Veranstaltungsarchiv
- Freitag, 24. Mai 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Europaeischer Filmpreis, Cannes - Un Certain Regard, Oscarnominierung, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Schweden, Central, 2019, ScopeDer Film von Ali Abbasi nach einem Drehbuch von John Ajvide Lindqvist (»So finster die Nacht«) war die große Entdeckung in Cannes 2018, wo er den Hauptpreis der Sektion »Un certain regard« erhielt. Border erhielt jeweils 5 von 5 Sterne von den beiden Kinofachzeitschriften Filmdienst und EDP-Film. Das passiert maximal zwei- dreimal im Jahr – in manchen Jahren auch gar nicht. ––––––––––––––––––––––– Eine durch einen angeblichen Chromosomenfehler als Außenseiterin stigmatisierte schwedische Grenzbeamtin kann Scham, Angst und Wut riechen. Auf diese Weise macht sie Schmuggler ausfindig und bringt die Polizei auf die Spur eines Pädophilen-Rings. An der Grenze begegnet sie aber auch einem wesensverwandten Mann, der ihr ihre gemeinsame Herkunft enthüllt. Das grandiose Drama verwebt sozialen Realismus, Fantasy und skandinavische Mythologie zu einem zwitterhaften Werk, in dem aktuelle gesellschaftliche Debatten um Identität, Ausgrenzung und Rassismus anklingen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitender Ausnahmefilm. – Sehenswert ab 16. (Esther Buss – Filmdienst)
- Freitag, 23. November 2018 - 20:30Kategorien: FIPRESCI-Preis, Cannes - Un Certain Regard, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, London Film Festival, Cannes - Goldene Kamera, Cannes - Queer Palm, Belgien, DCM, 2018, externer Referent/ReferentinGroßartiger Film des jungen belgischen Regisseurs Lukas Dhont über Lara (Victor Polster), eine sechzehnjährige Ballettschülerin, die kurz vor dem Abschluss ihrer Geschlechtsumwandlung zur Frau steht. Die Transition ihres Körpers und das Tanzen greifen ineinander und bilden ein Gesamtkunstwerk in ständiger Bewegung, im ständigen Übergang. Dafür gab es in Cannes zurecht die Caméra d'Or für den besten Erstling. (Philipp Stadelmaier - Süddeutsche Zeitung)
- Montag, 15. Oktober 2018 - 19:30Kategorien: Heike, Cannes - Un Certain Regard, Film, Archiv, Spielfilm, Cinespanol, OmdU, Roadmovie, lateinamerikanischer Film, Chile, Arsenal, 2018, ArgentinienEine ältere Hausangestellte aus Buenos Aires büßt jeden Halt ein, als sie ihre Arbeit bei der Familie verliert, bei der sie die Hälfte ihres Lebens angestellt war. Auf dem Weg in eine andere Stadt kommt ihr auch noch ihre Tasche abhanden, woraufhin sie sich mit einem fahrenden Händler auf eine Reise durch die Wüste begibt. Der unspektakuläre Film entwirft in satten, leuchtenden Farben die liebenswerte Geschichte einer Frau, die sich in der Begegnung mit einem anderen Menschen neu kennenlernt. Das Thema der Selbst- oder Identitätsfindung sowie einige gesellschaftliche Fragestellungen hätten dabei deutlicher ausformuliert werden können. ----------------- Hay un subgénero que irrita a los críticos más cínicos y conmueve a buena parte del público: el crowd-pleaser. La novia del desierto es un exponente casi clínico, de manual, sobre esta forma de entender el cine a partir de historias de vida sencillas de gente común con la que el espectador puede identificarse y/o empatizar. Tragicomedia sobre segundas oportunidades con elementos de road-movie protagonizada por la estrella chilena Paulina García (Gloria) y el argentino Claudio Rissi, la película fue recibida con muchos aplausos y ya es un éxito de ventas. Difícil, en cambio, que conquiste el corazón de la crítica más intelectual. De larga trayectoria en la industria (trabajaron en distintos rubros con directores como Héctor Babenco, Eduardo Mignogna, Juan José Campanella, Alejandro Agresti, Paula Hernández, Walter Salles, Miguel Pereira y Pablo Trapero), Atán y Pivato narran con sensibilidad y ligereza las desventuras de Teresa Godoy (García), una mujer de 54 años que -según vemos en varios flashbacks- se desempeñaba como empleada doméstica en Buenos Aires. Cuando la familia para la que trabajaba decide vender la casa no tiene más remedio que aceptar una propuesta laboral en San Juan. En el camino el micro se avería, pierde el bolso y queda varada en una localidad donde hay un santuario de la Difunta Correa. Allí conocerá a Miguel, más conocido como El Gringo (Rissi), un solitario vendedor que se mueve en una casa rodante.
