Oscarnominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Coming of Age, Golden Globe, LA Critics Association Awards, Independent Spirit Award, Women Film Critics Circle Awards, Alliance of Women Film Journalists, UPI, 2018, Flat, unser Film des MonatsChristine »Lady Bird« McPherson wird flügge: Sie träumt hoch hinaus und lässt sich weder von amourösen Fehlgriffen noch von der Skepsis ihrer Mutter zu Boden ziehen. Gerwigs schwungvolle Dialoge sowie souveräne Regie im Verein mit darstellerischer Finesse ergeben ein aufrichtiges Sehvergnügen.--------- Von der Gilde der US-Kritiker zum besten Film des Jahres gekürt. --------- Die Zeit: "Greta Gerwig hat einen grandiosen Film gemacht. Er heißt Lady Bird und ist so herzzerreißend schön, dass man gar nicht anders kann, als immer wieder unverhofft mit den Tränen zu kämpfen. - Der Film erzählt diese Universalgeschichte auf eine so erfrischend leichtfüßige und humorvolle Weise, dass alle Vorurteile über die ausgelutschten Grundmotive völlig in den Hintergrund geraten. Das Gegenteil ist der Fall: Aus dem Universalen zieht dieser Film seine individuelle Kraft. Das liegt vermutlich an dem tief sitzenden Eltern-Kind-Konflikt, der reichlich Identifikationsspielraum bietet und verschlossene Türen im Unterbewussten öffnet." --------- Kino-Zeit: "In diesen Charakteren, Bildern und Momenten stecken sehr viel Liebe und Zuneigung -und vor allem ein wahrer Kern. Er ist es, der Lady Bird zu einem Sehvergnügen und nahezu unwiderstehlichen Film macht. Sicherlich besteht das Drehbuch aus allerhand cleveren und lustigen Dialogen, aber selten wurde weibliches Coming of Age so glaubwürdig auf die Leinwand gebracht." --------- Programmkino.de: " LADY BIRD ist ein schlicht und ergreifend grandioser Film mit einer hoch begabten, jungen Schauspielerin, Saoirse Ronan, in der Hauptrolle. Diese Konstellation erinnert zeitweilig stark an Dustin Hoffmann in DIE REIFEPRÜFUNG. Bekanntlich war dies seinerzeit der Start einer Weltkarriere … Saoirse Ronan (gesprochen in etwa: Schirse Rounen) spielt die 17-Jährige mit Grazie, Power und kämpferischem Elan." --------- EPD-Film: "Nicht zuletzt aber ist »Lady Bird« ein angenehm unaufgeregter Film über gelingende weibliche Selbstermächtigung – dessen rebellische Heldin zudem ein gutes Vorbild abgibt."
- Freitag, 15. Juni 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Central, 2018, eigener Texteigener Text Kino achteinhalb: Bloß nicht vom deutschen Verleihtitel (Madame Aurora und der Duft von Frühling) abschrecken lassen. Diese vergnügliche „Coming-out-of-age“- Komödie wartet hinter der Fassade des französischen Feel-Good-Kinos mit einem überraschend realistischen Bild der Nöte einer Frau um die 50 auf. Die Wechselbäder des Lebens werden keineswegs auf die leichte Schulter genommen, jedoch mit viel Humor, Esprit und Optimismus gezeigt. Auroras Beziehungen zu ihren beiden Töchtern, zu ihrer besten Freundin sowie ihre Arbeit in einer Seniorinnen-WG weiten den Blick sogar zu einem Panorama weiblicher Probleme und Lösungsansätze dies- und jenseits eingespielter Muster und gesellschaftlich konformer Rollen.
- Dienstag, 05. Juni 2018 - 15:30Kategorien: Stefan, Heike, Komoedie, Archiv, Seniorenkino, asiatischer Film, Neue Visionen, 2018, Israel, Seniorenbeirat der Stadt CelleIn einem Altersheim in Jerusalem bittet ein alter Mann darum, ihm beim Sterben zu helfen. Einer seiner Freunde baut daraufhin eine Selbsttötungsmaschine, sieht sich nach dem Ableben des Mannes aber plötzlich mit dem Dilemma konfrontiert, dass sich alsbald andere melden, die das Gerät ebenfalls in Anspruch nehmen wollen. Mit viel schwarzem Humor greift die Komödie aktuelle Tabuthemen im Umkreis von Alter, Demenz, Hinfälligkeit und einem selbstbestimmten Ende auf, wobei der Film im letzten Drittel aber bitterernst wird. Philosophisch grundiert, gelingt die Gratwanderung eines Films über den Tod, der das Leben und damit die Freiheit
- Freitag, 13. April 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, tmdU, evtl. SK, Central, 2018, FlatNach 30 Jahren im Dienst rauschender Hochzeiten will ein französischer Eventmanager sein florierendes Unternehmen verkaufen. Doch bei der letzten, wie immer akribisch durchgeplanten Veranstaltung auf einem barocken Schloss geht alles schief, was schiefgehen kann. Die schwungvolle Komödie porträtiert einen ganzen Mikrokosmos an menschlichen Gefühlen und Reaktionen mit großer Hingabe und einem enormen Gespür für die komischen Folgen von Fehltritten. Ein Feuerwerk aus Klamauk und Slapstick, das gelegentlich übers Ziel hinausschießt, aber immer nahe an den Figuren bleibt und dadurch eine eigenwillige Schönheit entfaltet.
