Veranstaltungsarchiv
- Freitag, 24. Juni 2022 - 20:30Kategorien: Berlinale-Baer, Komoedie, Archiv, Biopic, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Pandora, 2022Fünf Jahre lang dauerte der Kampf der Bremer Hausfrau Rabiye Kurnaz, bis ihr Sohn Murat, der kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 als Terrorist verdächtigt und ohne Anklage im Gefangenenlager Guantanamo interniert wurde, wieder freikam. Das beherzte Drama zeichnet mit viel Esprit und Verve das Ringen der couragierten Frau mit dem lockeren Mundwerk nach, wobei der Film in ihrem trockenen Rechtbeistand einen humorvollen Kontrapunkt findet und überdies das Versagen der deutschen Behörden anprangert. In den Hauptrollen überwältigend gespielt. – Filmdienst ===================================================================================== Die Süddeutsche Zeitung titelt: "Meisterwerk" ("dem das Kunststück gelingt, ein vom Schicksal zusammengewürfeltes Paar aus dem wirklichen Leben in ein Traumpaar des Kinos zu verwandeln.")
- Freitag, 12. November 2021 - 20:30Kategorien: Gilde-Filmpreis, Oscarkandidat, Archiv, Literaturverfilmung, Deutscher Filmpreis - Lola, Bayerischer Filmpreis, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Studiocanal, Scope, 2021Nach dem „Anschluss“ Österreichs gerät ein jüdischer Anwalt in die Fänge der Gestapo, die Zugang zu den Konten des österreichischen Adels will. Als der Jurist sich weigert, wird er in einem Luxushotel über Monate in Isolationshaft gesteckt, wo ihm nur die Schachpartien aus einem Lehrbuch Abwechslung verschaffen. Die Neuverfilmung der berühmten Novelle von Stefan Zweig erweitert die Vorlage ins Fantastisch-Psychotische, wobei sie die Vorlage zugleich ins Bildungsbürgerliche verschiebt. Eine ambitionierte Literaturverfilmung, in der vor allem die Darsteller überzeugen. (Filmdienst) ---------- Brettspiel gegen den Irrsinn: Ein NS-Opfer überlebt Isolationshaft mit Denksport. Stefan Zweigs Klassiker verfilmt Regisseur Philipp Stölzl neu – als so kühnes wie beklemmendes Psychogramm mit einem überragenden Oliver Masucci in der Hauptrolle (Kunst & Film)
- Dienstag, 08. Januar 2019 - 19:30Kategorien: Oscarkandidat, Oscarnominierung, Filmpreis, asiatischer Film, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Filmfest Muenchen, Alpenrepublik, Scope, LibanonEin libanesischer Christ und ein palästinensischer Vorarbeiter geraten in Beirut in einen Streit, der sich wechselseitig hochschaukelt, vor Gericht landet und Anlass zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen zwischen den beiden Volksgruppen wird. Hinter dem Starrsinn und der Unversöhnlichkeit der Kontrahenten, die von politischen Scharfmachern zusätzlich angeheizt wird, treten individuelle wie kollektive Traumata aus dem Bürgerkrieg (1975-1990) zutage. Der parabelhafte Film, der über weite Strecken im Gerichtssaal spielt, ist so wendungsreich wie spannend. Überdies bleibt er nicht bei den Rissen innerhalb der libanesischen Gesellschaft stehen, sondern deutet Wege an, wie sich die schwelenden Konflikte in einen rationalen Diskurs einbinden lassen.
- Freitag, 14. Dezember 2018 - 20:30Kategorien: Stefan, Oscarkandidat, Oscarnominierung, Archiv, Filmpreis, asiatischer Film, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Filmfest Muenchen, 2018, Scope, Libanon, FilmperlenEin libanesischer Christ und ein palästinensischer Vorarbeiter geraten in Beirut in einen Streit, der sich wechselseitig hochschaukelt, vor Gericht landet und Anlass zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen zwischen den beiden Volksgruppen wird. Hinter dem Starrsinn und der Unversöhnlichkeit der Kontrahenten, die von politischen Scharfmachern zusätzlich angeheizt wird, treten individuelle wie kollektive Traumata aus dem Bürgerkrieg (1975-1990) zutage. Der parabelhafte Film, der über weite Strecken im Gerichtssaal spielt, ist so wendungsreich wie spannend. Überdies bleibt er nicht bei den Rissen innerhalb der libanesischen Gesellschaft stehen, sondern deutet Wege an, wie sich die schwelenden Konflikte in einen rationalen Diskurs einbinden lassen.