- Freitag, 28. Oktober 2016 - 20:30Kategorien: 2016, Cannes - Un Certain Regard, Golden-Globe-Nominierung, US-amerikanischer Film, Dramoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, evtl. SK, evtl. Open AirDer hochgebildete Ben (Viggo Mortensen) lebt aus Überzeugung mit seinen sechs Kindern in der Einsamkeit der Berge im Nordwesten Amerikas. Er unterrichtet sie selbst und bringt ihnen nicht nur ein überdurchschnittliches Wissen bei, sondern auch wie man jagt und in der Wildnis überlebt. Als seine Frau stirbt, ist er gezwungen mitsamt der Sprösslinge seine selbst geschaffene Aussteigeridylle zu verlassen und der realen Welt entgegenzutreten. In ihrem alten, klapprigen Bus macht sich die Familie auf den Weg quer durch die USA zur Beerdigung, die bei den Großeltern stattfinden soll. Ihre Reise ist voller komischer wie berührender Momente, die Bens Freiheitsideale und seine Vorstellungen von Erziehung nachhaltig in Frage stellen.
- Freitag, 11. März 2016 - 20:30Kategorien: Stefan, 2016, Cannes - Un Certain Regard, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Tragikomoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer FilmAls in einem abgelegenen Tal in Island die Schafseuche ausbricht, sollen alle Tiere getötet werden. Das betrifft auch die Herden zweier eigenbrötlerischer Brüder, die seit 40 Jahren kein Wort miteinander gesprochen haben und auch jetzt noch auf jeweils eigene Weise mit der Bedrohung ihrer Existenz fertig werden wollen. Eine irrwitzige, von zarter Melancholie grundierte Tragikomödie über die Einsamkeit. Die Inszenierung mischt Poesie und Weltschmerz in die rauen Landschaftsbilder und rückt den sich aus der Ferne belauernden Brüder mit starren Tableaus und frontalen Porträts auf den Leib.
- Freitag, 23. Januar 2015 - 20:30Kategorien: Cannes - Un Certain Regard, Golden-Globe-Nominierung, 2015, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, FilmdramaAls beim Skiurlaub in den französischen Alpen Lawinengefahr droht, ergreift ein Mann instinktiv die Flucht statt seiner Frau und seinen beiden Kindern beizustehen. Die familiäre Einheit bekommt dadurch tiefe Risse: Das Vertrauen der Ehefrau ist zerrüttet, die Position des Manns als Familienoberhaupt in Frage gestellt. Ein formal brillantes Drama als von satirischen Tönen durchdrungene Bestandsaufnahme der Kleinfamilie und ihrer Rollenbilder. Dabei hinterlässt die souveräne, allwissende Inszenierung durchaus ambivalente Gefühle, weil sie den Figuren kaum Eigenständigkeit zugesteht.
- Freitag, 09. Januar 2015 - 20:30Kategorien: Gilde-Filmpreis, 1SE, Cesar-Filmpreis, Cannes - Un Certain Regard, Oscarnominierung, 2014, Dokumentarfilm, Film, Filmpreis, europaeischer Film, Open Air, evtl. SK, evtl. Open AirDokumentarische Biografie des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado, in der sich Wim Wenders, mit Salgado über dessen Arbeit unterhält und Salgados Sohn Juliano Ribeiro Filmaufnahmen von gemeinsamen Expeditionen mit seinem Vater beisteuert. Das bildgewaltige Porträt zeichnet Salgados Karriere nach, die in sozialdokumentarischen Reportagen ihr Zentrum fand, bis sich Salgado nach einer seelischen Krise dem „Genesis“-Projekt zuwendete. Eine mit großer Sensibilität entfaltete Hommage, die in der hoffnungsvollen Zuwendung zur Biosphäre des Planeten die Schwermut angesichts der Bestialität des Menschengeschlechts überwindet. (Teils O.m.d.U.)
- Freitag, 25. Oktober 2013 - 20:30Kategorien: 1SE, Cannes - Un Certain Regard, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, 2013, Prix Lumieres, KanadaAuch in seinem dritten Spielfilm trägt der junge Kanadier Xavier Dolan visuell verführerisch dick auf. Er jongliert mit knalligen Farben, lauter Musik, exzentrischen Kostümen, charismatischen Schauspielern sowie den Filmsprachen berühmter Regisseure. Inmitten dieser poppig-poetischen Bilderflut lieben sich ein Mann und eine Frau. Doch der Mann will eine Frau werden. Kann das funktionieren? Zehn Jahre lang kämpfen die beiden um ihre Liebe, um Anerkennung, um sich selbst. Ein Mahlstrom aus widerstreitenden Gefühlen, Gedanken und Handlungen, der in Dolans virtuosem "Gewand" bestens zur Geltung kommt.