- Montag, 22. Januar 2018 - 19:30Kategorien: Stefan, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, Cinespanol, OmdU, lateinamerikanischer Film, CineGlobal, 2018, ArgentinienDaniel Mantovani freut sich auf den Besuch in seinem argentinischen Heimatdorf: Seit 40 Jahren ist der Literaturnobelpreisträger nicht mehr dort gewesen, dabei dienten ihm sowohl der Ort als auch dessen Bewohner als Inspiration für viele seiner Werke. Nun will er endlich zu seinen Wurzeln zurückkehren und nicht nur seiner Jugendliebe Irene einen Besuch abstatten, sondern auch mit alten Freunden in Erinnerungen schwelgen. Nach seiner Ankunft wird er auch prompt zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Doch die Freude über den berühmten Besucher währt nicht lange: Bald schon schlagen Stolz und Bewunderung bei vielen Bürgern in Missgunst und Neid um und als dann auch noch eine jugendliche Verehrerin in seinem Hotelzimmer auftaucht, wird die Reise für Daniel endgültig zum Höllentrip… Für sein Spiel (Originaltitel: „El ciudadano ilustre“) wurde Oscar Martínez bei den Filmfestspielen von Venedig 2016 als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Der unterhaltsame Trip in die argentinische Pampa feierte dort im Wettbewerb um den Goldenen Löwen seine Premiere.
- Freitag, 05. Januar 2018 - 20:30Kategorien: 1SE, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, OmdU, europaeischer Film, Schweiz, Warner, 2018, unser Film des Monats, SEEin biederer Deutschlehrer an einem Schweizer Gymnasium träumt davon, ein Museum für seinen Lieblingsautor Gottfried Keller auf den Weg zu bringen. Zwar kann er Geld für das Unterfangen sammeln, doch als das Projekt durch unglückliche Umstände scheitert und er Schulden macht, lässt er sich auf das dubiose Geschäft mit Sportwetten ein und wird schließlich in größter Not höchst erfinderisch. Eine turbulente, vor schrägen Einfällen überbordende Komödie mit köstlichen Slapstick-Elementen, die Hauptdarsteller Beat Schlatter auf den Leib geschrieben ist. ------------------------- Kritik von Urs Bühler in der Neuen Züricher Zeitung: Eine Schweizer Komödie um Leute, die über Fussballrasen flitzen, das könnte peinlich werden. Tatsächlich kommt Peter Luisis Film in der ersten Halbzeit kaum in die Gänge, mit erzwungenen Wendungen und hölzernen Dialogen. Dann aber entwickelt der Plot Zugkraft und zeitigt, in gutem Sinn altmodisch inszeniert, zündende Pointen.
- Freitag, 22. Dezember 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, 2017, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, evtl. SK, Was tut sich - im deutschen Film, FoxEin großer Gemeinschaftsgarten wird im Jahrhundertsommer 1976 für drei Generationen einer Familie zum Schauplatz bedeutsamer Umbrüche. Der Tod der Großmutter und ein verheerendes Gewitter führen zu Auseinandersetzungen um den möglichen Verkauf des Grundstücks, während sich in der mittleren Generation Konflikte aufbauen, in die auch die neugierigen Kinder hineingezogen werden. Eindrucksvoll gespielte Komödie über die Widersprüche in Lebensentwürfen, die souverän zwischen dramaturgischer Verdichtung und unbeschwerter Sommerfrische balanciert. Dabei widersteht die Inszenierung einer forcierten Betonung des Zeitkolorits sowie der Versuchung, jeden Erzählstrang bis zum Ende auszuloten. - Sehenswert ab 14.
- Freitag, 01. Dezember 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, Europaeischer Filmpreis, Gesellschaftssatire, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, 2017, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Cannes - Goldene Palme, Schweden, tmdU, FilmagentinCannes; Goldene Palme und 5 Nominierungen für den Europäischen Filmpreis am 7.Dezember: Bester Film, Beste Regie, Beste Komödie, Bestes Drehbuch, Bester Darsteller - Ruben Östlunds in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneter Film handelt von einem schwedischen Museumskurator, der mit unerwarteten Prüfungen konfrontiert wird. Eine beißende, einfühlsame Satire, die wie die Rhapsodie einer Gesellschaft mit chronisch schlechtem Gewissen wirkt. - Ein satirisches Drama in der Welt des Kunstbetriebs: Christian, geschieden und Vater von zwei Kindern, arbeitet erfolgreich als Kurator in einem Museum für moderne Kunst. Sein Beruf bedeutet ihm viel. Auch die Reaktionen auf das neue Installationsprojekt "The Square" sind außerordentlich: Ein Quadrat wird auf dem Boden eines zufällig gewählten öffentlichen Ortes angelegt, und die Passanten, die das Quadrat betreten, sollen sich darin ausschließlich aufrecht, tolerant und verantwortungsbewusst verhalten - eine nicht immer einfache Aufgabe. Das Quadrat wird zum Sinnbild für Christians Geschichte. Denn als ihm sein Geld und sein Handy geklaut werden und er sich auf die Jagd nach dem Dieb begibt, verstrickt er sich in immer skurrilere und groteskere Situationen, die ihn seine eigenen moralischen Werte und sein Handeln in Frage stellen lassen.
- Freitag, 24. November 2017 - 20:30Kategorien: Komoedie, 2017, deutscher Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Bayerischer Filmpreis, Deutscher Schauspielerpreis, DCM, alle Veranstaltungen anzeigenOst-Berlin, im Jahr 1989. Die junge, schwangere Anne ist fest entschlossen, durch einen Trick illegal, aber trotzdem ganz "offiziell" aus der DDR auszureisen: Ein gefälschter West-Pass soll ihr das Tor in die Bundesrepublik öffnen. Zu diesem Zweck reist sie mit ihrem rebellischen Freund August zur Montagsdemonstration nach Leipzig – sehr zum Unmut ihres Vaters Otto, seines Zeichens ein berühmter DDR-Staatsschauspieler. Als Otto erfährt, dass dieses Mal Soldaten mit Gewalt gegen die Proteste vorgehen sollen, will er das Schlimmste verhindern. Da er ein begnadeter Erich-Honecker-Imitator ist, verkleidet er sich kurz entschlossen als Regierungschef Honecker und will ins Zentralkomitee spazieren, um den Schießbefehl zurückzunehmen. Aber es kommt anders: Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet er in Wandlitz bei Margot Honecker. Zwar gelingt es ihm, mit seiner Maskerade sogar die Honecker-Gattin zu täuschen, allerdings muss er nun schleunigst einen Weg finden, um aus der Sache wieder herauszukommen.
