Unser aktuelles Programm
Dokumentarfilm
- Donnerstag, 03. April 2025 - 19:30Kategorien: Dokumentarfilm, Real Fiction55 Jahre nach einem schulischen Filmunterrichts-Experiment am Luisengymnasium in München versammelt der Filmemacher Edgar Reitz die damalige Klasse erneut um sich und lotet mit ihnen das Projekt und seine Nachwirkungen aus. In einer Mischung aus Archivaufnahmen, dokumentarischen und essayistischen Passagen rekapituliert der Film die Erfahrungen der Schülerinnen und zeichnet nach, wie sehr der kreative Umgang mit der Kamera zu einem Medium der Selbstermächtigung wurde. Ein kluger, hellsichtiger, leicht zugänglicher Film, der vor Augen führt, wie man mit dem Kino ein anderes Sehen und damit auch ein anderes Leben lernt. - Sehenswert ab 14. =============================== Fazit In "Filmstunde_23" reminisziert eine ehemalige Mädchenklasse gemeinsam mit einem Regisseur darüber, wie er ihnen vor 55 Jahren die Filmästhetik näherbrachte. Die Dokumentation verwendet sowohl Archivmaterial von 1968, als der Unterricht filmisch begleitet wurde, als auch Aufnahmen der Zusammenkunft, kommentiert diese aber nicht noch einmal gesondert. Wer Filme über den reinen Konsum hinaus liebt, wird aus dieser Begegnung und vor allem dem damaligen Experiment sehr viel mitnehmen können. (Jaschar Marktanner)
- Donnerstag, 10. April 2025 - 19:30Kategorien: Kooperation, Dokumentarfilm, Schweiz, Salzgeber, externer Referent/Referentin, Cafe LeanderKomponist Michael Jary und Texter Bruno Balz waren über 40 Jahre lang das produktivste und erfolgreichste Duo des deutschsprachigen Schlagers und Kinos. Ihre Lieder wie „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n“ oder „Davon geht die Welt nicht unter“ (beide 1942) machten Zarah Leander musikalisch zum Weltstar. Die 250 Kinofilme, zu denen sie die Musik beisteuerten, reichen von eleganten Komödien der Weimarer Zeit über ambivalente Melodramen im Dritten Reich bis zu Filmen in den Wirtschaftswunderjahren. „Im Schatten der Träume“ erzählt das bewegte Leben der beiden Künstlerfreunde – zwei Biographien, die selbst das Drehbuch für ein Melodram liefern könnten. Balz war als schwuler Mann ein Verfolgter des NS-Regimes und entging dem Konzentrationslager nur durch die Intervention von Jary, der angab, ohne seinen Texter die vom Propagandaministerium geforderten Lieder für den Film „Die große Liebe“ (1942) nicht liefern zu können. Regisseur Martin Witz kombiniert Szenen aus bekannten Spielfilmen mit privaten Fotografien, seltenen Interviews und Erinnerungen von Zeitzeug:innen. Expert:innen wie der Musikhistoriker und Unterhaltungskünstler Götz Alsmann erklären kenntnisreich und hintergründig die Entstehungsgeschichten der weltberühmten Lieder und Filme – und warum die Musik von Jary und Balz so verblüffend zeitlos ist. Eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte Populärkultur, die mit Swing, frechen Berliner Chansons und Liebesliedern einen weiten musikalischen Bogen spannt, aber auch im politischen und gesellschaftlichen Kontext kritisch über „Unterhaltung“ und Ideologie nachdenkt.
- Donnerstag, 17. April 2025 - 19:30Kategorien: Kooperation, Dokumentarfilm, PifflHildegard Knef feierte weltweite Erfolge, überstand krachende Pleiten und bewahrte stets ihre Würde. Das Porträt einer einzigartigen Künstlerin und bemerkenswerten Frau, erzählt mit Archivmaterial aus sechs Jahrzehnten. ======================== Hildegard Knef: Weltstar, Stilikone, Grand Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, Feministin, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und nie wieder daraus entlassen. Ihr Lieblingsthema, erfolgreich zu sein, zu scheitern, sich immer wieder neu zu erfinden und - against all odds - immer wieder aufzustehen, macht sie zu einer Expertin des Überlebens. “Ich will alles” zeigt in Form einer filmischen Autobiographie das Bild einer hochbegabten, ehrgeizigen, lakonisch-scharfsinnigen Frau, die der Welt vorführte, wie man Ruhm und Niederlagen überlebt.
- Donnerstag, 08. Mai 2025 - 19:30Ort: Kino achteinhalb Kategorien: Eintritt frei, Kooperation, Dokumentarfilm, LiSt-Celle, Diskussion, ModerationÜber den Mut, sich dem Krieg zu verweigern und zu desertieren, die Kraft des Sich-Treu-Bleibens und eine Vision, die die Bundesrepublik verändert hat. ========== 30.000 Deserteure wurden in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Doch auch nach dem Krieg bleiben die Unrechtsurteile der NS-Militärjustiz 60 Jahre in der bundesdeutschen Demokratie bestehen. Ludwig Baumann kämpft mit übermenschlichen Kräften zwölf Jahre auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure - einem Politkrimi gleich. 2002 werden die Todesurteile endlich aufgehoben. Ludwig Baumann (1921-2018) hat die Bundesrepublik verändert. DIE LIEBE ZUM LEBEN zeichnet seinen bemerkenswerten Kampf um Gerechtigkeit nach. Eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg.
- Donnerstag, 15. Mai 2025 - 19:30Ort: Kino achteinhalb Kategorien: Dokumentarfilm, Nominierung Deutscher Filmpreis - LolaBeispiellos und kühn – HOLLYWOODGATE ist das fesselnde Ergebnis eines Jahres, das Regisseur Ibrahim Nash'at mit den Taliban nach dem Abzug der Vereinigten Staaten aus Afghanistan im Jahr 2021 verbrachte. Unter Lebensgefahr dokumentierte Nash'at, wie die Taliban eine von den USA zurückgelassene Militärbasis betraten – gefüllt mit einem Teil der rund 7 Milliarden US-Dollar schweren Waffenbestände. Mit einem erstaunlichen und zugleich erschreckenden Ende im Blick verfolgt Nash'at die Taliban-Führung dabei, wie sie sich von einer fundamentalistischen Miliz in ein modernes Militärregime verwandeln und dabei Hollywood-artige Propaganda einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen. “In rein beobachtender Erzählung ist ‘Hollywoodgate’ ein cineastisches Meisterwerk und Dokument von zeithistorischer Bedeutung” (filmportal.de) Zürich Film Festival 2023: Bester Spiel- oder Dokumentarfilm aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nominiert für den Deutschen Filmpreis 2025 Filming the Taliban for a year —