Die Schlacht um Chile - Der Kampf eines Volkes ohne Waffen. Teil II: Der Putsch

Mittwoch, 11. September 2013 - 19:30

Originalttitel: LA BATALLA DE CHILE - LA LUCHA DE UN PUEBLO SIN ARMAS. II: El Golpe de Estrado
Eintritt: kostenlos, Kartenreservierung nicht möglich

Chile 1975, spanisch mit deutschen Kommentaren und deutschen Untertiteln
Länge: 90 Minuten
Regie/Buch: Patricio Guzmán
Kamera:  Jorge Müller Silva
FSK: ab 12 Jahre

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Club Celle

In seiner dreiteiligen Dokumentation zeichnet Patricio Guzmán die Endphase der Regierungszeit von Salvador Allende nach. Der Film besteht nicht aus Archivmaterial, Guzmán und sein Team drehten kontinuierlich zwischen 1972 und 1979. Chiles bedeutendstem Dokumentarfilmer gelang es, das Rohmaterial ins kubanische Exil zu retten und dort sein monumentales Zeugnis des "Kampfes eines unbewaffneten Volkes" – so der Untertitel des Films – zu gestalten. In Chile unterliegt "Die Schlacht um Chile" der Zensur und wurde nie vom staatlichen Fernsehen ausgestrahlt.

Zentrales Thema der Filme ist die Frage nach der Bewaffnung der Bevölkerung. Als sich abzeichnete, dass es zum Putsch kommen würde, forderten die armen Leute in den Slums und ein Teil der sich selbst organisierenden Arbeiterklasse von der Regierung Waffen, um die "Herrschaft des Volkes" zu verteidigen. Allende ging darauf aber nicht ein und überließ damit ein Volk ohne Waffen der bewaffneten Intervention vom 11. September 1973.

"Die Schlacht um Chile" gehört zu den wichtigsten politischen Dokumentarfilmen des 20. Jahrhunderts.

Teil II: Der Putsch

Seit den Parlamentswahlen vom März kommt es fast täglich zu Straßenkämpfen. Die rechtsradikale Patria y Libertad erschießt linke AktivistInnen, setzt Büros der Unidad Popular in Brand und schickt ihre Schlägerbanden in Gewerkschaftshäuser. Das US-amerikanische State Department finanziert einen landesweiten Streik der Transportunternehmen. Gleichzeitig nehmen die Auseinandersetzungen innerhalb der Regierungskoalition zu. Die außerparlamentarische Linke sieht das Experiment eines friedlich-parlamentarischen Transformationsprozesses zum Sozialismus als gescheitert an und plädiert für den bewaffneten Kampf von ArbeiterInnenmilizen. Die Entscheidung fällt in Washington. Am 11. September 1973 bombardiert das chilenische Militär den Präsidentenpalast Moneda.