- Freitag, 20. Oktober 2017 - 20:30Kategorien: Krimi, Komoedie, 2017, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Literaturverfilmung, evtl. SK, Krimi-Klamauk, ConstantinNach einer rauschhaften Hochzeitsfeier wird ein niederbayerischer Dorfpolizist des Mordes an seinem Vorgesetzten beschuldigt, mit dem er heftig aneinandergeraten war. Mit seinem Ex-Kollegen will er den vertrackten Fall auf eigene Faust lösen, wobei er Risse in der ländlichen Idylle offenlegt. Vierte Verfilmung eines Provinzkrimis von Rita Falk, in der der kongeniale Hauptdarsteller souverän sein lakonisches Potenzial entfaltet und das Komische im Tragischen und umgekehrt entdeckt. Die durchgängig glänzende Besetzung, das Panoptikum skurriler Figuren sowie die mutige Inszenierung machen den Film zu einem Höhepunkt der Reihe. - Sehemswert ab 14.
- Freitag, 22. September 2017 - 20:30Kategorien: Heike, Gilde-Filmpreis, Gesellschaftssatire, Kammerspiel, Komoedie, 2017, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, England, Schwarz-Weiß-Film, Konversationskomoedie, WeltkinoFreitag zeigen wir zwei Filme hintereinander: Um 20.30 Uhr "The Party" und um 21.50 Uhr "Das merkwürdige Kätzchen". Beide Filme dauern ca. 70 Minuten.
- Freitag, 15. September 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, Oscarnominierung, Komoedie, 2017, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Historienfilm, Schweiz, evtl. SK, Schweizer Filmpreis, Filmagentin, SELesen Sie auf unserer Filmseite ein sehr schönes Interview mit der Hauptdarstellerin Marie Leuenberger. Im Film «Die göttliche Ordnung» spielt sie eine Hausfrau, die durch und durch Schweizer Mittelmass ist, aus der Marie Leuenberger aber eine komplexe Heldin macht. Wie Nora im gleichnamigen Theaterstück von Henrik Ibsen ist auch diese Appenzeller Nora nur dem Anschein nach glücklich. Es sind die frühen Siebzigerjahre, Nora wäscht Socken, bringt dem Schwiegervater das Bier und liest den Söhnen die Gutenachtgeschichte vor. Eigentlich ist alles in Ordnung, bloss, sie möchte wieder arbeiten gehen. Nicht nötig, findet ihr Mann und macht sie schelmisch darauf aufmerksam, dass sie von Gesetzes wegen seine Einwilligung dafür braucht. Eher zufällig trifft sie auf Aktivistinnen, die fürs Frauenstimmrecht werben. Zunächst schrecken sie diese lauten Feministinnen ab, doch allmählich beginnt auch Nora aufzumucken.
- Freitag, 02. Juni 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, FrankreichEine alleinerziehende, neurotische Anwältin mit chaotischem Privatleben lässt sich dazu überreden, einen alten Freund wegen einer Gewalttat vor Gericht zu vertreten. Der Fall führt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, zumal auch ein anhänglicher früherer Klient und ihr bösartiger Exmann weiteren Trubel in ihr Dasein bringen. Einfallsreich inszenierte romantische Komödie, die Muster des Genres temporeich variiert und selbstsicher zwischen Witz und dramatischen Momenten wechselt. Der großartigen Hauptdarstellerin gelingt eine Tour de Force zwischen Charme und Verletzlichkeit.
- Freitag, 07. April 2017 - 20:30Kategorien: Komoedie, 2017, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Agententhriller, Actionfilm, tmdU, evtl. SKJochen Falk lässt sich seine Überraschung nicht anmerken, als ihn der BND zu einem Gespräch bittet. Als ehemaliger DDR-Spion hat er nur Verachtung für die "Amateurtruppe" übrig, vor allem, nachdem er vor über 30 Jahren vom West-Agenten Frank Kern enttarnt wurde. Doch der BND braucht seine Hilfe, um den designierten Präsidenten einer ehemaligen Sowjetrepublik aufzuspüren, der zusammen mit einem BND-Agenten entführt worden ist - und dieser Agent ist ausgerechnet Kern! Falk sieht seine große Chance gekommen, sich zu rehabilitieren und seine offene Rechnung mit Kern zu begleichen. Er stimmt zu, für den BND nach Katschekistan zu fliegen - allerdings nur unter der Bedingung, den Einsatz mit seinem alten Team durchzuführen. Der BND hat keine andere Wahl und stimmt widerwillig zu; und so werden der Bastler Jacky, das Organisationswunder Locke und der Gigolo Harry wieder reaktiviert. Doch ganz allein lässt der BND den Rentner-Trupp nicht los: BND-Analytikerin Paula wird ihnen als Aufpasserin zur Seite gestellt. Der Einsatz in Katschekistan droht schon bald im Chaos zu versinken, doch dann besinnen sich die "Kundschafter des Friedens" auf ihre alten Fähigkeiten.
- Freitag, 17. März 2017 - 20:30Kategorien: Komoedie, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, Historienfilm, Literaturverfilmung, Irland„Love & Friendship“ basiert auf dem Briefroman „Lady Susan“ der britischen Schriftstellerin Jane Austen („Stolz und Vorurteil“). - Die schöne Witwe Lady Susan Vernon besucht das Anwesen ihrer Verwandtschaft, um dort die in der gehobenen Gesellschaft kursierenden, skandalträchtigen Gerüchte über ihre Affären auszusitzen. Während sie sich dort versteckt hält, schmiedet sie Pläne, um für sich selbst sowie für ihre heiratsfähige, aber widerwillige Tochter Frederica jeweils einen passenden Ehemann zu suchen und dadurch ihrer beider Zukunft zu sichern. Lady Susan erregt die Aufmerksamkeit gleich dreier Männer: sowohl des jungen und attraktiven Reginald DeCourcy als auch des reichen, aber etwas einfältigen Sir James Martin sowie des äußerst gut aussehenden, jedoch verheirateten Lord Manwaring. Dieser Umstand verkompliziert die Angelegenheiten deutlich.
