Veranstaltungsarchiv
- Freitag, 16. Juni 2023 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Archiv, Literaturverfilmung, LA Critics Association Awards, National Board of Review, England, Sony, Flat, 2023, 1.48 : 1Was stiftet Sinn im Leben, was ist erstrebenswert? Am Ende seiner Tage will ein Beamter die verbleibende Zeit nutzen, sich einen Traum zu erfüllen. Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro überträgt Akira Kurosawas Klassiker »Ikiru« überzeugend ins London der 1950er. ============================== Die großen Namen, die mit diesem Drama von Regisseur Oliver Hermanus verbunden sind, lösen das Versprechen hervorragender Unterhaltung mit Tiefgang ein. Bill Nighy spielt mit hoher Authentizität einen alternden Londoner Beamten der Nachkriegszeit, der schon lange jegliche Lebensfreude eingebüßt hat. Den nahenden Krebstod vor Augen, wagt er ein paar Schritte aus dem gewohnten Trott heraus. Dieses Remake eines Films von Akira Kurosawa, für welches der Schriftsteller Kazuo Ishiguro das Drehbuch schrieb, spricht auf bewegende Weise philosophische Fragen des Menschseins an. (Bianka Piringer)
- Freitag, 24. März 2023 - 20:30Kategorien: Komoedie, US-amerikanischer Film, Archiv, Literaturverfilmung, Sony, 2023Ein verwitweter Rentner schikaniert in einer Reihenhaussiedlung von Pittsburgh seine Nachbarn. Just in dem Moment, als er sich wegen seiner Einsamkeit das Leben nehmen will, zieht gegenüber eine mexikanische Familie ein. Der neuen Nachbarin gelingt es mit viel Charme und Hartnäckigkeit, den Gefühlspanzer des grantigen alten Mannes aufzubrechen. Unterhaltsames Remake des schwedischen Films „Ein Mann namens Ove“ (2015), das weniger kratzbürstig und doppelbödig ausfällt, aber mit einem glänzenden Hauptdarsteller und einer temperamentvollen Gegenspielerin punkten kann.
- Dienstag, 03. Dezember 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Roadmovie, Sony, 2019, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleNach 20 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg und Christian auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung: Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter. Während sie schräge Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben, stellen sie nach und nach fest, dass es bei ihrem Trip nicht alleine darum geht, einmal quer durch Deutschland zu fahren, sondern den Weg zurück zueinander zu finden.
- Freitag, 21. Dezember 2018 - 20:30Nach 20 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg und Christian auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung: Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter. Während sie schräge Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben, stellen sie nach und nach fest, dass es bei ihrem Trip nicht alleine darum geht, einmal quer durch Deutschland zu fahren, sondern den Weg zurück zueinander zu finden.
- Freitag, 20. April 2018 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscar, Oscarnominierung, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, Literaturverfilmung, Golden Globe, Independent Spirit Award, Italien, tmdU, Sony, 2018, Flat, unser Film des Monats, eigener TextDer 17-jährige Sohn US-amerikanisch-italienischer Akademiker sucht Anschluss an einen ein paar Jahre älteren Doktoranden, der in den Sommerferien in der elterlichen Villa in der Lombardei wohnt. Während der träge dahinziehenden Tage erkennen die beiden, dass sie sich ineinander verliebt haben, und lassen sich auf eine Beziehung ein, wohl wissend, dass sie sich mit dem Ende des Sommers wieder trennen müssen. Entspannt und fast beiläufig inszenierte Romanverfilmung, in der sich das Geschehen und die allmähliche Annäherung der Hauptfiguren mit sensibler Folgerichtigkeit entfalten. Dabei weist der hervorragend interpretierte Film in seiner Einlassung auf Sehnsucht und Vergänglichkeit wGregor Torinuseit über die Erzählung von erwachender Sexualität und homosexueller Romanze hinaus.
- Freitag, 27. Januar 2017 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscar, NY Critics Circle Award, Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Science-Fiction-Film, 2017, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, British Film Awards, National Board of Review, Sony, Scope, unser Film des Monats"Arrival" wurde von den Filmkritikern des führenden deutschen Fachmagazins "Filmdienst" hinter "Toni Erdmann" zum zweitbesten Film des Kinojahrs 2016 gewählt. ----------- Die Filme (u. a. "Die Frau, die singt", "Enemy") des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve wissen immer zu faszinieren. Dabei wechselt Villeneuve das Genre wie andere ihre Hemden. Sein neuester Film kommt im Gewand eines Science-Fiction-Films. ---- Filmdienst: Nach der Landung von zwölf ellipsenförmigen Alien-Raumschiffen an unterschiedlichen Orten der Erde scheitern die ersten Versuche, die Signale der fremden Wesen zu entschlüsseln. Die US-Regierung schickt ein Team um eine Sprachwissenschaftlerin und einen Physiker nach Montana, das Kontakt zu den Außerirdischen herstellen und deren Absichten in Erfahrung bringen soll. Der mit großer Behutsamkeit inszenierte Science-Fiction-Film konzentriert sich ganz auf die Figurenpsychologie und erkundet stilistisch elegant erkenntnistheoretische Fragen. ------------ EPD: Eigenartige Mixturen sind die Filme von Denis Villeneuve, einerseits kühl und distanziert in ihrer Intellektualität, andererseits sinnlich und emotional in ihrer Bilderwucht und erzählerischen Zuspitzung. Sie bedienen zwar das Genrekino, transzendieren es aber zugleich, indem sie einfache Formeln und simple Strukturen hinter sich lassen. Das die Grenzen der Moral auslotende Entführungsdrama »Prisoners«, der philosophische Mysterythriller »Enemy«, das grimmige Cop-Movie »Sicario«: Immer stellen die Arbeiten des Kanadiers provokante Fragen, immer haftet ihnen etwas Philosophisches an, und immer finden sie radikale dramaturgische Wendungen, die das Geschehen an unerwartete Orte führen. Es kann also nicht überraschen, wenn Villeneuves erster Ausflug in die Science-Fiction alles andere als ein üblicher Blockbuster ist. »Arrival« handelt zwar von einer Alien-Ankunft auf der Erde und bietet durchaus den apokalyptischen Thrill und die visuelle Opulenz, die mit so einem Spektakel verbunden sind. Im Grunde aber ist der Film eine leise Meditation über Verlust und Trauer, Kommunikation und Zeit, Vertrauen und Hoffnung. Viele Fragen werden gestellt, nicht alle davon zufriedenstellend beantwortet, aber insgesamt ist Villeneuve ein faszinierendes Gedankenexperiment gelungen.Im Zentrum steht die Linguistin Louise Banks, die viele Sprachen spricht und deshalb vom US-Militär engagiert wird, nachdem eins von zwölf außerirdischen Raumschiffen über Montana gelandet ist. Gemeinsam mit dem Wissenschaftler Ian Donnelly (Jeremy Renner) steigt sie in das knapp über dem Boden schwebende muschelförmige Gefährt und versucht, mit den Aliens, die wie eine Kreuzung aus überdimensionierten Kraken und menschlichen Händen aussehen, zu kommunizieren. Amy Adams spielt diese Frau mit so großer Intensität und Beharrlichkeit, dass man jederzeit das Schicksal der Welt in ihre Hände legen würde.