Veranstaltungsarchiv

  • Freitag, 27. Januar 2023 - 20:00
    In den 1820er-Jahren sucht ein junger Dichter aus der französischen Provinz den Erfolg in Paris. Seine ersten Erfahrungen sind enttäuschend, bis er mit scharf geschriebenen Kritiken als Journalist zu Ruhm gelangt. Indem er sich immer mehr dem käuflichen gesellschaftlichen System verschreibt, verliert er jedoch seine Integrität als Künstler und erliegt seinem eigenen Ehrgeiz wie auch missgünstigen Gegenspielern. Die kongeniale Adaption des gleichnamigen Gesellschaftsromans von Honoré de Balzac überträgt dessen Wirkungskraft auf die Leinwand, betont aber zugleich dessen universelle Elemente. Das intelligente Drehbuch, formale Meisterschaft und versierte Darsteller verleihen dem Film eine außergewöhnliche Lebendigkeit, Dichte und Aussagekraft. - Sehenswert ab 14. ======================================================= Frankreich im 19. Jahrhundert: Der junge und hoffnungsvolle Lucien (Benjamin Voisin) widmet seine ganze Leidenschaft der Dichtkunst. Doch in der heimatlichen Provinz, umringt von seiner Arbeiterfamilie, ist sein Talent nutzlos. Die Chance der ländlichen Enge zu entkommen, bietet sich, als seine heimliche Geliebte Louise (Cécile de France) nach Paris geht. Er verlässt Hals über Kopf die familiäre Druckerei und versucht fortan an der Seite seiner Geliebten, die auch seine Mäzenin ist, in der märchenumwobenen Stadt Paris Fuß zu fassen und in der Gesellschaft aufzusteigen. In den Intellektuellenkreisen von Paris fällt sein Talent auf fruchtbaren Boden. Lucien erhält Anerkennung, Geld und Macht. Der windige Chefredakteur einer auflagenstarken Zeitung, Étienne Lousteau (Vincent Lacoste), bringt ihn in die richtigen Kreise. Schnell avanciert Lucien zur „Edelfeder“ des Blattes, seine Theaterrezensionen sind gefürchtet. Sogar der wichtigste Verleger der Stadt, Dauriat (Gérard Depardieu), umgarnt den Schriftsteller, um sein erstes Buch herauszubringen. Doch der Erfolg provoziert Neid und Missgunst. Als sich Lucien in die bildschöne Schauspielerin Coralie (Salomé Dewaels) verliebt, wendet sich das Blatt: ein Rückschlag folgt dem anderen und hinter den Kulissen offenbaren sich ihm die wahren Mechanismen der gesellschaftlichen Macht: Profit, Schein und Fake News. Die anfängliche Naivität ist bald verflogen und Lucien lernt schnell, dass das Leben in Paris einer menschlichen Komödie gleicht, in der einfach alles und jeder käuflich ist, solange man weiß, welche Stricke man im Hintergrund ziehen muss und über entsprechende Zahlungsmittel verfügt. Lucien durchläuft eine bittere Schule des Lebens und muss sich entscheiden, welchen Weg er gehen will. Basiert auf dem Roman "Illusions perdues" von Honoré de Balzac. Mit insgesamt 7 Awards ist VERLORENE ILLUSIONEN von Xavier Giannoli der große Gewinner der diesjährigen Césars: Bester Film; Bester Nebendarsteller (Vincent Lacoste); Bester Nachwuchsdarsteller (Benjamin Voisin); Bestes adaptiertes Drehbuch; Bestes Szenenbild; Beste Kostüme und Beste Kamera.
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