- Dienstag, 07. März 2017 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, 2017, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Filmreihe, LiteraturverfilmungNach einem Hörsturz, einer Gallenblasen-Operation und einem eingebildeten Herzinfarkt wird dem Entertainer Hape Kerkeling unmissverständlich klar, dass es so nicht weiter geht. Er nimmt sich ein halbes Jahr Auszeit und macht sich auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela und auf die Suche nach... ja, nach was eigentlich? Nach Gott? Der Wahrheit? Sich selbst?
- Sonntag, 05. März 2017 - 19:30Kategorien: Komoedie, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, Cinespanol, Filmreihe, OmdU, europaeischer Film, SpanienCarmina, 58, betreibt eine Bar in Sevilla. Zum wiederholten Male wird sie bestohlen, diesmal werden ihr 80 Schinken entwendet. Als ihr die Versicherung mitteilt, dass sie den Schaden nicht bezahlt, muss sich Carmina etwas überlegen... Filmfest Malaga Publikumspreis (O.m.d.U.) --------------------------------------------------------------- A Carmina 58, encargada de un bar en Sevilla, le roban repetidas veces, esta vez son 80 jamones. Cuando el seguro le avisa que no va a pagar, Carmina tiene que pensar en una solución... Festival de Malaga Premio del público.
- Freitag, 17. Februar 2017 - 20:30Maria Beatrice Morandini Valdirana ist Gräfin und Quasselstrippe, die sich in der Welt der Schönen und Reichen bestens auskennt. Seitdem sie sich in einen Berufsverbrecher verliebt und der italienischen Justiz zahlreiche Gründe gegeben hat, sie unter Arrest zu stellen, ist von ihrer gesellschaftlichen Bedeutung nicht mehr viel übrig. Beatrice muss sich in der rustikalen Villa Biondi psychologischer Behandlung unterziehen. Als die junge Donatella, die außerhalb ihres eigenen Universums kaum anzutreffen ist, dort ebenfalls Patientin wird, nimmt Beatrice die gebrochene Frau unter ihre Fittiche. Beim Arbeitseinsatz in einer lokalen Gärtnerei ergibt sich eine seltene Gelegenheit, den goldenen Käfig zumindest kurzfristig zu verlassen: Beatrice und Donatella büchsen aus. Dicht gefolgt von einem Dutzend Psychologen jagen sie durch die Toskana und freunden sich bald an. Zwischen bipolaren Glücksschüben, manischer Zielstrebigkeit und zwanghafter Furchtlosigkeit verstehen sie einander besser als sonst jemand es könnte. Nichts weniger als das Glück wollen sie suchen bei ihrem Ausflug in dieses Freiluft-Irrenhaus, das man viel zu oft mit der Realität verwechselt. - Paolo Virzìs („Die süße Gier“) neuer Film versprüht in jeder Sekunde so viel Lebensfreude, dass man dringend verrückt werden möchte. DIE ÜBERGLÜCKLICHEN bringt zwei bezwingend starke Frauen auf die Leinwand, genial verkörpert von Valeria Bruni Tedeschi und Micaela Ramazzotti, die uns mit ihrer Wucht und Zerbrechlichkeit viel Kraft geben. Ein großartig gewitztes Zeitbild italienischer Gegenwart und das Portrait einer furiosen Frauenfreundschaft, die uns vor dem Irrsinn rettet.
- Freitag, 20. Januar 2017 - 20:30Kategorien: Komoedie, 2017, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, Liebesfilm, evtl. SKDer neue Film von Woody Allen. In den 1930er Jahren zieht der junge Bobby aus der Bronx nach Hollywood, wo er sich in die Sekretärin seines mächtigen Onkels, eines hochrangigen Filmagenten mit Verbindungen zu Fred Astaire und Gary Cooper, verliebt. Leider muss er bald feststellen, dass sie bereits einen Freund hat und dass das Showbusiness in jeder Hinsicht der pure Wahnsinn ist. Als er dann wieder nach New York zurückkehrt und erlebt, dass sein Bruder Ben bei Mafia-Geschäften auch vor Morden nicht zurückschreckt, wächst ihm plötzlich sein ganzes Leben über den Kopf.
- Freitag, 07. Oktober 2016 - 20:30Ein griesgrämiger Witwer mit großer Wohnung in Paris nimmt widerwillig eine Studentin als Untermieterin auf. Das Arrangement sorgt für Spannungen, da der Alte die finanzielle Not der jungen Frau ausnutzen will, um mit ihrer Hilfe die Ehe seines Sohns zu zerstören. Komödie vor dem Hintergrund der akuten Wohnungsnot in Großstädten, deren ungewöhnliche Wohngemeinschaft amüsante Szenen generiert.
- Dienstag, 06. September 2016 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: 2016, Komoedie, US-amerikanischer Film, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Filmreihe, AbenteuerfilmDer bekannte Reiseschriftsteller Bill Bryson möchte sich nicht in ein langweiliges Rentnerleben verabschieden. Allen Warnungen seiner liebevollen Frau Cynthia und seiner Kinder zum Trotz will er sich ein letztes Mal in ein Abenteuer stürzen und zu Fuß den Appalachian Trail bezwingen, einen 3.500 Kilometer langen Wanderweg quer durch die USA. Die Probleme beginnen allerdings bereits bei der Suche nach einem geeigneten Wanderpartner. Der einzige, der sich mit ihm auf die Reise machen möchte, ist ausgerechnet sein schon lang entfremdeter Schulfreund Steven Katz, ein ehemaliger Alkoholiker, der für das gewagte Vorhaben neben einer schlechten Kondition auch zu viele Kilos mitbringt. Dennoch macht sich das ungleiche Gespann auf den Weg in die atemberaubende amerikanische Wildnis und findet hierbei nicht nur eine alte Freundschaft wieder sondern vor allem auch zu sich selbst.
