Veranstaltungsarchiv

  • Donnerstag, 16. Mai 2024 - 19:30
    In einem kurdischen Bergdorf im Nordosten der Türkei wird ein deutsches Filmteam Zeuge eines Rituals, mit dem eine Mutter die Erinnerung an ihren verschollenen Sohn aufrechterhält, der vor langer Zeit verschwunden ist. Als ein siebenjähriges Mädchen plötzlich Dinge über den ungelösten Fall zu kennen glaubt, bringt sie ihre Familie in Gefahr. In drei Kapiteln kreist der hochspannende Film im Modus eines Spionagethrillers mit Mystery-Elementen um das Trauma einer unvergänglichen Gegenwart. Die Aufsplitterung in mehrere Erzählperspektiven und unterschiedliche Medienformaten von Handykamera bis Überwachungsvideo unterstreicht dabei zusätzlich die Bedrohung aus Sehen und Gesehenwerden. – Sehenswert ab 16. (Filmdienst) ===================== Aus alldem folgt: Es ist völlig schlei­er­haft, wieso über diesen stilis­tisch bewun­derns­werten, heraus­ra­genden deutschen Film nicht viel mehr gespro­chen wird, warum er bei uns nicht in aller Munde ist? Die Antwort: er ist nicht so wahn­sinnig deutsch; hier ist der Himmel nicht rot, sondern blau, die Kata­strophe ist nicht privat, sondern politisch. Der Film meidet die Feri­en­häuser, die Lehrer­zimmer und die Poli­zei­büros des deutschen Films und ist so viel über­ra­schender als die aller­meisten deutschen Kinowerke. (Rüdiger Suchsland)
  • Freitag, 05. November 2021 - 20:30
    Historischer Hintergrund: Der Deckname "Curveball" steht bis heute für eine gewaltige Blamage. Rafed Aljanabi erzählte dem Bundesnachrichtendienst Lügen über Massenvernichtungswaffen im Irak. Die USA benutzten diese Aussagen, um 2003 den Krieg zu rechtfertigen. ---- Film: Wie eine Hintergrund-Reportage zum Afghanistan-Abzug: Das aberwitzige Lügengebäude, das der BND vor dem Irakkrieg 2003 auftürmte, nimmt Regisseur Johannes Naber genüsslich auseinander. Als brillante Polit-Satire & schwarzhumorige Geheimdienst-Farce – die leider nur allzu wahr ist.
  • Freitag, 06. November 2015 - 20:30
    Der Star-Reporter eines politischen Nachrichtenmagazins, der bei Recherchen über Unregelmäßigkeiten bei der Bundeswehr feststeckt, kommt gemeinsam mit einer Praktikantin einem Giftmüll-Skandal auf die Spur. Ambitionierter investigativer Politthriller, der die vertrauten Erzählmuster des Genres durch die Dramaturgie einer „musikalischen Montage“ bis an ihre Grenzen führt. Damit artikuliert der Film das Unbehagen an einer perfiden Verschränkung von Politik, Medien und Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter, was zu einer nachhaltigen Verunsicherung führt.
  • Donnerstag, 02. Juli 2015 - 19:00
    Drei Jahre nach dem Anschlag auf das Münchner Oktoberfest am 26. September 1980 recherchiert ein Redakteur des Bayrischen Rundfunks die Hintergründe der Tat. Er kommt zu dem Schluss, dass der mutmaßliche Einzeltäter nur im Auftrag einer rechtsterroristischen Gruppe gehandelt haben kann. Spannender, engagierter und gut gespielter Politthriller, der ohne Spekulation auf der Basis unanfechtbarer Fakten argumentiert, auch wenn die wahren Drahtzieher – ganz im Sinne eines Verschwörungsthrillers – nicht benannt werden können. Dabei ziehen die Filmemacher auch eine Parallele zum aktuellen NSU-Prozess. ============== Der Journalist Ulrich Chaussy (Drehbuchautor und Protagonist des Films) steht nach der Filmvorführung dem Publikum für Fragen und zur Diskussion zur Verfügung.
  • Freitag, 12. April 2013 - 20:30
    Nach den Terroranschlägen vom 11.9.2001 sucht die CIA fieberhaft nach Osama Bin Laden, dem Wortführer der islamistischen Terrorgruppe Al Qaida. Unter den Ermittlern ist eine junge CIA-Agentin, für die die Jagd nach Bin Laden zur persönlichen Mission wird. Der Film schildert kühl die akribische Arbeit des Geheimdienstes und lässt dabei auch den Einsatz von Folter als Mittel der Informationsbeschaffung nicht aus. So nüchtern-objektiv die Erzählhaltung dabei auch ist, ergibt sich daraus doch mehr als die schlichte Chronologie einer Jagd: Es entsteht ein beklemmendes Psychogramm der Hauptfigur, für die die Suche nach Bin Laden zur Besessenheit wird, während ihr politischer Sinn äußerst dubios erscheint; darüber hinaus zeichnet der Film ein Bild der US-Gesellschaft im "Krieg gegen den Terror", in dem ethische Prinzipien obsolet werden.
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