Veranstaltungsarchiv


  • Dienstag, 18. Juni 2024 - 19:00
    Im Rahmen der Ausstellung „Sterne ohne Himmel: Kinder im Holocaust“ vom 15. März bis 30. Juli in der Celler Synagoge ============================================== In einem katholischen Internat entwickelt sich im Winter 1944 zwischen dem 12jährigen Julien und einem versteckten jüdischen Jungen eine Freundschaft, die mit der Verhaftung des Juden und des verantwortlichen Paters durch die Gestapo ein brutales Ende findet. Louis Malle erzählt diese prägende Jugenderinnerung als einen Reifungsprozeß in schwieriger Zeit, in dem sich Emotionen und Authentizität eindrucksvoll die Waage halten. Eine bewegende Schilderung menschlichen Verhaltens im Spannungsfeld von Rassismus, Verrat, Schuld und Solidarität. (Preis der OCIC in Venedig 1987) – Sehenswert ab 12.
  • Montag, 06. Mai 2024 - 19:00
    Heute ist der Holocaust-Gedenktag. ====================================== Sara Atzmon überlebt als 12-Jährige Ghetto, Arbeitslager und KZ. 70 Jahre später besucht sie mit ihrer Enkelin die Orte ihres Leidens. Bewegend erzählt der Film die Überlebensgeschichte von Atzmon und schlägt den Bogen zur heutigen Generation in Deutschland und Israel. ================================ Als die Jüdin Sara Atzmon noch ein Kind war, jagten die Nazis sie und ihre Familie durch halb Europa. Als 12-Jährige überlebte sie wie durch ein Wunder Ghetto, Arbeitslager und das KZ Bergen-Belsen. Der Film begleitet die heute 79-jährige Israelin noch einmal an die Orte ihres Leidens in Ungarn, Österreich und Deutschland. Sie begegnet dort Jugendlichen, die nichts über den Holocaust wissen, und Erwachsenen, die von den Nazi-Verbrechen und den Folgen für die Opfer nichts mehr hören wollen. Die Filmemacher begleiten Sara Atzmon außerdem an den Ort, wo sie 1945 zum zweiten Mal geboren wurde - nach Israel. Bewegend erzählt der Film die Überlebensgeschichte von Sara Atzmon und schlägt immer wieder den Bogen zur heutigen Generation in Deutschland und Israel. Ihnen gilt es aufzuzeigen, wie wichtig der Kampf gegen das Vergessen ist. Der Film setzt sich auch mit der weit verbreiteten Meinung auseinander: „Ach, jetzt muss auch mal gut sein mit dem Holocaust.“ „Die Juden haben genug an Wiedergutmachung gekriegt.“ „Man muss ‚die Sache‘ nun mal endlich auf sich beruhen lassen.“
  • Freitag, 29. April 2022 - 20:30
    Eine finnische Studentin, die in Moskau Archäologie studiert, und ein russischer Minenarbeiter lernen sich auf einer Zugreise durch den winterlichen russischen Norden näher kennen. Juho Kuosmanen zart-poetischer Film handelt davon, wie Grenzen, Klassen und Nationalitäten durchlässig werden und erhielt hierfür am 17. Juli 2021 in Cannes den Großen Preis der Jury. ==================== Im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine holt die Geschichte Abteil Nr. 6 nun ein. Die Kinokette CineStar sagte die Premiere in einem ihrer Säle mit Verweis auf den russischen Hauptdarsteller ab – und ruderte wieder zurück. Festivals luden den Film aus, obgleich Schauspieler Juri Borissow am ersten Tag der russischen Ukraine-Invasion in einer Petition seine Gegnerschaft zum Krieg erklärte, so wie auch Natalia Drosd, die russische Co-Produzentin. ================== Der ansonsten nicht zimperliche Tagesspiegel: Die Eisenbahnkomödie "Abteil Nr. 6" im Kino Laura und der gute Russe. In Cannes prämiert und in Deutschland fast auf dem Index gelandet: Die finnische Eisenbahnkomödie "Abteil Nr. 6" erzählt eine Freundschaftsgeschichte. Bloß gut, dass der kurzzeitig von der Cinestar-Kette erwogene Boykott-Reflex, „Abteil Nr. 6“ aus dem Kino in der Kulturbrauerei zu verbannen, schnell wieder verworfen wurde. Die warmherzige Freundschaftsgeschichte des finnischen Regisseurs Juho Kuosmanen nicht zu starten, weil der russische Darsteller Yuriy Borisov eine Hauptrolle spielt, ist nun garantiert der falsche Weg, um Aggressor Russland eins auszuwischen. Gerade in diesen Zeiten sind Kultur und Film aufgerufen, differenzierte Erzählungen zu liefern, die Klischees auflösen, statt sie zu reproduzieren oder Vorbehalte gar zu verstärken. Ein Anspruch, den das im Vorkriegsjahr 2021 in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnete Zug-Roadmovie mit traumwandlerischer Sicherheit erfüllt.
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