- Freitag, 12. August 2016 - 20:30Kategorien: Stefan, 2016, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Feel-Good-Movie, Frankreich, evtl. SK, 24Bilder, FlatEin von Ehe und Beruf unausgefüllter 50-jähriger Mann will in einem Kajak eine Flusstour südlich von Paris unternehmen. Als er an einem idyllischen Gasthaus strandet, lassen ihn Zufälle und Missgeschicke seinen Aufenthalt verlängern, zumal er sich sowohl zur Wirtin als auch zu ihrer jungen Bedienung hingezogen fühlt. Sympathische, gut gespielte Sommerkomödie mit leicht märchenhaften Zügen, die vom Ausbruchsversuch eines zaghaften Neurotikers aus dem Alltag erzählt. Manche gelungene Situationskomik überdeckt allzu seichte Stellen und einige überstrapazierte Witze.
- Freitag, 13. Mai 2016 - 20:30Kategorien: 2016, Komoedie, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, PersiflageEin leitender Hollywood-Manager ist Anfang der 1950er-Jahre vor allem als „Troubleshooter“ tätig, um Unheil von seinem Studio abzuwenden. Als der Hauptdarsteller eines prestigeträchtigen Sandalenfilms mit religiösen Anklängen entführt wird, muss er das Problem lösen, bevor die Klatschreporter davon Wind bekommen. Ein mit virtuoser Eleganz und großer Leichtigkeit zwischen Persiflage und Hommage pendelnder Film über die „Goldene Ära“ Hollywoods. Das vergnügliche Schwelgen in Studiokulissen, die kongeniale Besetzung sowie die perfekte Nachbildung „klassischer“ Hollywood-Standards geben der mäandernden Geschichte einen betörenden Widerschein, hinter deren schillernder Oberfläche durchaus auch gesellschafts- und kulturpolitische Missstände aufleuchten.
- Dienstag, 01. März 2016 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: 2016, Komoedie, US-amerikanischer Film, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, FilmreiheEin rüstiger 70-Jähriger fühlt sich im Ruhestand nicht wohl und heuert als Senior-Praktikant bei der jungen Chefin eines aufstrebenden New Yorker Unternehmens an, das Mode im Internet vertreibt. Anfangs wird der Neuzugang belächelt, doch dank seiner charmanten Art findet er bei den Kollegen schnell Anklang und steht auch der überforderten Geschäftsführerin mit Rat und Tat zur Seite. Prominent besetzter Nostalgie-Film, der geschickt mit den Versatzstücken der romantischen Komödie jongliert. Er unterhält mit kurzweiligem Wortwitz und virtuoser Situationskomik, während er zugleich über das Aufeinanderprallen der Generationen nachdenkt.
- Montag, 01. Februar 2016 - 19:00
- Freitag, 22. Januar 2016 - 20:30Kategorien: 2016, Europaeischer Filmpreis, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer FilmSanft-groteske Komödie, die die biblische Schöpfungsgeschichte dahingehend „korrigiert“, dass sie Gottes Tochter Ea gegen ihren misanthropisch-despotischen Vater, der mit Frau und Kind in Brüssel wohnt, ins Feld schickt. Das zehnjährige Mädchen wirbelt Gottes sadistische Weltordnung durcheinander, als es den Menschen ihr genaues Todesdatum enthüllt. Die fein ziselierte Fabel steckt voller aberwitziger Ideen und inszenatorischer Einfälle, wobei sich hinter ihrem mitunter schwarzen Humor großzügige Menschlichkeit sowie die fast kindliche Sehnsucht nach einer besseren Welt offenbaren. Die Inszenierung greift tabuisierte Themen wie Armut, Krankheit, Gewalt, Sex und Suchtverhalten auf und hinterfragt nicht zuletzt die Rolle von Frauen in Bibel und Gesellschaft.
- Freitag, 04. Dezember 2015 - 20:30Im Jahr 1920 wünscht sich eine reiche Baronin trotz mangelnden Talents nichts sehnlicher, als eine gefeierte Operndiva zu sein. Die Hobby-Sängerin kommt ihrem Ziel näher, als sie von einem progressiven Musikkritiker nach einer Darbietung im privaten Kreis wegen ihrer passionierten Hingabe an ihre Musik hochgelobt wird. Frei nach der Vita von Florence Foster Jenkins liefert die Tragikomödie ein vielschichtiges Frauenporträt; zugleich spielt sie, indem sie die Sängerin mit der französischen Avantgarde-Bewegung in Zusammenhang bringt, clever mit der Hinterfragung des Kunstbegriffs.
- Freitag, 16. Oktober 2015 - 20:30In einem Altersheim in Jerusalem bittet ein alter Mann darum, ihm beim Sterben zu helfen. Einer seiner Freunde baut daraufhin eine Selbsttötungsmaschine, sieht sich nach dem Ableben des Mannes aber plötzlich mit dem Dilemma konfrontiert, dass sich alsbald andere melden, die das Gerät ebenfalls in Anspruch nehmen wollen. Mit viel schwarzem Humor greift die Komödie aktuelle Tabuthemen im Umkreis von Alter, Demenz, Hinfälligkeit und einem selbstbestimmten Ende auf, wobei der Film im letzten Drittel aber bitterernst wird. Philosophisch grundiert, gelingt die Gratwanderung eines Films über den Tod, der das Leben und damit die Freiheit
- Freitag, 11. September 2015 - 20:30Ein Dokumentarfilmer aus Brooklyn und seine Frau freunden sich mit einem 20 Jahre jüngeren Pärchen an, lassen sich von der Spontaneität und Lebensfreude der Mittzwanziger anstecken und beginnen, verpassten Chancen nachzutrauern. Die melancholische Komödie stellt das Bemühen um ein modernes, hippes Dasein einem gepflegten Retro-Chic gegenüber, erscheint als Generationenporträt aber bisweilen allzu exemplarisch konstruiert. Dagegen überzeugt der Film als bemerkenswert leicht inszenierte Geschichte über das Filmemachen und künstlerische Prozesse.