- Freitag, 29. September 2017 - 20:30Kategorien: 1SE, 2017, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmkunst, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Venedig - Goldener Loewe, Russland, tmdU, Schwarz-Weiß-Film, Alpenrepublik, unser Film des Monats, 4:3Andrej Kontschalowskis glänzend besetzter Film ist eine kunstvoll komponierte Parabel über menschliche Abgründe und über eine Liebe, die in der Katastrophe endet.
- Donnerstag, 12. Januar 2017 - 19:30Kategorien: Berlinale-Baer, Europaeischer Filmpreis, Oscarnominierung, Eintritt frei, 2017, Kooperation, Dokumentarfilm, Film, Archiv, Filmpreis, Demokratie leben, Filmreihe, europaeischer Film, wehrhafte Demokratie staerken - Ausgrenzung entgegentreten, Migration, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Landkreis Celle Ordnungsamt - Migration und Integration , Referat für Integration der Stadt Celle, ItalienNominiert für den Oscar 2017 als bester Dokumentarfilm. ------------------- Der Italiener Gianfranco Rosi wurde für sein Werk „Seefeuer“ mit dem Preis für den besten europäischen Dokumentarfilm ausgezeichnet. Rosis erschütternder Film über das Flüchtlingssterben im Mittelmeer hat in diesem Februar bereits den Goldenen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin gewonnen. --------------------- Ein Jahr lang beobachtete Regisseur Gianfranco Rosi Leben und Alltag auf Lampedusa, der „Insel der Hoffnung“, die zur Anlaufstelle unzähliger Flüchtlinge wurde. Der bewegende Dokumentarfilm überzeugte auf der diesjährigen Berlinale Publikum wie Kritiker und gewann den Goldenen Bären als Bester Film. Jury-Präsidentin Meryl Streep bezeichnete "Seefeuer" als "das Herzstück der Berlinale".
- Freitag, 22. April 2016 - 20:30Kategorien: Oscarkandidat, 2016, LUX-Filmpreis, Cesar-Filmpreis, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmdrama, Friedenspreis des Deutschen Films – Die BrueckeFür ein zwölfjähriges türkisches Mädchen und seine vier älteren Schwestern hat das unschuldige Herumalbern mit Jungen im Meer drastische Folgen. Aus Angst um den Ruf der Familie werden sie von ihrem konservativen Onkel und der Großmutter in ihr Wohnhaus verbannt, das zum Gefängnis wird. Bald folgen erste arrangierte Hochzeiten. Das aus der Sicht der jüngsten Schwester erzählte Drama durchsetzt die brisante, bedrückende Fabel durch warme Farben und sommerlich flirrende Bilder, vor allem aber durch den Blick auf die sinnliche Schönheit und die Lebensfreude der Heranwachsenden. So vermittelt sich intensiv ein Plädoyer für Freiheit und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, das über den engen regionalen Kontext der Handlung hinausweist.
- Freitag, 20. November 2015 - 20:30Kategorien: Guenter-Rohrbach-Filmpreis, 2015, Archiv, bundesdeutsche Geschichte, Historienfilm, Hessischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis - Lola, Bayerischer Filmpreis, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Deutscher Schauspielerpreis, Rolf-Hans Mueller Preis fuer Filmmusik , NSMitte der 1950er-Jahre erhält der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903-1968) einen Hinweis auf den Aufenthalt von Adolf Eichmann. Um den früheren SS-Obersturmbannführer vor Gericht zu stellen, braucht er die Hilfe des israelischen Geheimdiensts, weil seine Bemühungen, die Verantwortlichen des NS-Staats juristisch zu belangen, von allen Seiten hintertrieben werden. Der kammerspielartige Film setzt dem mutigen Juristen glaubwürdig ein Denkmal, schwankt dabei aber etwas unentschlossen zwischen Reenactment, Genre-Konventionen und vorsichtiger Abstraktion.
- Donnerstag, 02. Juli 2015 - 19:00Kategorien: Eintritt frei, 2015, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Regisseurbesuch, Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Vortrag, Diskussion, Moderation, Politthriller, Historienfilm, Diakonisches Werk Celle - Arbeitskreis Auslaender, Friedenspreis des Deutschen Films – Die BrueckeDrei Jahre nach dem Anschlag auf das Münchner Oktoberfest am 26. September 1980 recherchiert ein Redakteur des Bayrischen Rundfunks die Hintergründe der Tat. Er kommt zu dem Schluss, dass der mutmaßliche Einzeltäter nur im Auftrag einer rechtsterroristischen Gruppe gehandelt haben kann. Spannender, engagierter und gut gespielter Politthriller, der ohne Spekulation auf der Basis unanfechtbarer Fakten argumentiert, auch wenn die wahren Drahtzieher – ganz im Sinne eines Verschwörungsthrillers – nicht benannt werden können. Dabei ziehen die Filmemacher auch eine Parallele zum aktuellen NSU-Prozess. ============== Der Journalist Ulrich Chaussy (Drehbuchautor und Protagonist des Films) steht nach der Filmvorführung dem Publikum für Fragen und zur Diskussion zur Verfügung.
