Donnerstag, 26. Dezember 2019 - 19:30
Wenige Jahre nach der Kulturrevolution ertrinkt der einzige Sohn eines chinesischen Ehepaars in einem Stausee. Wang Xiaoshuai verwebt in seinem Filmepos die Trauer einer Familie mit dem gesellschaftlichen Wandel in China über drei Jahrhzehnte. (3Sat-Kulturzeit) ------------------------------ "Mehr als 30 Jahre Turbomodernisierung am Beispiel zweier Familien: Das grandiose Epochen-Panorama von Regisseur Wang Xiaoshuai führt vor, wie sich Chinas Wandel auf die Menschen auswirkt. Anschaulich, einfühlsam und präzise – ein Geniestreich." (Swantje Seberg – Kunst und Film) ------------------------------ Eine chinesische Familiengeschichte malt das alltägliche Porträt einer tragischen Epoche: Wang Xiaoshuais Film „Bis dann, mein Sohn“ ist ein Meisterwerk des epischen Kinos. (Andreas Kilb – FAZ) ------------------------------ "Wann gibt es das schon, dass ein Film das Große durch das Kleine kongenial erleuchtet, dass er das Politische im Unpolitischen findet, die Welt in der Familie und dass die Länge dabei keine Rolle spielt, weil man der dichten erzählerischen Kraft mit all ihrer subtil-explosiven Kraft einfach nicht aufhören möchte zu folgen? Wang Xiaoshuais "Bis dann, mein Sohn" ist einer dieser seltenen Filme. Für die der Begriff »Meisterwerk« dann auch fast schon zu abgedroschen, weil austauschbar erscheint. Denn was Wang Xiaoshuai, dessen bislang erfolgreichster Film Fahrraddiebe in Peking 2001 den Silbernen Bären auf der Berlinale und dessen Shanghai Dreams 2005 den Preis der Jury in Cannes gewannen, hier erzählt, ist so großes Kino, dass Worte diese Größe kaum füllen können. Was bleibt, nach diesem Film, ist so viel Verstehen über das Leben und seine vertrackten Zufälle, den Verlust von geliebten Menschen, von Schuld und Sühne, dass die Traurigkeit, die einen während dieses Films immer wieder unweigerlich überrollt, sich am Ende und weit über den Film zu einer völlig ver-rückten und diffusen Katharsis des Verstehens und des Vergebens entwickelt, die letztendlich nur von einem finalen Gefühl, nämlich tiefer Dankbarkeit durchflutet wird. Dankbarkeit für diesen Film. Dabei ist "Bis dann, mein Sohn" eigentlich nur eine Familiengeschichte. Und der erste Teil von Wangs Heimattrilogie, der sich in asynchroner Erzählweise in 180 Minuten – die nie zu lang sind – des Schicksals zweier Familien bzw. dreier Paare annimmt." (Axel Timo Purr – artechok film)