- Freitag, 24. Juli 2015 - 20:30Kategorien: Komoedie, 2015, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, evtl. SK, evtl. Open AirEin frustrierter Küchenchef gibt seinen Job in einem exklusiven Restaurant auf und begibt sich mit einem Food Truck auf eine Reise quer durch den Süden der USA. Dank der Social-Media-Erfahrung seines mitreisenden, bislang vernachlässigten Sohns avanciert das Unternehmen bald zum kulinarischen Geheimtipp. Mit viel Feingefühl, Temperament und Spontaneität inszenierte Komödie, die trotz dramaturgischer Schwächen eine verführerische Eloge auf die Kreation kulinarischer Genüsse, persönliche Integrität und familiäre Bande anstimmt. Nicht zuletzt ein Loblied auf die bescheidenen Freuden des Lebens.
- Freitag, 03. April 2015 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, 2015, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, Literaturverfilmung, DetektivfilmEin kalifornischer Hippie-Detektiv wird im Jahr 1970 in einen labyrinthischen Fall mit diversen Entführungen, Morden, Drogendelikten und Verschwörungen hineingezogen. Seine Drogensucht erschwert die Ermittlungen ebenso wie die Rivalität mit einem anhänglichen Polizei-Lieutenant. Ein überzogener Kiffer-Noir nach einem Roman von Thomas Pynchon, der sein schräges Figurenarsenal in ein irrwitziges Szenario voller comichafter Gags stürzt. Das Fehlen von Handlungslogik und einer tiefergehenden Ausleuchtung der zeitgeschichtlichen Hintergründe gehört dabei ausdrücklich zum Programm des zitatenreichen, äußerst vergnüglichen Films.
- Freitag, 27. März 2015 - 20:30Kategorien: Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, 2015, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, evtl. Open AirEin mürrischer alter Mann aus Brooklyn lässt sich von seiner neuen Nachbarin dazu überreden, in ihrer Abwesenheit auf ihren zwölfjährigen Sohn aufzupassen. Der Rentner schleppt den Jungen in einen Nachtclub, auf die Rennbahn und in eine Bar, wobei sich eine Art Vater-Sohn-Beziehung ergibt, in der beide voneinander lernen: Während sich der Junge gegen Mobbing zu wehren beginnt, wählt er den Rentner für eine Schulpräsentation als Beispiel eines realen Heiligen. Eine durchweg gut, in Nebenrollen vorzüglich gegen den Strich besetzte Komödie, die ihren Humor und Schwung aus dem authentisch gezeichneten Kosmos bezieht. Gegen Ende rutscht der Film etwas zu sehr ins Sentimentale ab.
- Freitag, 21. November 2014 - 20:30Ein junger katholischer Geistlicher auf einer kroatischen Insel will die geringe Geburtenrate der Inselbevölkerung steigern, indem er mit einigen Unterstützern Kondome manipuliert. Dies führt zu zahlreichen ungewollten Schwangerschaften, einer wachsenden Berühmtheit der Insel, aber auch zu menschlichen Tragödien. Was als heiter-bissige Komödie mit skurrilen Figuren und Seitenhieben auf Nationalismus und rigide Sexualmoral beginnt, wandelt sich zunehmend zum ernsten Drama. Dabei werden pointiert Auswüchse der gegenwärtigen kroatischen Gesellschaft aufs Korn genommen.
- Freitag, 10. Oktober 2014 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Komoedie, 2014, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, Musik, evtl. Open AirEin Musikproduzent wittert im Lied einer erfolglosen britischen Musikerin beträchtliches Hitpotenzial. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft er es, sie von einer professionellen Zusammenarbeit zu überzeugen, was beider Leben neue Impulse verleiht. Die einfache Geschichte wird eine feinfühlige Inszenierung in den Rang des Besonderen gehoben. Mit geschickt auf die Stimme der Hauptdarstellerin zugeschnittenen Songs und einem glänzenden Ensemble wird die Freude des gemeinsamen Musizierens auf mitreißende Weise vermittelt.
- Freitag, 03. Oktober 2014 - 20:30Ein Gelegenheitsgauner flieht vor Schuldeneintreibern an den Ammersee, wo er in der Villa eines greisen Psychiaters als eine Art Helfer in allen Lebenslagen unterkommt. Insgeheim hat es der Gauner auf die Bücher des Wissenschaftlers abgesehen, während dieser ihn als unfreiwilliges Studienobjekt betrachtet, das er sogleich zu therapieren beginnt. Eine enthemmte filmische Meditation über das Komische, in der zwei wunderbare Darsteller mit gelassener Lakonie den aberwitzigen Zumutungen des Drehbuchs folgen. Was im Detail wie blanke Anarchie erscheint, fügt sich auf einer abstrakteren Ebene wundersam gewitzt zur großen, sehr beweglichen Form.
- Freitag, 02. Mai 2014 - 20:30Ein Schweizer Taxifahrer wohnt mit Mitte 50 immer noch mit seiner dominanten Mutter zusammen, die ihn nach Strich und Faden ausnutzt. Erst als ein Amerikaner auftaucht, der behauptet, ebenfalls ein Kind der alten Frau zu sein, sieht sich der Taxifahrer gezwungen, die Beziehung zu seiner Mutter auf den Prüfstand zu stellen. Eine sympathische melancholische Komödie, die durch eine sorgfältige Regie und ausgezeichnete Darsteller für sich einnimmt.
- Freitag, 22. November 2013 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, 2013, FrankreichPaulette lebt von einer kärglichen Mindestrente in einem Vorort von Paris. Allerdings verfügt sie über eine scharfe Zunge, mit der sie ihre Mitmenschen drangsaliert. Als der Gerichtsvollzieher ihr Mobiliar pfändet, verfällt sie auf die Idee, mit Marihuana zu dealen. Eine sympathisch-harmlose Komödie, die ganz auf kurzweilige Unterhaltung voller Slapstick und Dialogwitz setzt.