- Freitag, 29. Mai 2015 - 20:30Kategorien: Nominierung Europaeischer Filmpreis, 2015, Archiv, Historienfilm, Bayerischer Filmpreis, Nominierung Deutscher Filmpreis - Lola, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Deutscher Regiepreis Metropolis, NSNach seinem missglückten Attentat auf Adolf Hitler am 8.11.1939 im Münchner Bürgerbräukeller wird der junge Georg Elser an der Schweizer Grenze verhaftet, von der Gestapo gefoltert, um etwaige Mittäter preiszugeben, und schließlich ins KZ Dachau eingeliefert. Das detailreich recherchierte, brillant gespielte Drama blendet immer wieder in die Lebensgeschichte des sinnes- und lebensfrohen, dann immer stärker zweifelnden Handwerkers von der Schwäbischen Alb zurück, der durch seine Tat den begonnenen Weltkrieg beenden will. In die exemplarische Biografie des Widerstandskämpfers fließen eindrucksvoll Fragen nach der Verantwortlichkeit des Einzelnen gegenüber politischem Unrecht, aber auch nach Schuld und der Bedeutung des Glaubens ein.
- Freitag, 30. Januar 2015 - 20:30Kategorien: NY Critics Circle Award, Cesar-Filmpreis, Oscarnominierung, 2015, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Preis der Oekumenischen Jury, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, afrikanischer FilmEine Gruppe islamistischer Rebellen besetzt die Oasenstadt Timbuktu in Mali und verhängt ein strenges fundamentalistisches Regelwerk. Anfangs nehmen die Einwohner die Dschihadisten nicht ernst, sondern führen ihr Leben wie gewohnt weiter, doch schon bald sehen sie sich mit der Scharia konfrontiert. Der lakonische Film fängt meisterhaft die wachsende Erschöpfung eines vormals toleranten und weltoffenen Gemeinwesens ein. Ausdrucksstarke Figuren tragen das bildmächtige tragische Geschehen, das die Frage nach der Rolle von Freiheit und Humanität stellt.
- Mittwoch, 08. Oktober 2014 - 19:30Kategorien: Eintritt frei, 2014, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Filmreihe, Migration, Filmdrama, Bayerischer Filmpreis, Migration im Film, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Gedenkstaette Bergen Belsen, Stiftung niedersaechsische Gedenkstaetten, Toleranz foerdern - Kompetenz staerkenEine deutsche Touristin macht Urlaub auf den Kanaren, als am Strand afrikanische Flüchtlinge angespült werden. Viele sind tot; Überlebende werden von der Polizei in ein Lager gebracht. Die Urlauberin will einem der Afrikaner helfen, während ein spanischer Grenzpolizist für die Abschiebungen sorgt. Ein mitunter konstruiertes, gleichwohl spannendes Drama, das drei Schicksale verbindet, die unterschiedliche Perspektiven auf die Flüchtlingsthematik eröffnen. Der komplexe globale Kontext bleibt durch die Fokussierung auf Einzelschicksale ausgespart.
- Freitag, 29. November 2013 - 20:30Kategorien: Gilde-Filmpreis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Filmdrama, asiatischer Film, 2013, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Fritz-Gerlich-FilmpreisEin junges Mädchen, das mit seiner Mutter in Riad aufwächst, wünscht sich sehnlichst ein Fahrrad. Da das Radfahren in dem von strengen wahabitischen Traditionen geprägten Land für Mädchen aber als unschicklich gilt, weigert sich die Mutter, den Wunsch zu erfüllen. Doch das willensstarke Mädchen setzt alles daran, um das notwendige Geld selbst zu verdienen. Der erste komplett in Saudi-Arabien gedrehte Film vereint eine Genregeschichte vom Kampf eines Underdogs um seinen Lebenstraum, wie man ihn aus zahlreichen US-Filmen kennt, mit Einblicken in die Lebenswelt saudischer Frauen. So gelingt unterhaltsames Spannungskino, das zugleich ein kritisches Gesellschaftsporträt ist und dafür plädiert, mit erstarrten misogynen Traditionen zu brechen.