- Freitag, 01. November 2013 - 20:30 bis - 22:30Kategorien: Golden-Globe-Nominierung, Komoedie, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, 2013Ein Film über New York, eine Frauenfreundschaft und die schwierige Choreographie des eigenen Lebens: "Frances Ha", in Schwarz-weiß und mit dem Blick auf filmhistorische Vorbilder wie Woody Allen und das Kino der Nouvelle Vague gedreht, erzählt von einer Tänzerin auf der Suche nach einem Engagement und einem bezahlbaren Apartment. Der Film wirft einen humorvollen Blick auf den bewegten Lebensabschnitt zwischen Studienabschluss und funktionierendem Berufsleben, ist aber vor allem ein Porträt seiner Hauptdarstellerin Greta Gerwig, die durch ihre eigenwillige Mischung aus Anmut und linkischer Körperlichkeit verzaubert.
- Dienstag, 03. September 2013 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, 2013Der verbitterte Bewohner eines Seniorenpflegeheims entführt während eines Rundflugs seine alten Mitbewohner, eine junge Pflegeschwester sowie die beiden Piloten, um dem lieb- und perspektivlosen Verwaltet-Werden im Alter mit einem "Ausflug" ans Mittelmeer zu begegnen. Liebenswürdige, hochkarätig besetzte "Senioren-Komödie", die sich mit Skurrilität, einigem makabrem Dialogwitz sowie einer guten Portion Galgenhumor angesichts der lieblosen Daseinsverhältnisse und der Alltagswehwehchen der Protagonisten auf eher besinnliche Weise für die Rechte alter Menschen stark macht.
- Freitag, 08. Februar 2013 - 20:30Kategorien: Europaeischer Filmpreis, Komoedie, deutscher Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Deutscher Filmpreis - Lola, Bayerischer Filmpreis, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Preis der deutschen Filmkritik, 2013, Deutscher Schauspielerpreis, Filmfest MuenchenEin junger Mann, der längst sein Jura-Studium aufgegeben hat und nun ohne die finanzielle Unterstützung seines Vaters auskommen muss, lässt sich einen Tag und eine Nacht durch Berlin treiben und begegnet dabei an den unterschiedlichsten Orten den unterschiedlichsten Menschen. Episodenhaft strukturierte melancholische Komödie, die mal mit perfekt getimten Sketchen, mal mit pointenreichem Dialogwitz unterhält. In der Hauptrolle souverän gespielt, gewinnt der schwarz-weiß fotografierte, mit effektvoller "cooler" Jazz-Musik unterlegte Film eine traumhafte und streng stilisierte Qualität
- Freitag, 22. September 2006 - 20:30Kategorien: Heike, 1SE, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Familiendrama, Roadmovie, Frankreich, evtl. SKNachdem ein neunjähriges Mädchen die Briefe der angeblich toten Großmutter gelesen hat, "entführt" es seinen Großvater aus einem Pariser Altenheim. Die Mutter im Schlepptau, erzwingt das Kind eine Familienzusammenführung und bringt ein Gebilde aus Lebenslügen zum Einsturz. Erstlingsfilm als präzis beobachtendes Road Movie, das subtil zwischen Komödie und Melodram wechselt und von der entwaffnenden Kraft kindlicher Wahrheitssuche handelt. Gänzlich unaufgeregt erzählt der leise Film seine mitunter ergreifende Geschichte. - Sehenswert ab 14.
- Donnerstag, 30. Dezember 1999 - 20:30Kategorien: Komoedie, Screwball-Komoedie, Oesterreich, evtl. Open Air, FilmagentinEin Vampir sucht 1932 in Wien die Praxis von Sigmund Freud auf, da er seines Daseins und seine 500 Jahre währende Ehe müde ist. Aus dem Zusammenprall zwischen „normaler“ Welt und Vampirwelt schlägt die Komödie wunderbar absurde Funken. Die stimmige Kombination von Psychoanalyse und Vampirismus entfaltet ein illustres Spiel um Identitäten und Projektionen und erzählt mit rasantem Wortwitz und raffinierten Wendungen eine gelungene Screwball-Comedy. Die Freunde der Sesamstraße werden unschwer erkennen, auf welche Art und Weise dieser Film von Graf Zahl inspiriert worden ist. Der ebenso kluge wie komische Film glänzt neben durchweg guten Schauspielerleistungen vor allem durch die selbstironische Performance Tobias Morettis.
- Freitag, 05. Februar 1999 - 19:00Kategorien: Heike, Eintritt frei, Komoedie, Kooperation, Spielfilm, Ev.-luth. Kirchenkreis Celle, Kirche trifft Kino, Filmreihe, Diskussion, Moderation, Filmklassiker, evtl. SKSatirische Komödie über polnische Schauspieler, die ihre für ein Antinazistück hergestellten Uniformen für die Arbeit in der Widerstandsbewegung benutzen. Der Komik mit Grauen stilvoll verquickende Film ist eine immer noch nützliche Abrechnung mit dem Führerkult und seinen Begleiterscheinungen. Einer der besten Filme von Ernst Lubitsch, der als ätzende Satire die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller beschreibt und die Schauspielertruppe als tragikomische Helden ehrt. Sehenswert ab 14.
- Dienstag, 31. Oktober 1724 - 20:00Gegensätze ziehen sich an: Die Frauenärztin Elisabeth (Helena Bergström) ist temperamentvoll, die Polizistin Gudrun (Maria Lundqvist) eher spröde. Gemeinsam trotzen sie allen Widerständen von Ehekrampf bis Geschlechterkampf und genießen im glitzernden Nachtleben von Stockholm das Leben jenseits der 40: Mit heißen Flirts, durchtanzten Nächten und verständnislosen Kindern. ============================ "Schwedisch für Fortgeschrittene" ist subversiver als "Sex and the City" und komischer als "Desperates Housewifes". Die Dialoge geben zu denken. Nicht jeder Satz muss eine Pointe enthalten, wenn es um den nicht existenten Sex "freigesetzter" Mittvierzigerinnen geht. Aber lachen kann man auch über Defizite. (Frankfurter Rundschau) ============================ Colin Nutley, Komödienexperte und einer der erfolgreichsten Regisseure in Schweden, inszenierte einen erfrischend überdrehten und berührend authentischen Kinospaß über die Lust auf Leben. .... Dieser Film tritt den Beweis an, dass die Midlife Crisis auch Spass machen kann. Allerdings wird hier nicht das Klischee "alter Sack sucht junges Mädchen" abgearbeitet, sondern zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, entdecken dass man auch ab 40 sämtliche Privilegien der Jugend genießen kann. Im Klartext heisst das: Tanzen, Saufen und Männer abschleppen. Dass der Film nicht in einer peinlich flachen Handlung mündet, hat man den durchwegs mit Witz und Lebenserfahrung durchwirkten Dialogen zu verdanken. Eine schwedische Komödie mit dem kongenialen Duo Helena Bergström und Maria Lundqvist. (Judith Gruber)
- Mittwoch, 23. August 1724 - 20:30Kategorien: Komoedie, Liebesfilm, Irland, Liebeskomoedie, Concorde, FlatEine Kellnerin verliebt sich in einen charmanten jungen Mann. Schon bald steht ein Hochzeitstermin fest. Aber auch ihre beiden Schwestern sowie ihr Bruder haben im Laufe der Verbindung eine Affäre mit dem Mann begonnen. Romantische Komödie, die beschwingt und unterhaltsam dieselbe Geschichte aus vier Perspektiven erzählt und den Stoff dabei mit klassischem Humor anreichert. ============================ Dem feinen britischen Humor, der in allen Szenen mitschwingt, und der sensationellen Leistung der einzelnen Schauspieler - allen voran Stuart Townsend und Frances O'Connor - ist es zu verdanken, dass dieser Film nicht in der Masse untergeht, sondern seine Message von Gesellschaftkritik und Lebensfreude zugleich vermitteln kann. Also, wagt diesen Ausflug in die Straßen von Dublin - denn es lohnt sich! (CineClub) ==================================== An Verehrern mangelt es der hübschen Lucy Owen beileibe nicht. Schließlich serviert die Blondine in einem angesagten Dubliner Cafe und becirct dessen Gäste mit samtweichen Songs. Doch dann sieht Lucy ihren Traummann: Adam ist der Name des Prachtexemplars. Innerhalb von fünf Minuten hat er Lucys Telefonnummer und nur kurze Zeit nach der romantischen ersten Nacht über den Dächern von Dublin läuten die Hochzeitsglocken. Doch so zurückhaltend Adam auch wirken mag, zieht er in kürzester Zeit Lucy und ihre beiden Schwestern Laura und Alice nicht nur in seinen Bann, sondern auch in sein Bett. Was auf den ersten Blick moralisch höchst verwerflich erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein wahrer Segen für alle Beteiligen ================================ Die hübsche Dubliner Kellnerin Lucy (Kate Hudson) lernt nach unzähligen flüchtigen Affären den attraktiven Adam kennen -- fantastisch dergestellt von Stuart Townsend -- und entdeckt in ihm ihren Traummann. Er wirkt schüchtern und ist voller romantischer Ideen und schon bald sind die beiden verlobt. Doch Lucy scheint Adam nicht zu reichen: Er fängt eine Affäre mit Lucys Schwester, dem scheinbar verklemmten Bücherwurm Laura (Frances O'Connor) an, die ihm völlig verfällt und sich unter seinem Einfluss zum sexhungrigen Vamp wandelt. Und obwohl Lucys dritte, bereits verheiratete Schwester Alice (Charlotte Bradley) von dieser zweiten Beziehung weiß, ist auch sie -- genau wie der Bruder und ihre Mutter -- insgeheim von ihm begeistert. Adam beginnt ein charmantes Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel. Dem Regiseur und Autor Gerard Stembridge gelingt es in Alles über Adam, ihn nicht als unmoralischen, egoistischen Fiesling darzustellen, sondern ihn vielmehr im Licht eines unkonventionellen Liebesboten erscheinen zu lassen. Adam selbst sagt im Film, er liebe es einfach, den Menschen das zu geben, was sie sich wünschen. Auch Dublin-Liebhaber kommen voll auf ihre Kosten: Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen spielt die Geschichte im Mittelklasse-Millieu Dublins und zeigt die Stadt voll brodelnden Lebens und moderner Menschen und strotzend vor Selbstbewusstsein. Leidenschaftliche, teilweise lateinamerikanisch anmutende Musik krönt die besten Szenen und reißt den Zuschauer fast so sehr in ihren Bann wie der charismatische Adam. Eine wunderbare und humorvolle Geschichte über die Liebe, in der der erhobene Zeigefinger trotz verdammenswürdiger Taten der Hauptfigur nichts zu suchen hat! (Katja Linke)
- Dienstag, 02. November 1723 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Neue Visionen, Scope, 2023Ein einzelgängerischer Busfahrer in den Fünfzigern beschließt nach einem Herzinfarkt, den Kontakt zu seiner Tochter zu suchen, die er zuletzt als Kind gesehen hat. Da es ihm schwerfällt, sich ihr zu offenbaren, will er an einem Kurs der Tanzlehrerin teilnehmen, muss dafür allerdings erst einmal die Grundlagen des Gesellschaftstanzes lernen. Eine sympathische, gut gespielte Komödie um den Versuch, in der zweiten Hälfte des Lebens die Fehler der ersten auszubügeln. Die Furcht vor Ablehnung und Einsamkeit nimmt der Film ernsthaft, wenngleich auch mit satirischem Biss auf, während vor allem das Verstellungsspiel eines tanzenden Tanzverächters für originelle Pointen sorgt. ====================================== Eigentlich müsste diese melancholische Komödie um einen aus der Zeit gefallenen Macho, der spät väterliche Gefühle entwickelt, ein Starvehikel für Frank Dubosc sein. Aber der Hauptdarsteller, Regisseur und Autor überlässt die trefflichsten Gags seinen Leinwandpartnern; namentlich dem Schriftsteller Michel Houellebecq, der in der Rolle eines Kardiologen als vergnügter Schwarzmaler glänzt.